Kapitel 33

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Wir hatten uns mittlerweile in einer kleinen, dunkeln Höhle versteckt, solange mein Fuß heilte und der Tag anbricht. Das Wetter spielte auch gegen uns, denn draußen war es stark am regnen und stürmisch.
„Wie gehts deinem Fuß, Naruto?", fragte Yukata, als ich mich setzte und an die Wand anlehnte. „Alles fit. Von mir aus können wir jederzeit los", sagte ich.
„Mutig. Gefällt mir", sagte Yukata und beugte sich zu mir runter.
„Na komm. Ich mach dir eine Bandage drum, dann ist dein Gelenk wenigstens stabilisiert", fügte er hinzu und kramte etwas aus seiner Tasche.
„Es passt schon. Ich habe gewisse Heilkräfte. Gib mir paar Stunden, dann ist mein Bein wie neu", versuchte ich mich herauszureden.
Als ich meinen Blick von Yukata abwandte, sah ich sie Kakashi uns genauestens beobachtete. Sein Blick war scharf auf uns gerichtet, aber ich konnte ihn nicht deuten.
„Ich mach das", meldete sich mein Sensei bei Wort und kam auf uns zu.
„Passt schon. Ich hatte mal damals eine Ausbildung als Arzt angefangen, bevor ich sie abbrach. Ich tu ihm schon nicht weh, keine Sorge", sprach Yukata. Kakashi schien es nicht zu gefallen, denn ich könnte schwören ich hätte einen vernichtenden Blick gesehen.
Plötzlich spürte ich wie Yukatas kalte Hände mein Hosenbein hochkrempelte und meinen Schuh öffnen wollte. „Hey Stopp", sagte ich und hielt seine Hand fest.
„Er hat nein gesagt", hallte Kakashis Stimme innerhalb der Höhle und setzte ein Schritt nach vorne. Seine Körperhaltung war entspannt, seine Arme ineinander verschränkt, doch seine Blicke konnten töten.
„Oh mein Gott. Was macht ihr bitte so ein Trara hier", kam jetzt die Prinzessin und nahm die Bandage aus Yukatas Hand.
„Ich mach das jetzt", sagte sie genervt und beugte sich zu mir runter.
„Sag noch einmal, dass Kakashi keine Gefühle für dich hat und ich werfe dich wieder in den Fluss", flüsterte Hanabi und ich konnte nicht anders als mir ein Lachen zu verkneifen.
Yukata schien es nicht zu stören, denn er lächelte bloß und setzte sich mir gegenüber auf der anderen Seite. Kakashi wandte den Blick nun von mir ab und unterhielt sich mit dem alten Mann. Zum ersten Mal in meinem Leben freue ich mich auf das Ende dieser Mission.

Der nächste Tag ist aufgebrochen und wir machten uns auf den Weg zum Dorf. Nur noch ein Tag und wir werden ankommen. Kakashi hatte mir erzählt, dass er bereits Verstärkung aus Konoha gerufen hat. Was auch besser so war, denn wenn der alte Mann die Wahrheit sagte, dann wird das nicht so einfach wie Tsunade dachte. Immerhin war es ursprünglich nur die Begleitung, doch jetzt werden wir der Prinzessin helfen ihr Dorf zurückzuerobern.
„Kakashi, sag mal. Wer kommt eigentlich als unsere Verstärkung?", fragte ich ihn. Seit der Sache in der Höhle schien er zurückgezogener als sonst. Hatte ich etwas falsch gemacht?
„Das weiß ich nicht. Tsunade wird schon das richtige Team für die Mission schicken", sagte er, während er meinem Blick mied.
„Hoffentlich sind es auch so hübsche Jungs wie Naruto", hörte ich plötzlich Yukata sagen, der vor uns herlief. Ich verschluckte mich und fing an zu husten. Hanabi lachte mich aus und klopfte mir auf die Schulter.
„Wenn jeder so toll aussieht wie Sensei Kakashi, dann ist es ein Jackpot", kommentiere Hanabi.
„Vorsicht. Ich habe das Gefühl, wir werden jederzeit gleich angegriffen. Naruto, beschütz die Prinzessin. Ich kümmere mich um die Gegner", sprach Kakashi. Alle hielten inne und versuchten nicht nervös zu werden.
„Lass mich dir helfen, Kakashi", sagte ich. Ich will auch kämpfen.
„Nein. Wir sind zu zweit und dein Fuß ist immernoch nicht ganz verheilt. Beschütz die Prinzessin, das ist ein Befehl", sagte er und zog sein Kunai. Wir bildeten ein Kreis und versuchten die Prinzessin zu schützen.
Ich nickte, weil ich wusste, dass Kakashis Pläne immer gut waren. Ich vertraute ihm hier und jetzt.
Genau wie Kakashi sagte, griff uns aufeinmal ein Ninja von oben an und zog sein Kunai und zielte auf die Prinzessin. Ich wehrte es ab und bildete mein Rasengan. Gleichzeitig kamen drei andere Männer von rechts und links, die von Kakashi mit seinem Chidori erledigt wurden. „Das war mir klar. So einfach lassen die uns nicht in Ruhe. Scheint als würde es sie nervös machen, dass wir so weit waren", sagte Kakashi während wir rücken an rücken kämpften. Yukata und der Mann stellten sich vor die Prinzessin. Vier weitere Männer liefen auf uns zu und warfen mit ihren Kunais auf uns, darunter eine Briefbombe. Kakashi lief auf sie zu und bildete seine Fingerzeichen.
„Naruto", rief die Prinzessin. Schnell drehte ich mich um, als ich sah das einer der Männer auf Yukata los gingen, um an die Prinzessin ranzukommen. Schnell bildete ich mein Jutsu der Schattendoppelgänger und wehrte den Angriff ab. „Danke", rief Yukata. Ich nahm die Prinzessin auf meinen Rücken, während meine Schattendoppelgänger die Männer weiter angriffen. Es wurden immer mehr und mehr. Kakashi hatte recht. Sie wurden nervös und setzten all ihre Männer ein, um uns aufzuhalten und die Prinzessin zu nehmen.
„Naruto. Nimm die Prinzessin und geh zur nächst gelegenen Stelle. Ich werde euch finden", rief Kakashi, während er gegen die Männer kämpfte.
„Niemals werde ich dich alleine lassen", weigerte ich mich.
„Es ist ein Befehl. Na los", schrie er.
In jenem Moment kamen mir Kakahis Worte unserer ersten Mission in den Sinn. Niemals einen Freund verraten, dass ist mein Weg des Shinobis.
„Naruto. Lass mich runter. Ich komme allein zurecht. Kümmert euch um diese drecks Schweine, damit wir alle gemeinsam zu meinem Dorf kommen", sprach die Prinzessin.
„Danke", nickte ich ihr zu.
Ich lies meine Doppelgänger bei ihr und den beiden anderen. Auch Yukata nahm sich einer der Kunais und verteidigte die Prinzessin. Doch auch Hababi schien ihren Kampfeswillen gefunden zu haben, denn sie stürzte sich auf einer der Männer und schaffte es sie zu besiegen. „Kakashi", sagte ich, während wir rücken an rücken standen und von den Männern umkreist werden.
„Naruto, du bist wirklich ein Sturkopf", sprach mein Sensei. „Du kümmerst dich um die Seite und ich um die anderen. Die gehen mir ziemlich auf die Nerven, lass uns die Sache hier beenden", fügte er hinzu.
„Klar doch, Sensei", sagte ich grinsend und gemeinsam besiegten wir hunderte Männer innerhalb kürzester Zeit.
Nachdem die Gefahr zu Ende war, ließen die Prinzessin und meine Wenigkeit uns auf den Boden fallen und lachten.
„Naruto. Kakashi. Danke für euren Schutz. Ohne euch wärs das für uns gewesen", sagte der alte Mann.
„Immer gerne", sagte ich grinsend und schaute zu Kakashi. Auch er lächelte zurück und ich spürte das typische Kribbeln in meinem Kopf.

Gegen Sonnenuntergang schlugen wir unsere Zelte auf und machten ein kleines Feuer an.
Die anderen waren durch den heutigen Angriff ko und legten sich schlafen. Kakashi und ich saßen am Lagerfeuer nebeneinander und schauten auf die goldenen Funken.
„Kakashi?"
„Ja, Naruto?"
„Bist du böse auf mich?" Kakashi schaute mich an, und dann wieder weg.
„Ich böse auf dich? Wohl viel mehr böse auf mich selbst."
„Aber wieso? Was ist passiert?"
„Ich sollte mich professionell verhalten. Und dich verhalte ich mich wie ein dummer Junge in deiner Jugendzeit," sprach er und tätschelte meinen Kopf.
„Ich hoffe du bist mir nicht böse für mein Verhalten in der Höhle", fügte er hinzu.
Ich war so geschockt von der Wendung des Gesprächs, dass ich kurzzeitig perplex war.
„Aber nein! Ich weiß nur nicht wie ich mich verhalten soll und was geschieht. Als Yukatas Hände meine Beine berührten, waren sie fremd und kalt. Ich fühlte mich unwohl und ich spürte wie mein Körper nur deine Wärme wollte, Kakashi", murmelte ich schüchtern. Ich glaube mein ganzer Kopf war rot.
Kakashis Augen weiteten sich und seine Augen durchdringten die meine.
„Als ich sah wie er deine Beine berührte, wollte ich ihm am liebsten eine reinhauen. Obwohl ich gegenüber ihm kein persönliches Problem habe. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob er es mit Absicht macht oder ob er wirklich Interesse an dir hat Naruto", sagte Kakashi.
„Na und auch wenn er Interesse hat. Ich habe dir auch versucht bei der Sache mit Hanabi zu vertrauen. Obwohl du mir nie davon erzählt hattest. Immerhin hat sie ganz am Anfang gesagt, dass du ihr eine Verlobung versprochen hattest", sagte ich und spürte wie sehr diese Sache noch immer an mir nagte.
„Naruto. Als ich sie kennenlernte waren wir Kinder. Sie wollte es ständig von mir hören und weil ich davon ausgegangen bin, dass ich sie nicht mehr sehen werde, habe ich zugestimmt um meine Ruhe zu haben. Das sie sich das merkt, geschweige denn ich sie wiedersehe habe ich nicht durchdacht. Die Dummheit der Jugend, ich sag's ja", lächelte er und streckte seinen Arm zu mir aus und zog mich an seine Brust.
„Egal wie oft ich es dir noch sagen muss, Naruto. Du bist und bleibst der einzige Mensch in meinem Leben, dem ich mich je so öffnen werde. Ich habe dir versprochen, dass ich mein restliches Leben dir widmen werde und dich mit meinem Leben beschützen werde."
Ich spürte wie die Tränen meine Wange runterflossen und ich drückte mich fester an seinen warmen Körper, damit er sie nicht sah.
„Ich beschütze dich auch mit meinem Leben, versprochen", flüsterte ich.
„Wenn du mir die Ehre erweist", sagte er und richtete sich auf. Er stellte sich vor mich, beugte sich zu runter und hob mein Hosenbein hoch. Er öffnete die alte Bandage und ersetzte sie mit einer neuen.
„Du brauchst sie zwar eigentlich nicht mehr. Dennoch möchte ich es für dich machen", sagte er lächelnd. Ich wischte mir meine Tränen weg und lächelte.
Kakashi und ich, am Lagerfeuer in der tiefen Dunkelheit. Die Stille um uns herum und der Liebe tief in unserem Herzen, die wir für einander spürten. Es war das erste mal in meinem Leben, dass ich keine Angst vor der Zukunft hatte. Ich wusste, dass solange wir beieinander waren, würde alles gut gehen.

Mein geliebter SenseiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt