𝐯𝐢𝐞𝐫 / Sirius

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𝐖𝐀𝐒 soll das, Krone?"

„Komm schon, sprich mir einfach nach: Wer - "

„Sag mir erst, was du vorhast. Ich falle nicht nochmal auf so einen Mist wie das letzte Mal rein. Die Blamage verfolgt mich immer noch bis in meine Träume!"

„Mooony!"

„Nein!"

„Bitte, bitte, bitte, bitte!"

„Vergiss es!"

„Na gut. Dann eben du, Tatze."

Sirius sah von seinem Motorrad-Magazin auf und lugte über die Rückenlehne des großen Ohrensessels, auf dem er es sich bequem gemacht hatte. „Klar, hau raus, Krone", grinste er und Remus verdrehte die Augen.

Aufgeregt setzte James sich in den Schneidersitz und Sirius blickte ihn erwartungsvoll an. „Sprich mir nach: Wer...", er machte eine Pause und nickte zu ihm hinüber.

„Wer ...?", sprach Sirius ihm nach.

„Wolf", sagte James grinsend.

„Wolf", wiederholte Sirius.

„Werwolf."

Verwirrt zog Sirius die Augenbrauen zusammen und tauschte mit Remus einen Blick. „Werwolf?", sagte er und hob fragend eine Augenbraue.

James Grinsen wurde noch breiter als er die Hand ausstreckte und auf Remus deutete. „Erwolf!", sagte er.

Stille breitete sich zwischen den Vieren aus. Peter stoppte in seinen Bewegungen, als er nach einem Schokofrosch griff und sah zwischen seinen Freunden hin und her, die ebenso ratlos dreinschauten. James Grinsen verblasste.

„Erwolf, Leute. Erwolf. Wer - Wolf? Er - Wolf!", erklärte er und blickte fassungslos in die Runde. Als ihn noch immer alle ansahen, als wäre er von allen guten Geistern verlassen, rang er die Arme in die Luft und deutete energisch auf Remus. „Im Ernst? Leute! Moony ist verdammt nochmal ein ... na ihr wisst schon! Erwolf, bei Merlins Zinken! Weil er und Wolf!"

„Bei Gott ...", stöhnte Remus, bei dem der Groschen gefallen war, lehnte sich in den Sessel zurück und legte mit zusammengekniffen Augen den Kopf in den Nacken. „Das war der schlechteste Witz, den ich jemals gehört habe." Auch Sirius schüttelte den Kopf, grinste dabei aber breit.

„Hey, ich hab ewig gebraucht, bis er mir eingefallen ist. Ein wenig Respekt, wenn ich bitten darf, meine Herren", meinte James etwas beleidigt und fuhr damit fort, seinen Besen zu reinigen.

Sirius blickte ihn gespielt tadelnd an, was McGonagalls Gesichtsausdruck erschreckend ähnlich war. „Das war schon fast peinlich, Krone, und ich fühle mich persönlich angegriffen, dass du von mir erwartest über so etwas zu lachen. Zehn Punkte Abzug für Potter!"

„Abzug? Wovon denn bitte?"

„Deinem Niveau."

Remus schnaubte belustigt. „Von einer Nullmenge kann man nichts abziehen."

„Ihr habt doch alle keinen Humor, also wirklich ..." Vor sich hin grummelnd und etwas aggressiver als zuvor, fuhr er damit fort, seine Quidditchausrüstung zu säubern.

Ein paar Minuten später ertönte plötzlich ein lautes „Ahh!", und alle wandten sich zu Peter um, der in grölendes Gelächter ausgebrochen war, und sich auf dem Bode kugelte. „Jetzt - hab - ich's!", brachte er zwischendurch hervor und James altes Grinsen kehrte zurück.

Er legte seinen Besen ab, packte den nach Luft japsenden Peter an den Schultern und zog ihn auf die Beine. „Dieser junge Mann, meine Damen und Herren!", rief er in den Gemeinschaftsraum hinein, der bis auf sie vier völlig leer war, „Dieser junge Mann wird hiermit zum König des Humors gekrönt!" Feierlich schlug er ihm auf die Schulter, sodass Peter sich festhalten musste, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, denn James war drei Köpfe größer als er und mindestens viermal so stark.

Sirius erhob sich enthusiastisch aus seinem Sessel, kniete sich vor Peter nieder, nahm seine Hand und hauchte ein Küsschen darauf. „Ich bin euer ergebenster Untertane, eure fidele Majestät", sagte er und klimperte bewundernd mit den dunklen Wimpern.

Peter reckte gespielt stolz das Kinn und sah auf Sirius hinab, als wäre er gerade dabei, ihn zum Ritter zu schlagen. „Eure Ergebenheit wird aufs Höchste geschätzt, Sir Sirius von Blackfield", antwortete er und sein Gesicht lief rot an, so sehr strengte er sich an, sein Lachen zurückzuhalten.

Remus schlug sich im Hintergrund sein Buch gegen die Stirn und seine Schultern zuckten vor stummen Lachen.

Für einen Moment sahen sich Sirius und Peter in die Augen, kurz davor ihre Rollen zu verlieren. Dann zog sich Sirius an Peters Hand hoch und drückte ihm seine Hand an die Brust. „Eurer Blick sagt mir, ihr wollt mich küssen, König Pettigrewson", hauchte er und kratzte seine ganzen schauspielerischen Fähigkeiten zusammen, indem er Peter so nah zu sich zog, dass sich ihre Nasenspitzen berührten.

Das war zu viel für Peter. So stark er konnte, versuchte er in seiner Rolle zu bleiben, doch je näher Sirius ihm kam, desto schwerer wurde es und schließlich prustete er los. James warf sich empört zwischen die beiden. „Ich unterschlage diese königliche Affäre!", rief er und stupste Sirius gegen die Brust, „Ihr habt mir ein neues Leben versprochen, Sir von Blackfield! Eine Familie! Reichtum! Spaziergänge im Sonnenuntergang! Und nun betrügt ihr mich mit diesem ... diesem Frevel! Ich habe mich extra für euch aufgehoben!" Theatralisch griff er sich an die Brust und taumelte zurück.

Bevor Sirius antworten konnte, unterbrach die beiden ein spitzer Aufschrei. Lily war gerade in den Gemeinschaftsraum getreten, gefolgt von zwei Freundinnen. Dramatisch stakste sie auf die vier zu, zückte ihren Zauberstab und hielt ihn James unter die Nase. „Das ist also der Grund für deine nächtlichen Ausflüge? Du beschwerst dich über Betrug, während du deine eigene Ehefrau hintergehst? Und dann auch noch mit einem Sir von Blackfield!"

Als würde sie in Ohnmacht fallen, schlug sie sich die Hand gegen die Stirn und seufzte auf. „Oh, diese Schande! Was soll aus einer betrogenen Frau wie mir nun werden? Ohne Mann an meiner Seite bin ich nichts als eine einfache Hofdame!"

Entgeistert starrten die vier Jungs sie an. Dann breitete sich ein fettes Grinsen auf James Gesicht aus und Sirius begann langsam zu klatschen. Die restlichen stiegen in den Applaus ein und Lily verbeugte sich grinsend. „Danke, danke", sagte sie und warf ihre dunkelroten Haare zurück.
Ihre grünen Augen blitzen belustigt, als sie James bemerkte, der sie noch immer sprachlos, jedoch breit grinsend anstarrte.

Sirius stellte sich hinter ihn und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Die musst du heiraten", raunte er ihm ins Ohr und James nickte langsam. „Glaub mir, das werde ich, Tatze."

***

𝐃𝐚𝐬 𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝐭𝐫ä𝐠𝐭 𝐳𝐰𝐚𝐫 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭 𝐰𝐢𝐫𝐤𝐥𝐢𝐜𝐡 𝐳𝐮𝐫 𝐒𝐭𝐨𝐫𝐲 𝐛𝐞𝐢, 𝐝𝐨𝐜𝐡 𝐢𝐜𝐡 𝐟𝐚𝐧𝐝 𝐞𝐬 𝐢𝐫𝐠𝐞𝐧𝐝𝐰𝐢𝐞 𝐟𝐮𝐧𝐧𝐲 𝐮𝐧𝐝 𝐰𝐨𝐥𝐥𝐭𝐞 𝐞𝐬 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭 𝐥ö𝐬𝐜𝐡𝐞𝐧 :𝐃

𝐚𝐛𝐨𝐮𝐭 𝐚𝐭𝐭𝐚𝐜𝐡𝐦𝐞𝐧𝐭 & 𝐚𝐧𝐭𝐚𝐠𝐨𝐧𝐢𝐬𝐦 | 𝐑𝐮𝐦𝐭𝐫𝐞𝐢𝐛𝐞𝐫Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt