Kapitel 3

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,,Das Bad ist bereit. Wärm dich auf und komm dann ins Wohnzimmer'', befahl Kakashi mir als wäre es eine komplett normale Situation. Es überforderte mich so sehr, dass ich nur dankbar nickte und ins Bad verschwand.

Nachdem ich mich einige Male im Spiegel beobachtet hatte und versucht habe meine erröteten Wangen zu unterdrücken, wollte ich gerade einen Schritt ansetzen und die Tür öffnen. Ein letzter Blick in den Spiegel lies die Röte wieder in mir hochschiessen. Kakashis Pullover war mir viel zu groß und ging mir bis kurz vor die Knie. Vor Kakashis Augen so rauszugehen war mir doch viel zu peinlich. In seinen Augen bin ich bestimmt nur ein kleines Kind.

Ich versuchte die Gedanken zu unterdrücken und drückte die Türklinke runter.

,,Da bist du ja'', kam er mir Lächelnd entgegen.

,,Ja danke fürs Bad, Sensei'', erwiderte ich verunsichert zurück.

,,Deine Haare sind noch nass. Du wirst dich noch erkälten. Na komm. Ich trockne sie dir'', drehte er sich herum und lief ins Schlafzimmer. Will er das ich ihm folge? Ich denke schon oder? Ahhh ich Dreh durch. Ich wuschelte mit beiden Händen durch meine Haare und schnappte mit einem Atemzug ein kleines Stückchen Mut und folgte ihm.

Als ich das Zimmer betrat, verharrte ich kurz in einer Position. Es war bereits dunkel und das Mondlicht leuchtete in das Zimmer hinein auf das Bett. Neben dem Bett fielen mir sofort zwei Bilder auf. Die einzigen Bilder in diesem Haus. Unser Team 7 und das seines alten Teams.

Wie süß er als Kind doch aussah.

,,Rin, Obito und Minato. Das war mein ehemaliges Team'', sprach er als er meinem Blick folgte.

,,Aber davon erzähle ich dir ein anderes mal. Na los. Setz dich'', fügte er hinzu und setze sich auf das Bett. Mit einer Handbewegung machte er mir das Zeichen mich neben ihn zu setzen.

Zögerlich ließ ich mich neben ihm auf das Bett nieder und sah in seinen Augen einen tiefen, umdeutenden Blick. Er war schon immer so Geheimnisvoll und ruhig. Wenn ich darüber nachdenke, weiß ich garnichts über ihn. Dieser Gedanke versetze mir einen leichten Stich in die Brust.

Er richtete sich so auf, dass er mir gegenüber saß und mit dem Handtuch in seiner Hand durch meine Haare ging.

,,Ich fühl mich wie ein kleines Kind''.

,,Du bist auch ein kleines Kind''.

,,Sensei Kakashi?''

,,Ja naruto?''

,,Ich will alles über dich wissen'', gab ich im leisen Ton von mir, während ich schüchtern sein Gesicht betrachtete.

Kurz hielt er in seiner Bewegung inne, doch so schnell wie Kakashi Hatake mit dem Sharingan ist, kümmerte er sich weiter um meine Haare und sagte: ,,Was bedrückt dich Naruto? So kenn ich dich garnicht. Sonst gibst du dich laut und frech wieder. Und jetzt so schüchtern und emotional?''

,,Was heißt denn hier Laut und frech?'', gab ich beleidigt wieder.

,,Ja genau so'', lachte er.

,,Ich bin dein Sensei. Du kannst mit mir über alles reden''. Mein Sensei? Möchte ich diese Nähe zu ihm, weil er mein Sensei ist? Sorgt er sich um all seine Schüler so? Bin ich etwas besonderes oder nur ein normaler Pflegefall?

,,Was wenn Sie nicht mein Sensei wären?''

Er legte das Handtuch weg und verschränkte die Arme und schaute mich an. Seine blicken verunsicherten mich, doch gleichzeitig genoss ich diese Aufmerksamkeit von ihm.

,,Weshalb hast du geweint?'', ignorierte er meine Frage.

,,Hab ich nicht.''

,,Doch Naruto.'' Ich schaute weg und versuchte zu mir eine gute Lüge zusammen zu reimen. Niemals könnte ich ihm doch sagen, dass ich mich einsam gefühlt habe und seine Nähe wollte.

,,Ich habe Hunger auf Nudelsuppe gehabt und der Laden ist zu weshalb ich bis morgen warten muss und deswegen war ich traurig'', sprach ich in einen Atemzug durch und schaute dann ganz stolz nach oben. Ich spürte seinen Blick auf mir und irgendwie schien es doch nicht so witzig zu sein, wie ich dachte. Naruto, du blamierst dich gerade total.

,,Hat es was damit zu tun gehabt, dass du hier bleiben wolltest?'', fragte er.

Ich brauchte keinen Spiegel, um zu wissen wie rot ich in dem Moment wurde.

,,Mh'', konnte ich nur rausbringen. Es war als wären mir die Worte ausgegangen. Was soll ich sagen Kakashi? Soll ich dir sagen, dass ich deine Nähe spüren möchte? Das ich nicht nur dein kleiner Schüler bin, sondern ein erwachsener Mann der dich anziehend findet?

Ich möchte nicht erleben, wie es ist dich zu verlieren. Ohne es zu kontrollieren liefen mir erneut Tränen herunter und ich konnte meine Stimme nicht mehr unterdrücken.

,,Wenn ich bei dir bin, möchte ich dir nahe sein und bei dir bleiben. Aber ich weiß das du es nicht möchtest und das macht mich verrückt. Du machst mich verrückt Kakashi. Ich weiß nicht was los mit mir ist. Ich möchte bei dir bleiben und nur bei dir. Es tut mir leid, ich bin so eine blöde Heulsuse'', weinte ich und konnte das Schluchzen nicht mehr einhalten.

Ich traute mich garnicht den Blick zu heben und in seine Augen zu schauen. Ich bin Erbärmlich. Ich und Hokage? Das ich nicht lache. Weder konnte ich Sasuke beschützen noch kann ich meine Gefühle kontrollieren.

Ich wollte meine Augen öffnen, doch innerhalb von Sekunden warf Kakashi das Lacken über uns, sodass es über uns beide schwebte. Gleichzeitig spürte ich sanfte, weiche Lippen auf meinen und es war das aller erste mal in meinem Leben, dass ich solch eine Zärtlichkeit spüren durfte.

Mein geliebter SenseiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt