𝐳𝐞𝐡𝐧 / Sirius

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𝐒𝐄𝐈𝐍 Herz begann aufgeregt zu klopfen, als er sich nach der Verwandlungsstunde Professor McGonagalls Pult näherte, an dem sie gerade die kleinen Spatzen in einen Käfig scheuchte, die zwei Stunden zuvor noch Milchkannen gewesen waren. Ein paar von ihnen hatten noch das blumige Muster der Kannen auf den Federn, doch im Großen und Ganzen, war McGonagall zufrieden mit dem Ergebnis, das ihre Klasse abgeliefert hatte.

„Was kann ich für Sie tun, Mr Black? Sie wollen mich doch wohl nicht schon wieder spaßeshalber auf ein Rendezvous einladen?" Durch ihre schmale Brille hindurch blickte sie ihn forschend an, als er vor ihrem Pult stehen blieb.

Er lachte. „Nein, Professor, keine Sorge. Auch wenn sie die Zeit ihres Lebens mit mir gehabt hätten", grinste er und McGonagall zog kopfschüttelnd die Augenbrauen in die Höhe. Das Schmunzeln in ihrem Mundwinkel konnte sie jedoch nicht vor ihm verstecken.

Sirius warf einen prüfenden Blick durch den Raum. „Hier müsste mal wieder sauber gemacht werden, finden Sie nicht, Professor?", meinte er und wischte mit dem Zeigefinger über das Holz des Lehrerpultes, um seine Aussage zu unterstreichen.

McGonagall ließ den letzten Spatz in den Käfig flattern, ehe sie ihn mit einem Schlenker ihres Zauberstabes schloss. „Was wollen Sie, Black?"

„Wie kommen Sie darauf, dass ich etwas will?"

„Sie sind also nur hier geblieben, um mich darüber aufzuklären, dass mein Klassensaal schon lange nicht gewischt wurde?" Mit einem belustigten Blick ließ sie sich auf ihrem Lehnstuhl nieder. „Rücken Sie einfach mit der Sprache heraus."

Sirius schnalzte anerkennend mit der Zunge. „Sie sind wirklich eine sehr intelligente Frau, Professor McGonagall."

„Black, Schluss mit dem Süßholzgeraspel."

Ergeben hob Sirius die Hände. „Na gut. Sie sind doch eine Frau, die sich für den Zusammenhalt der vier Häuser einsetzt, nicht wahr?", wollte er wissen und McGonagall faltete die Hände auf ihrem Tisch.

„Das ist korrekt."

„Und sie würden doch sicherlich jedes Ereignis, das diesen Zusammenhalt noch stärker macht und fördert, unterstützen, richtig?"

„Worauf wollen Sie hinaus, Black?" Forschend neigte McGonagall den Kopf und Sirius setzte ein selbstsicheres Lächeln auf.

„Stellen Sie sich vor: Gryffindors, Hufflepuffs, Ravenclaws und Slytherins gemischt, zusammen eine Einheit, erfreuen sich an den Lauten einer wohlklingenden Melodie. Was halten Sie davon?"

Erwartungsvoll sah Sirius auf sie hinab spreizte die Finger und ließ sie wackeln, für den dramatischen Effekt. McGonagall schien nicht begeistert. „Sie wollen eine Party feiern?"

„Wie kommen Sie denn auf eine Party? Ich rede lediglich von einem amüsierenden Tanzereignis für die oberen Klassen", erläuterte Sirius.

McGonagall lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, legte die gefalteten Hände auf ihren Bauch und betrachtete Sirius ganz genau. „Ich weiß, dass Sie am Wochenende ihren siebzehnten Geburtstag haben, Black. Und ich weiß auch, dass dieses amüsierende Tanzereignis ein Vorwand für Ihre Geburtstagsfeier sein soll."

„Sie sind einfach zu schlau für mich, Professor." Sirius neigte ergeben den Kopf.

„Ich werde es Ihnen erlauben."

Siris Blick schoss nach oben und aus dem Türrahmen, hinter dem sich James, Remus und Peter versteckt hatten, kam ein Raunen.

„Ich verstehe Ihren Wunsch nach ausgelassenem Feiern, vor allem wenn man volljährig wird. Ja, glauben Sie es ruhig, ich war auch einmal so jung wie ihr. Und Sie hatten auch nicht ganz Unrecht was den Aspekt des Zusammenhaltes der Häuser angeht. Doch ich habe eine Bedingung."

„Lassen Sie mich raten, ich soll ihren verstaubten Saal mal kräftig durchschrubben?"

Aus dem Türrahmen kam ein unterdrücktes Prusten und auch McGonagall war die Zweideutigkeit aufgefallen. Sie lächelte. „Nein, Mr Black", sagte sie ruhig, „Sie sollen meinen verstaubten Saal nicht kräftig durchschrubben. Etwas viel besseres. Ich habe gehört, Sie sind ein Fan von Kindern?"

Sirius Grinsen erstarb augenblicklich. Oh nein, er war keinesfalls ein Fan von Kindern. Diese kleinen nervigen Biester hatten ihm schon so manche Tour mit einem Mädchen vermasselt und waren alles in Allem einfach nur nervig.

McGonagalls Lächeln wurde listig. „Madam Hooch ist leider krank geworden und wir haben keinen Ersatzlehrer, der den Erstklässlern das Fliegen beibringt. Sie und Mr Potter, der sich so unauffällig hinter der Tür versteckt, wären doch sicher bereit dazu, nicht wahr?"

Man hörte ein ertapptes Luft einatmen von der Tür.
Sirius knirschte mit den Zähnen und spannte den Kiefer an. Kleine Luschen zu unterrichten war wirklich das Letzte, was er in seinem siebten Schuljahr tun wollte, doch wenn er dafür seine Geburtstagsfeier schmeißen konnte, würde er da wohl nicht drumherum kommen.

„Selbstverständlich, Professor", brachte er hervor und zwang sich ein Lächeln auf, „Liebend gerne."

Zufrieden nickte McGonagall. „Das dachte ich mir."
Kurz bevor sie Sirius entließ ermahnte sie ihn: „Dass Alkohol verboten ist, ist hoffentlich ebenso selbstverständlich, Mr Black."

***

𝐚𝐛𝐨𝐮𝐭 𝐚𝐭𝐭𝐚𝐜𝐡𝐦𝐞𝐧𝐭 & 𝐚𝐧𝐭𝐚𝐠𝐨𝐧𝐢𝐬𝐦 | 𝐑𝐮𝐦𝐭𝐫𝐞𝐢𝐛𝐞𝐫Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt