𝐬𝐞𝐜𝐡𝐳𝐞𝐡𝐧 / Sirius

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𝐃𝐀𝐒 ist doch kindisch, Sirius." Lily sah ihn tadelnd an, doch er zuckte nur mit den Schultern.

„Keine Ahnung, wovon du redest", meinte er und schaufelte sich Eintopf in eine Schüssel. Das Quidditchtraining hatte ihm einen Bärenhunger gemacht und James hatten seinem Team wirklich einiges abverlangt, da es in Strömen regnete.

„Ich rede von Ophelia", sagte Lily und ließ sich neben ihm nieder. Er spürte ihren forschenden Blick auf sich, doch unbeteiligt begann er zu essen, als hätte sie nicht ihn angesprochen, sondern irgendeinen anderen Sirius.

„Du magst sie doch gar nicht", fuhr Lily fort.

„Man muss jemanden nicht mögen, um ... du weißt schon." Er wedelte mit seinem Löffel in der Luft herum, sah sie jedoch noch immer nicht an.

„Du machst das wegen Liz", sagte sie und legte ihm eine Hand auf den Arm.

„Mache ich nicht."

„Du bist ein schlechter Lügner, Spätzchen." Sie kniff ihm in den Arm und er zog ihn empört zurück.

„Au! Was soll das, Lily?"

„Nenn mich Karma." Herausfordernd sah sie ihn an und sie lieferten sich ein Blickduell. Schließlich seufzte Sirius ergeben. „Was willst du von mir hören?"

„Na, die Wahrheit. Oder ist es nur reiner Zufall, dass du Ophelia immer dann die Zunge in den Hals steckst, wenn Liz vorbeiläuft?"
Ihre grünen Augen blickten ernst in seine. Es war schwer Lily anzulügen. Wenn sie einen ansah, kam in ihm oft das Gefühl hervor, dass sie bis auf den Grund seiner Seele blicken konnte und dort alle Geheimnisse und unterdrückten Gefühle erkannte.
Das gruselte Sirius des Öfteren, weshalb er es meist vermied ihr direkt in die Augen zu sehen.

„Wo liegt das Problem, wenn ich ab und zu mit Ophelia rummache?", wollte er abwehrend wissen und widmete sich wieder seinem Eintopf zu, auch wenn ihm der Appetit vergangen war.

Lily seufzte. „Stell dich nicht dümmer als du bist. Du weißt, dass es Liz stört. Genauso wie es dich stört, dass sie mit Severus abhängt. Ist dir dieses kindische Rumgezanke eure jahrelange Freundschaft wirklich wert?"

Sirius antwortete nicht, sondern starrte in seinen Teller. Natürlich wusste er, dass Lily recht hatte. Warum musste Lily auch immer mit allem Recht haben?

Doch sein Stolz ließ es nicht zu, dass er als erster nachgab. Im Grunde war er gar nicht wütend auf Liz,  sondern eher auf sich selbst, weil er die Beherrschung verloren hatte und die Seite von ihm rausgelassen hatte, von der er nie gewollt hatte, dass Liz sie sah. Doch etwas hinderte ihn daran, es laut zuzugeben.

Lily tätschelte ihm den Arm und folgte dann ihren Freundinnen, die sich auf den Weg in den Gemeinschaftsraum machten. Es war schon recht spät und Sirius war einer der wenigen, die noch aßen. James war nach dem Training sofort duschen gegangen und vermutlich schon ins Bett gefallen, doch Sirius war so hungrig gewesen, dass er sich in voller Quidditch-Montur an die Tafel gesetzt hatte. Doch nun war ihm der Appetit endgültig vergangen. Er schob seinen halbleeren Teller von sich und stapfte aus der Großen Halle.

Da seine Stimmung ziemlich in den Keller gerutscht war und er weder in den überfüllten Gemeinschaftsraum, noch schlafen gehen wollte, ließ er sich von seinen Füßen einfach irgendwo hinführen. Es war noch keine Bettruhe, also konnte er dafür nicht angeschwärzt werden.

Er nutzte die Stille zum Nachdenken. Lily hatte recht. Eigentlich wollte er gar nichts von Ophelia und hatte auch nicht wirklich Spaß an ihr gehabt. Ihm gefielen ihre Berührungen nicht, ihre Küsse, die Dinge, die sie zu ihm sagte. All das mochte er nicht, nicht von ihr. Er hatte versucht an Elles Augen zu denken, an ihre Lippen, doch er war kläglich daran gescheitert, denn sie hätte ihn niemals als „heißes Stück Apfelkuchen" bezeichnet, so wie Ophelia es tatsächlich mehr als ein Mal getan hatte.

𝐚𝐛𝐨𝐮𝐭 𝐚𝐭𝐭𝐚𝐜𝐡𝐦𝐞𝐧𝐭 & 𝐚𝐧𝐭𝐚𝐠𝐨𝐧𝐢𝐬𝐦 | 𝐑𝐮𝐦𝐭𝐫𝐞𝐢𝐛𝐞𝐫Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt