𝐬𝐞𝐜𝐡𝐬𝐮𝐧𝐝𝐳𝐰𝐚𝐧𝐳𝐢𝐠 / Sirius

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𝐒𝐈𝐑𝐈𝐔𝐒 riss den Besen wieder nach oben, sodass sie senkrecht gen Himmel schossen und schließlich rückte er ihn gerade und verlangsamte das Tempo, als der Nordturm in Sicht kam. Ruhig flogen sie auf ihn zu und selbst als Sirius sanft auf dem runden Balkon des Nordturm aufkam, krallte sich Liz an ihm fest wie ein Schraubstock.

„Du kannst wieder runter", sagte Sirius sanft grinsend und tatsächlich löste Liz ihre starren Finger von seiner Kleidung und schwang ihr Bein im Schneckentempo über den Besenstiel.
Dann knickte sie wortlos mit den zitternden Beinen ein und ließ sich auf den Boden sinken, presste ihre Hände auf den nassen Betonboden und senkte den Kopf, sodass ihre Stirn gegen den Boden drückte. Ihre Augen waren fest geschlossen.

Es wirkte als würde sie zu irgendwelchen Göttern beten, so wie sie dort saß und Sirius amüsiertes Grinsen schwand ein wenig. „Liz, alles in Ordnung?"

Als keine Antwort kam, stieg er beunruhigt von seinem Besen und kniete sich neben sie. „Lizzie?"
Noch immer beängstigendes Schweigen.

Hatte er sie etwa traumatisiert? Sie in eine Art Schockzustand versetzt?

Nun machte er sich tatsächlich Sorgen. Er legte eine Hand auf ihren Rücken. „Amaryllis, antworte mir!"
Sie bewegte die Lippen, doch sie sprach so leise, dass er sie nicht verstand. „Was?"

Nenn mich nicht so", wiederholte sie ihre Worte zischend und öffnete endlich die braunen Augen, die sonst immer warm funkelten, jetzt jedoch so wütend waren, dass Sirius seine Hand schnell zurück zog. Sie richtete sich auf und bohrte ihren Zeigefinger in seine Brust.

„Wie kannst du - was dachtest - du - du -", sie schien gar keine Worte für ihre Wut zu finden.

Sie sah furchterregend aus mit den Schlamm beschmutzten Wangen, der wilden zotteligen Haarmähne und ihren wütend blitzenden Augen, die ihn versuchten zu erdolchen. Dennoch konnte Sirius nicht anders als zu lachen. Prustend wandte er den Blick ab, was Liz nur noch rasender zu machen schien.

„Hör auf zu lachen, Black!", fauchte sie aufbrausend, „Ich bin fast gestorben!"

Doch Sirius konnte nicht aufhören. Ausgelassen legte er den Kopf in den Nacken und lachte sich die Seele aus dem Leib. Der Regen wurde stärker und die Regentropfen dicker, doch auch das hielt ihn nicht davon ab. Dann spürte er plötzlich, wie ihn jemand schubste und er gackernd in eine Pfütze kippte.

Liz schnaubte, rappelte sich auf und stapfte durch den Regen zur Tür, die den Nordturm wieder hinunterführte. Schnell setzte Sirius sich wieder auf, musste noch immer lachen, doch stolperte ihr hinterher. „Nein, bleib hier", bat er sie grinsend, was Liz nur mit einem mürrischen Blick quittierte.

Als er sie erreicht hatte, zog er sie schnurstracks am Arm zu sich und schlang seine Arme um sie. Ganz fest drückt er sie an sich. „Tut mir leid, Lizzie", sagte er schmunzelnd in ihr nasses Haar.

Liz bewegte sich keinen Zentimeter, war starr wie ein Stein, doch nach ein paar Momenten schien er sie erweicht zu haben und sie legte ihre Stirn gegen seine Schulter. „Das war gemein", murrte sie in den Stoff seines Pullovers hinein.

„Ich weiß", antwortete er, „Das nennt sich Schocktherapie."

„Schocktherapie?", wiederholte sie dumpf.

„Gegen deine Höhenangst."

Sie hob den Kopf und sah ihn an. „Hat ja super funktioniert. Fliegen kann ich jetzt von meiner Löffelliste streichen, mich bringt nichts mehr mehr als fünf Zentimeter über meinen heiligen Boden."

„Oh doch", sagte Sirius, „Schon vergessen, was wir nach der Schule vorhaben? Wie sagtest du? Du, ich, dein Baby und sonst nichts."

Liz ließ ihren Kopf wieder gegen seine Schulter knallen und stöhnte auf. „Habe ganz vergessen, dass dein Motorrad fliegen kann und wir dazu in die Luft müssen."

𝐚𝐛𝐨𝐮𝐭 𝐚𝐭𝐭𝐚𝐜𝐡𝐦𝐞𝐧𝐭 & 𝐚𝐧𝐭𝐚𝐠𝐨𝐧𝐢𝐬𝐦 | 𝐑𝐮𝐦𝐭𝐫𝐞𝐢𝐛𝐞𝐫Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt