Kapitel 2

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,,Setz dich. Ich hol uns Besteck'', sagte Kakashi und lief in Richtung Küche.

Ich ließ mich auf seiner schwarzen Couch nieder, die direkt Richtung Fernseher gerichtet war. Ich war so nervös, dass ich alles andere um mich herum erst langsam wahrnahm. Was war nur los mit mir? Das ist nicht das erste mal, dass ich mit Kakashi alleine bin? Wieso klopft mein Herz so stark? Langsam fuhren meine Augen das Zimmer ab. Es wirkte sehr schlicht und modern. An den Wänden hingen keine Bilder, sondern nur ein Regal mit ganz vielen Ninjabüchern.

Wie wohl sein Schlafzimmer aussieht?

Als dieser Gedanke durch meinen Kopf fuhr, wurde mein Kopf augenblicklich rot.

Naruto, reiss dich zusammen verdammt.

,,Na hast du dich gut umgeschaut?'' erwischte Kakashi mich.

,,Das ist so düster hier'', erwiderte ich und schaute verlegen weg.

,,Haha. Ich wette bei dir sieht's auch nicht besser aus'', sagte er, während er sich neben mich setze und das Besteck neben meinem Gericht legte.

Erst in dem Moment fiel mir auf, dass er keine Portion für sich mitgenommen hatte.

,,Sensei haben Sie etwa kein Hunger?''

,,Nein Naruto. Lass es dir schmecken'', antwortete er ganz trocken und lehnte sich an die Couchlehne.

,,Itadakimasu''.

Nachdem Essen saßen wir noch eine ganze Weile auf der Couch und haben uns über mein Training mit Jiraya unterhalten. Die ganze Zeit über hatte er mir mit voller Aufmerksamkeit zugehört und einige Male fing ich an plötzlich nervös zu werden, als sein Blick garnicht mehr von mir los lies.

Ich konnte kaum den Gedanken unterdrücken, mich näher zu ihm zu setzen und an seine Schulter anzulehnen.

Das Gefühl von Nähe war mir so fremd und es hat mich verrückt gemacht nicht zu wissen, wie sich das anfühlen würde. Komischerweise habe ich dieses Bedürfnis aber nur bei Sensei Kakashi.

,,Danke für das Essen Kakashi. Ich sollte langsam gehen, ich weiß wie gern du dein Buch jetzt lesen möchtest.''

Ich will garnicht gehen, aber ich möchte Sensei Kakashi keine Last sein. Er ist bestimmt nur höflich und wartet darauf bis ich endlich freiwillig gehe. Ich bin so erbärmlich manchmal. Ich hab mich ihm quasi fast aufgezogen.

Kakashi schaute mich einige Sekunden an und sagte nichts. Ich konnte seinen Blick nicht deuten und errötete nur.

,,Es hat mich gefreut dich wiederzusehen Naruto. Das Training mit Jiraya hat dir sehr gut getan.''

Volltreffer. Er hält mich nicht auf, also will er das ich gehe. Was habe ich auch anderes erwartet ich Idiot?

Ich senkte meinen Blick und versuchte meine Gefühle nicht nach außen hinzuzeigen. Niemand soll meine verletzliche Seite sehen. Ich möchte vor Kakashi nicht als Schwächling stehen.

,,Gute Nacht Kakashi'', sagte ich mit gesenktem Blick und drehte mich um in Richtung Türe. Er begleitete mich bis zur Türe. ,,Naruto''

,,Ja?''

,,Ach nichts. Gute Nacht'', sagte er lächelnd. Komisch, was war das denn?

Als die Tür hinter mir zu fiel, wandt ich mich ab und machte mich Richtung nachhause.

,,Zuhause ist da, wo jemand auf dich wartet'' Jirayas Satz kam mir in den Sinn. Ohne es selbst zu realisieren liegen mitten auf der Straße meine Tränen über meine Wange und für einen Moment war ich erleichtert, dass die Dunkelheit meine Einsamkeit verbirgt.

Ich stand vor dem Grab des dritten Hokage, während der Regen vom Himmel herabströmte und meine Tränen verbirgt.

Die Einsamkeit war für mich nie ein Problem, warum fühlt es sich so an als wäre mir gerade meine Seele herausgerissen worden.

Naruto, reiss dich zusammen. Du willst Hokage werden und stehst nachts an Gräbern und heulst. Das ist peinlich.

Ich setze meinen Arm an, um mir zu gerade meine Tränen zu waschen, als ich eine warme Hand auf meinem Kopf gespürt habe.

,,Naruto'', hörte ich seine tiefe Stimme nah an meinem Körper. Viel zu nah. Mein Herz Beginn an stark zu pochen und mein Körper war wie gelähmt. Sensei Kakashi? Was macht er hier? Er darf meine Tränen nicht sehen. Nicht Sensei.

,,Sensei, was machen Sie hier?'', schaffte ich es leise rauszukriegen, während ich noch immer starr auf den Boden schaute und der Regen auf uns in hohen Strömen hinab fiel.

,,Die Frage ist was machst du hier?''

Ich hörte ein leises Zischen, er nahm seine Hand von meinem Kopf weg und legte sie um meine Finger. Ohne zu realisieren was gerade geschehen ist, saß ich plötzlich auf seinem Rücken und wurde huke-pack von ihm getragen.

,,Du erkältest dich noch. Wir gehen zu mir. Halt dich fest.'' Ohne Widerworte legte ich mein Gesicht sanft herab auf seine Schulter und schmiegte mich an ihn.

Diese Wärme, diese Nähe und diese Fürsorglichkeit. Wie schön diese Gefühle doch sein können. Ich wünschte ich könnte für immer daran festhalten.

Mein geliebter SenseiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt