𝐚𝐜𝐡𝐭𝐮𝐧𝐝𝐝𝐫𝐞𝐢ß𝐢𝐠/ Sirius

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𝐓𝐔𝐓 mir leid." Liz legte Sirius eine Hand auf den Arm, der sich angespannt auf die Fensterbank stützte und seinen Freunden unten auf dem Gehweg dabei zusah, wie sie einer nach dem anderen disapparierten. Es war ein ziemlich unangenehmes Auf Wiedersehen gewesen, auch wenn Sirius ihnen versichert hatte, dass er nicht mehr böse war. Er drehte sich um und warf einen Blick in den Raum.

Er betrachtete den dunklen Tellergroßen Fleck, der an der Stelle prangte, vor dem der Baum gebrannt hatte. Der Geruch nach Rauch hing noch immer in den Wänden, doch das Häufchen Asche war beseitigt worden, genau wie das Chaos, das beim Löschen verursacht worden war. Nur die Kissen, die Peter als Waffe gegen das Feuer genutzt hatte, waren löchrig und mit Ruß bedeckt.

„Schon gut", meinte er und zuckte mit den Achseln.

„Es war nicht ganz das Weihnachten, das wir uns vorgestellt haben", sagte Liz verlegen und folgte seinem Blick. Sirius zuckte wieder mit den Achseln, doch schnaubte belustigt. „Mich überrascht nichts mehr, was mit meinen Freunden zutun hat. Du hast doch nicht wirklich geglaubt, dass das hier nicht in einer Katastrophe enden würde, oder?", fragte er und grinste sogar.
„Naja, ich hatte es gehofft." Sie strich sich eine rotbraune Strähne aus dem Gesicht. Ihre dunklen Augen waren noch immer etwas glasig vom Alkohol und ihre Wangen gerötet. „Es war aber eigentlich eine ganz witzige Ablenkung." Ihr Blick wurde wieder etwas trüber.

Erst jetzt, nach all dem Trubel, fiel ihm wieder ein, warum Liz überhaupt bei ihm war und mit einem schweren Gefühl im Magen betrachtete er sie. „Willst du, dass ich zur Beerdigung mitkomme?"
Liz hob den Blick und sah ihn einen Moment lang an. „Nein", sagte sie dann fest und löste den Blickkontakt wieder. Sie schritt hinüber zu den angekokelten Kissen und zupfte sie unnötig zurecht.

Warum nicht? wollte Sirius wissen, doch er schluckte die Frage hinunter. Es war ihre Entscheidung, er hatte nicht das Recht, sie infrage zu stellen. Vielleicht wollte sie nicht, dass er sie weinen sah, nicht nochmal ... oder sie wollte seine Nähe einfach nicht. Er beschloss das Thema zu wechseln, da ihn beide Gründe verletzten, auch wenn er es niemals zugeben würde.

„Hey, Lizzie", sagte er, „Ich habe noch etwas für dich."

Überrascht wandte sie sich um, doch ihr Gesichtsausdruck wandelte sich schnell in Misstrauen um. Skeptisch zog sich eine Augenbraue in die Höhe, als sie ihn dabei betrachtete, wie er in seiner Manteltasche kramte. Das kleine Päckchen sicher in seiner Faust versteckt, forderte er sie dazu auf, die Augen zu schließen. Als sich ihre misstrauischen Augen zögerlich schlossen, trat er hinter sie und strich ihr sanft das Haar von der Schulter. Grinsend beobachtete er die sachte Gänsehaut, die sich dabei auf ihrem blassen Hals ausbreitete.

„Halte dein Haar hoch", bat er sie leise und wie ein Roboter folgte sie seiner Bitte. Als er ihr sein Geschenk um den Hals legte zuckte sie zusammen und sog scharf die Luft ein. „Was ist das? Es ist eisig kalt", brachte sie hervor und verzog das Gesicht.
„Sieh es dir an", sagte Sirius und schob sie in Richtung Badezimmer. Sein Herz begann aufgeregt zu klopfen. Ob es ihr gefallen würde?

Erst als sie vor dem kleinen Spiegel stand, öffnete sie die Augen. Sie wanderten auf ihren Hals, an den sich eine zarte goldene Kette schmiegte, die so zerbrechlich und fein wirkte, als würde man sie sich nur einbilden. Sirius betrachtete sie nervös dabei, wie ihre Finger das zarte Gold berührten und ihre Augen daran klebten. Sie blinzelte kein einziges Mal und auch der Rest ihres Gesichts ließ nicht darauf schließen, was sie empfand. Sie wirkte wie eine Porzellanpuppe.

Vorsichtig trat er wieder hinter sie und löste die Kette wieder von ihrem Hals. Bevor Liz ihn verwundert ansehen konnte, legte er sie in ihre Hand. „Halte die mal ins Licht." Ohne zu Zögern hielt Liz das Kettchen vorsichtig in das gelbliche Licht der Deckenlampe und ihr Mund öffnete sich leicht.
Sobald das Licht auf das Gold traf, fing es an zu glitzern und zu glänzen, warf tausende Lichtpunkte auf ihre Wangen, als hielte sie einen Streifen pures Sternenlichts in den Händen. Wenn man genau hinsah konnte man eine hauchdünne Gravierung zwischen dem Glitzern erkennen.
Natürlich wusste Sirius, was dort stand. Er hatte es selbst geschrieben und sich dabei angestrengt wie noch nie, da er wusste, dass seine übliche Sauklaue der Kette wenig schmeicheln würde. Für Lizzie.

𝐚𝐛𝐨𝐮𝐭 𝐚𝐭𝐭𝐚𝐜𝐡𝐦𝐞𝐧𝐭 & 𝐚𝐧𝐭𝐚𝐠𝐨𝐧𝐢𝐬𝐦 | 𝐑𝐮𝐦𝐭𝐫𝐞𝐢𝐛𝐞𝐫Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt