𝐃𝐄𝐑 ohrenbetäubende Pfiff des Hogwarts Express gellte über den Bahnhof von Hogsmeade und brachte nun auch die letzten Schüler dazu, sich eilig in den Zug zu zwängen, um noch einen guten Sitzplatz zu ergattern. Zischend schlossen sich die Türen, es gab einen gewaltigen Ruck, als die Bremsen gelöst wurden und gemächlich begann der Zug loszurattern.
Sirius ließ sich in seinen Sitz sinken und löste den Blick vom Fenster.
Er saß nur mit Liz in einem Abteil und die Stille, die zwischen ihnen herrschte war bedrückend. Liz saß ihm gegenüber, starrte mit leeren Augen aus dem Fenster und schien in ihrem Kopf zu sein. In ihrer eigenen kleinen Welt, in der nun vermutlich graues Regenwetter herrschte. Er würde sie zu gerne aufmuntern oder wenigstens ablenken. Oder einfach mit ihr reden. Es würde ihm schon reichen, wenn sie ihre Gedanken mit ihm teilen würde, sich ihm öffnen würde, statt ihre Gefühle hinter einem ausdruckslosen Gesicht einzusperren. Doch natürlich konnte er das nicht von ihr erwarten. Sie machte etwas Schweres durch, etwas, das sie vermutlich für immer prägen würde. Sie hatte ihre Großmutter verloren, ihre einzige Familie. Sirius würde sich nicht anders verhalten, wenn er an ihrer Stelle wäre.Sachte lehnte er sich vor und strich ihr über die Wange. „Ich werde mal James und die anderen suchen gehen", meinte er leise, doch Liz reagierte nicht. Er hatte nichts anderes erwartet.
Als er aus dem Abteil heraustrat, stieß er fast mit einem rothaarigen Nervenbündel zusammen. „Vorsicht", meinte er und fasste sich an die Brust, während er die Abteiltür hinter sich schloss. „Wo willst du denn so eilig hin, Lils?"
Lily's Wangen waren rötlich angelaufen und sie schien außer Atem zu sein. „Ich wollte ... ich wollte zu Liz", antwortete sie zerstreut und lugte an ihm vorbei. Sirius runzelte die Stirn. „Ist alles in Ordnung?", wollte er wissen und Lily atmete hörbar aus. „Ja, ja, alles super. Ich muss nur dringend mit Liz reden." Sie fuhr sich durch das rote Meer an Haaren. Es schien gar nicht alles in Ordnung zu sein.
Sirius versperrte ihr den Weg und schüttelte sachte den Kopf.
„Tut mir leid, aber du solltest Liz momentan lieber in Ruhe lassen. Ihr geht es nicht besonders gut", meinte er und warf einen Blick zurück auf seine beste Freundin.Lily's Blick wurde besorgt. „Ist etwas passiert? Ist sie krank?" Sirius zögerte. War man krank, wenn man trauerte? Zaghaft schüttelte er den Kopf. „Nicht direkt, sie ..." Er überlegte. Dann senkte er seine Stimme. „Ihre Grandma ist gestorben, sie hat heute den Brief erhalten." Lily's grüne Augen weiteten sich bestürzt. „Ver-verstehe", brachte sie hervor und lugte abermals besorgt an ihm vorbei, „Das ist ja schrecklich ... dann sollte ich ihr vermutlich wirklich ihren Freiraum geben." Zustimmend nickte Sirius.
„Sag mal, weißt du wo James steckt? Ich muss mit ihm sprechen", fragte er, um das Thema zu wechseln und Lily's Blick, der zuvor auf Liz geklebt hatte, wurde düster und sie nickte hinter sich. „Im letzten Abteil", meinte sie knapp, „aber ich würde dir nicht raten, mit ihm zu reden, er ist ziemlich ... gereizt", fügte sie spitz hinzu und Sirius wagte zu vermuten, dass ihre Laune damit zusammenhing. Die beiden hatten in letzter Zeit immer wieder Streit und es häufte sich.
„Daran komme ich nicht vorbei ... aber danke für die Warnung", meinte er, klopfte ihr auf die Schulter und quetschte sich dann an ihr vorbei.
Der Gang des Zuges war vollgestopft mit Schülern jeden Alters. Schokofroschkarten wurden getauscht oder versteigert, Süßigkeiten flogen durch die Gegend und eine Gruppe Drittklässler hatte ein selbstentzündliches Miniatur-Feuerwerk losgelassen. Gerade rechtzeitig duckte Sirius sich, als das Geschoss an ihm vorbei zischte und vor dem Gesicht eines Viertklässler-Mädchens platzte. Die Süßigkeitenhexe hatte Probleme mit ihrem Imbisswagen, da einfach viel zu viele Schüler etwas kaufen wollten. „Jaja, Kinder. Einer nach dem anderen!", rief sie geschäftig. Ohne das es jemand merkte stibitzte Sirius sich geschickt eine kleine Packung Bertie Botts Bohnen und schlenderte gemütlich zu den hinteren Abteilen.
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𝐚𝐛𝐨𝐮𝐭 𝐚𝐭𝐭𝐚𝐜𝐡𝐦𝐞𝐧𝐭 & 𝐚𝐧𝐭𝐚𝐠𝐨𝐧𝐢𝐬𝐦 | 𝐑𝐮𝐦𝐭𝐫𝐞𝐢𝐛𝐞𝐫
Fanfiction𝐚 𝐌𝐚𝐫𝐚𝐮𝐝𝐞𝐫𝐬 𝐅𝐚𝐧𝐟𝐢𝐜𝐭𝐢𝐨𝐧 (𝐛𝐞𝐞𝐧𝐝𝐞𝐭) 𝐙𝐖𝐄𝐈𝐓𝐄𝐑 𝐓𝐞𝐢𝐥 𝐝𝐞𝐫 ,𝐚𝐛𝐨𝐮𝐭'-𝐑𝐞𝐢𝐡𝐞 Warum 𝐒𝐈𝐑𝐈𝐔𝐒 𝐁𝐋𝐀𝐂𝐊 mit der stillen und schüchternen Einzelgängerin 𝐀𝐌𝐀𝐑𝐘𝐋𝐋𝐈𝐒 𝐁𝐑𝐈𝐆𝐆𝐒 befreundet ist, versteh...