𝐧𝐞𝐮𝐧𝐳𝐞𝐡𝐧 / Sirius

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𝐍𝐄𝐈𝐍, nein, alles nochmal von Anfang an!", rief James und massierte sich kopfschüttelnd die Schläfe, während er auf seinem Besen an Sirius vorbeisauste.

Man merkte ihm an, dass er völlig entnervt und erschöpft war, doch sein Kampfgeist war stärker, weshalb er sein ganzes Team seit geschlagenen drei Stunden durch Wind, Kälte und Nässe jagte und immer wieder seine Spielstrategie mit ihnen durchging. Am nächsten Wochenende war das erste Spiel des Jahres gegen Ravenclaw und er verlangte ihnen wirklich alles ab.
Verständlich, denn es war für ihn das letzte erste Quidditchspiel in Hogwarts.

Dennoch fand Sirius, dass er so langsam übertrieb. Er hatte sie noch vor Sonnenaufgang aus den Betten geworfen und mit leerem Magen und wenigen Stunden Schlaf machte es niemandem mehr Spaß.

„Komm schon, Krone, das bringt doch heute nichts mehr. Wir sind echt fertig", versuchte er ihn zu beschwichtigen, doch James ignorierte ihn und erteilte über das Stadion hinweg Anordnungen an seine Mitspieler, die ihnen murrend nachgingen.

Sirius beschleunigte seinen Besen und flog dicht neben James. „Krone!", sagte er etwas lauter, sodass er ihn nicht mehr ignorieren konnte, „Findest du nicht, dass es für heute reicht? Thorne kippt gleich von seinem Besen." Er nickte mit dem Kopf in die Richtung des Hüters Kilian Thorne, dessen Augen immer wieder zufielen. Sobald er zur Seite rutschte, schreckte er auf und blinzelte heftig.

Gereizt folgte James seinem Blick, doch schüttelte sofort den Kopf. „Nein. Es wird solange trainiert, bis wir die Strategie ohne auch nur einen einzigen Fehler beherrschen. Oder willst du das Spiel am Samstag verlieren?", fauchte er.

James war sehr schwierig, wenn ihn das Spielfieber gepackt hatte. Viel zu eifrig, viel zu zielgesteuert und viel zu ehrgeizig. Und gegenüber seinem Team völlig gnadenlos.

„Natürlich will ich das nicht", sagte Sirius ruhig, um ihn nicht noch mehr zu reizen, „aber wie sollen wir uns auf das Training konzentrieren können, wenn unser Magenknurren lauter ist als deine Stimme und wir kurz davor sind einzuschlafen?"

James spannte verärgert den Kiefer an und zog die Augenbrauen über der Brille zusammen. „Aber wir müssen-"

Wir müssen für heute Schluss machen", unterbrach ihn Sirius behutsam, doch sah seinen besten Freund streng an und packte seinen Besenstiel, sodass sie in der Luft schwebten.

James Blick huschte angespannt von Sirius Augen zu seinem Team, über das Gähnen und Grummeln hinweg. Ergeben senkte er den Blick. „Na schön. Ab in die Umkleiden", knurrte er und das Team seufzte erleichtert auf.

Nachdem Sirius seinen Quidditchumhang abgelegt hatte, lief er zusammen mit James und geschulterten Besen die Hügel hinauf. Der Wind war eisig kalt und zerrte an ihren Haare und Klamotten. Er wünschte sich nichts sehnlicher als eine warme Dusche und ein deftiges Frühstück. Einer seiner Wünsche wurde ihm sogleich erfüllt, als ihnen Lily und Liz entgegenkamen.

„Wir haben Sandwiches für euch", rief Lily und beide hielten eingewickelte Brote in die Luft.

Sie steckten in dicken Mäntel und hatten sich die Schals tief über die Nase gezogen, denn heute war es besonders kalt, obwohl es erst Mitte Oktober war.
Sirius fasste sich an die Brust.

„Ihr seid wahre Schätze", seufzte er und nahm gierig das Sandwich entgegen, das Liz ihm reichte. „Ist das - "

„Pute, Salat und Tomaten, so wie du es magst", ergänzte Liz und grinste, als er einen Riesen Bissen nahm.

Das Bedürfnis sie abzuknutschen war in diesem Moment sehr groß, doch sein Mund war so voll, dass er sie nur anstarren konnte. Lily beugte sich in Liz Richtung, flüsterte ihr etwas ins Ohr, woraufhin sich Liz Wangen kaum merkbar rot färbten. Schnell brach sie den Blickkontakt zu Sirius ab, doch ihr Mundwinkel zuckte amüsiert.
Bevor Sirius nachfragen konnte, wurde er unterbrochen.

𝐚𝐛𝐨𝐮𝐭 𝐚𝐭𝐭𝐚𝐜𝐡𝐦𝐞𝐧𝐭 & 𝐚𝐧𝐭𝐚𝐠𝐨𝐧𝐢𝐬𝐦 | 𝐑𝐮𝐦𝐭𝐫𝐞𝐢𝐛𝐞𝐫Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt