Kapitel 32

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Wir waren bereits 3 Tage unterwegs. Noch immer schien keine Gefahr vorhanden zu sein, was die Situation nur gefährlicher machte. Kakashi befürchtet, dass man uns jeden Moment angreifen könnte, weshalb wir zurzeit besonders wachsam waren. Zumindest versuchte ich es, denn die Frau die sich an meinen Sensei klammerte machte mir zu schaffen. Zwar wusste ich, dass Kakashi ihre Gefühle nicht erwiderte, doch bei jeder Berührung machte mein Herz ein großen Sprung.
„Kakashi, lass uns einen kurzen Stopp machen. Es gibt hier in der Nähe ein Fluss. Lasst mich die Flasche auffüllen, sonst verdursten wir noch", sagte Hanabi mit ihren funkelnden, braunen Augen.
„Naruto. Bitte begleite sie. Ich bleibe hier und passe auf die anderen beiden auf."
Als Kakashi das sagte, war ich von null auf zehn glücklich. Er hatte mit Absicht mich darum gebeten, damit ich mir keine Sorgen machen müsste.
„Klar doch", grinste ich.
„Kakashi willst du nicht an seiner Stelle kommen? Du bist ein viel unterhaltsamerer Partner als er", schmollte die Prinzessin.
„Hey ich stehe direkt hier. Warte ab, du wirst mich noch anflehen dir zu helfen", sprach ich beleidigt zurück und verschränkte meine Arme.
„Schluss jetzt. Geht und beeilt euch", beende Kakashi das Gespräch. Die Prinzessin und ich stießen gleichzeitig ein Seufzer heraus.
Wir machten uns auf den Weg zum Ufer. Auf dem Hinweg lag eine schwere Stille in der Luft.
Als wir am Wasser ankamen, verbeugte sich die Prinzessin und lies Wasser in die Flaschen fließen.
„Sagmal Naruto. Darf ich dich was fragen?"
„Ja", antwortete ich neugierig.
„Kakashi altes Team. Was ist damit passiert?"
„Was - was meinst du?" Ihre Frage hatte mich kurzzeitig überfordert.
„Als ich sein Team am Lagerfeuer erwähnt hatte, lag ein dunkler Blick in euren Augen."
„Wir sind Ninjas. Wir beschützen die Menschen die wir lieben mit unserem Leben. So viel kann ich dazu sagen", murmelte ich ernüchternd. Ich wollte ihr nichts von Kakashis Vergangenheit erzählen. Als wäre es etwas was nur seine engsten Menschen wissen durften. Ich wollte nicht, dass sie dazu gehört. Seit wann war ich so egoistisch? Das passte garnicht zu mir.
„Verstehe", flüsterte sie.
„Und -.", setzte die Prinzessin an, als ein scharfes Kunai knapp an ihren Haaren vorbeizog.
„Prinzessin", rief ich und stürzte mich auf sie. Ich packte sie mit einem Ruck am Handgelenk, um zurückzukehren und aus der Schusslinie zu entkommen, als ich hinter mir Gestalten wahrnahm.
„Gib uns die Prinzessin, dann lassen wir dich in Ruhe", sagte ein Mann. Er war groß und hatte ein Kunai in seiner Hand. Ninjas.
„So einfach mache ich es euch nicht", sagte ich grinsend.
„Bleib hinter mir", sagte ich zu Hanabi und formte ein Rasengan.
„Eure Jutsus bringen euch nichts. Eure Kameraden hatten auch keine Chance. Wir haben sie bereits gefangen. Gibt auf", sagte er hinter seinem Schutzanzug.
Kakashi? Nein niemals. Ein kurzen Moment der Unachtsamkeit und ich spürte wie die Prinzessin nach hinten fiel ins Wasser. Sie wurde durch ein weiteres Kunai nach hinten geschleudert. „Hanabi", schrie ich und formte das Justu der Schattendoppelgänger. Einer von ihnen schaffte es sie an der Hand zu packen, doch die Strömung war so stark, dass ich selbst ins Wasser sprang, um sie zu retten.
„Naruto", hörte ich die Stimme meines Senseis. Es geht ihm gut.
„Ich schaffte es kein Blick mehr nach hinten zu werfen, denn die Strömung zog mich und die Prinzessin immer weiter das Ufer entlang.
Zu unserem Pech endete es durch ein tiefen Fall in ein Fluss. Ich schaffte es die Prinzessin zu packen und sie fest an mich zu drücken, während wir mehrere Meter tief fielen.

Langsam öffnete ich meine Augen und versuchte die Dunkelheit wegzublinzeln.
„Prinzessin", flüsterte ich und versuchte mich aufrecht zu setzen. Wir waren wohl gestrandet, denn auch Hanabi lag rechts von mir auf den harten Kieselsteinen.
Verdammt, wie war das denn jetzt passiert. Hätte keiner von der Ferne auf sie gezielt, hätte ich diese Typen locker fertig gemacht.
„Naruto", hörte ich ihre Stimme. Auch sie erwachte langsam und richtete sich Hustend auf. „Geht es dir gut?", fragte ich sie.
„Es geht schon. Tut mir leid. Es war mein Fehler", sagte sie. Ich schüttelte den Kopf und half ihr auf. „Ich habe dich leider nicht ganz schützen können. Ich verspreche dir aber, dass wir schnell wieder zu den anderen kommen und von nun an kann uns keiner mehr den Fluss runterwerfen", scherzte ich.
Komisch, jetzt mochte ich sie irgendwie.
Sie schien mir ihre schwache und verletzte Seite zu zeigen. Bisher schien sie eine verwöhnte Prinzessin zu sein, die sich an Kakashi ranmachte.
„Als ich ins Wasser fiel, dachte ich das war's. Mein Dorf wird nicht mehr gerettet. Und es wäre meine Schuld, weil ich zu unvorsichtig war."
„Ich denke, dass du sogar sehr mutig ist. Immerhin ist dein Leben die ganze Zeit gefährdet und dennoch tust du alles in deiner Macht stehende dein Dorf zu schützen. Das macht nicht jeder", sprach ich ihr zu.
„Du kannst ja richtig nett sein", lachte sie.
„Wow, so schnell ändert sich also dein Gesicht", konterte ich zurück. Sie lachte bloß weiter.
„Eine Frage hätte ich noch - bevor diese Typen kamen - wie ist es eigentlich mit Kakashi zusammen zu sein?" Als sie die Frage aussprach, verstummte ich. Wie bitte? Was geschah denn jetzt? Bin ich so durchschaubar? „Was meinst du?", stellte ich mich dumm.
„Na jeder Idiot sieht doch, wie er dich anschaut. Wie er sich Sorgen, um dich macht. Auch gerade eben. Er rief nach dir."
„Weil wir in einem Team sind. So ist das bei uns", versuchte ich mich herauszureden.
„Ein Mann schaut nicht einen anderen mit diesem Blick an. Es sei denn, man ist zusammen. Eine einseitige Liebe ist es definitiv nicht, denn auch deine Blicke ihm und mir gegenüber waren kaum zu übersehen", lachte sie wieder. Sie hatte mich.
„Na los - wir müssen die anderen finden und euch sicher zum Dorf bringen."
„Also habe ich recht", sagte sie grinsend.
„Ich antworte darauf nicht", sagte ich und richtete mich auf. Ich hielt ihr meine Hand hin, um ihr zu Bein aufstehen zu helfen.
„Pass gut auf. Wenn du es verleugnest, schnappe ich ihn mir", sagte sie. Mein Körper spannte sich an und ich drehte mich schnell den Rücken zu ihr.
„Versuchs doch", murmelte ich. Idiot! Warum sage ich sowas?
„Hmmmmm", sagte die Prinzessin und folgte mir in den Wald hinein.
„Bevor du mir aber von eurer Beziehung erzählst - meine Sachen sind durchnässt und mir ist kalt", sagte Hababi.
„Erstens - ‚'', setzte ich an, wurde aber durch bekannte Stimmen aufgehalten.
„Gott sei Dank geht es dir gut Prinzessin", lief Yukata auf uns zu und nahm Hanabi in den Arm. Auch der alte Mann und Kakashi kamen zu uns.
„Dir geht es gut", kam Kakashi zu mir und legte seine Hand auf meinen Kopf. Sein Blick druchdrang mich und es war als bräuchten wir keine Worte, um zu reden.
„Tut mir leid, dass wir euch Sorgen bereitet haben. Diese Typen hatten einen Schützen", murmelte ich schüchtern. Hanabis Worte, dass man Kakashis Blicke eindeutig deuten könne, machten mich nervös. Denn alles was ich wollte, war das er mich jetzt in den Arm nahm, doch ich wusste das es jetzt nicht möglich war.
„Prinzessin, geht es Ihnen gut?", fragte Kakashi.
„Ja. Ich glaube aber Naruto gehts nicht gut", sagte sie und zeigte mit dem Finger auf mich. „Wieso soll es mir nicht gut gehen?" fragte ich verwirrt.
„Na dein Knöchel sieht nicht ganz gesund aus."
„Naruto. Zeig mal", sagte Kakashi.
„Mir gehts gut", wandte ich beide ab und setzte einen Schritt nach vorne, um es beiden zu beweisen. Allerdings ging es nach hinten los, denn ich fiel direkt zu Boden.
„Dein Knöchel ist verstaucht", stellte Kakashi fest.
„Doch nicht so stark wie du denkst", zog Hanabi mich auf.
„Hey, immerhin hat er dein Leben gerettet", sagte nun Yukata und schaute entschuldigend.
„Das macht nichts. Naruto, deine Verletzung wird morgen schon verheilt sein. Wir können aber nicht hier bleiben. Ich konnte die Männer außer Gefecht setzen, doch es ist nur eine Frage der Zeit bis sie wieder zurückkehren."
„Hey ich schaffe das schon!", sagte ich selbstsicher.
Kakashi seufzte.
„Na los. Komm auf meinen Rücken. Auf dem Weg bringe ich dir einen Verband an."
„Was nein, ich schaffe das!" Es war mir unangenehm, dass uns alle zuschauten. Vorallem war es mir nach dem Gespröch mit Hanabi unangenehm, auf Senseis Rücken zu klettern.
„Naruto, tu nicht so. Du springst doch gerade innerlich vor Freude", sagte die Prinzessin lachend. Auch Yukata lachte mit. Ich bin wohl ein offenes Buch.
Zögernd und gegen meinen Willen - packte mich Kakashi Huckepack auf seinen Rücken und wir machten uns auf dem Weg.
Ich fühlte mich zwar wie ein kleines Kind, doch das Gefühl auf seinem Rücken zu sein - seine Wärme durchzog meinen ganzen Körper. Und ich war mir sicher, dass auch er meine Wärme genoß.

Mein geliebter SenseiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt