Kapitel 4

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Seine Lippen lagen über mehrere Sekunden versiegelt auf meine. Tausende Gedanken schwirrten mir in meinem

Kopf herum, doch keiner war so schön wie das Gefühl seines Kusses. Sensei Kakashis Lippen liegen wirklich gerade auf meinen. Oder träume ich? Sensei...

,,Du machst es mir nicht einfach Naruto'', löste er seine Lippen und flüsterte sie gegen meinen. Ich spürte seinen Atem an meiner Haut und es löste eine Gänsehaut auf meinem Körper aus.

,,Sensei..''

,,Ich weiß, dass es nicht richtig ist als dein Sensei solche Dinge zu tun. Aber wie kann ich diesem Blick von dir weiter widerstehen''.

Meinem Blick? Heißt das etwa?

Langsam hob ich meinen Hand zu meinen Lippen und berührte sie ganz vorsichtig als wären Sie eine heilige Stätte. Sie sind eine heilige Stätte. Immerhin lagen vor paar Sekunden noch seine Lippen auf meinen. Seine Lippen? Warte mal.. seine Maske! Er hat keine Maske auf! Wie konnte mir das entgehen?

,,Sensei ihre Maske'', stotterte ich und schaute ihn überrascht an. Sein Gesicht war wunderschön. Für einen kurzen Moment war ich froh, dass nur ich dieses Gesicht sehen darf und niemand anderes.

,,Naruto, bleib heute Abend bei mir'', flüsterte er und schlang seine Arme um meinen Körper. Und da lagen wir zusammen. Kakashi und meine Wenigkeit - in seiner Wohnung, in seinem Schlafzimmer, in seinem Bett, unter seiner Decke, während das Mondlicht auf uns herab strahlte. Lieber Kami-Sama bitte stopp die Zeit und lass mich für alle Ewigkeiten in diesen warmen Armen liegen.

Kakashi POV

Dieser Junge macht mich noch verrückt. So unschuldig wie er da liegt in meinen Armen - in meinem Bett - kann doch keiner von mir erwarten zu widerstehen.

,,Ich will alles über Sie wissen Sensei'', hallten seine Worte in meinen Gedanken.

Die einzige Person die über mich alles wusste war der dritte Hokage und nun liegt er vergraben unter der Erde. Und jetzt kommt dieser vorlaute Junge um die Ecke und sagt einfach mal so, dass er alles wissen möchte.

,,Naruto'', lächelte ich und fuhr mit meinen Händen über ihre Haare. Wie oft hatte ich den Gedanken ihm nahe zu kommen und seine Haut zu spüren, habe aber immer meine Gefühle gebändigt. Ich bin sein Sensei, ich habe keine andere Wahl.

Ob das gut ist, dass er jetzt hier bei mir liegt? Ob das gut ist, dass ich ihm so nahe bin und ihre Tränen wegwischen darf?

Was mache ich bloß mit dir Naruto. Natürlich möchte ich mit dir den Tag verbringen, und dich länger bei mir haben. Aber so egoistisch kann ich dir gegenüber nicht sein. Ich wünschte du könntest mich verstehen Naruto.

Naruto POV

Starkes Sonnenlicht blendete meine Augen als ich sie leicht öffnete und fuhr mir mit beiden Händen über das Gesicht. Leises Vogelgezwitscher nahm ich wahr und schloss meine Augen erneut, um weiterzuschlafen. Es fühlt sich noch viel zu früh an als jetzt schon aufzustehen.

Ruckartig riss ich meine Augen auf, als mir die Bilder von gestern Nacht durch den Kopf schossen und vor mir war er schon - Sensei Kakashi. Direkt neben mir lag er - ohne Maske. Sein markantes Gesicht, seine weichen Lippen und seine wunderschöne Narbe am Auge - langsam hob ich meine Hand und fuhr darüber. Als wäre sein Gesicht eine Landkarte, die ich neu erkunden möchte.

Meine roten Wangen verrieten mein starkes Pochen in der Brust und ich war sofort überfordert mit der Situation. Warum fühlte es sich gerade so schön und richtig an? Fühlt sich so Geborgenheit an? Wachen Kinder mit Familie mit solchen Gefühlen auf? Wie sehr ich sie doch beneide aufzuwachen und nicht gleich Einsamkeit zu verspüren. Sensei Kakashi.

Was mache ich jetzt nur? Ich möchte garnicht weg von ihm. Für einen kurzen Augenblick verharrte ich in meiner Position und versuchte das Bild von ihm neben mir im Bett so gut wie es ging in mein Gehirn einzubrennen. Nach einigen Minuten fielen meine Augen wieder zu und ich fiel erneut in einen tiefen Schlaf.

3 Stunden später.

,,Naruto. Narutooo'', hörte ich jemanden meine Stimme rufen. Sensei?

Zwanghaft folgte ich der Stimme und öffnete meine Augen. Da stand er auch schon direkt über mir.

,,Sensei Kakashi?'', murmelte ich verschlafen.

,,Guten Mittag naruto. Scheint als hätte Jiraya dir keine Zeit zum ausruhen gegeben. Du hast tief und fest geschlafen'', lächelten seine Augen. Er trug wieder seine Maske auf. Irgendwie machte es mich glücklich zu wissen, dass ich die einzige bin, die ihn ohne Maske gesehen hat. Wenn Sakura und Sai nur wüssten.

,,Tut mir leid'', murmelte ich schüchtern zurück und saß mich auf.

,,Das Frühstück steht noch auf dem Tisch. Iss was und danach solltest du zu Tsunade. Sie fragt nach dir.''

Er verhielt sich, als wäre gestern Abend nichts passiert. Vor 10 Stunden haben seine Lippen noch meine berührt. Hab ich das geträumt? Nein, habe ich nicht. Er hat mich ganz sicher geküsst. Er lag die ganze Nacht neben mir. Nahm mich in den Arm. Bereut er das etwa und überspielt es deswegen?

,,Okay'', kriegte ich verunsichert aus mir heraus und lief in Richtung Bad.

Spreche ich ihn drauf an? Oder ignoriere ich was gestern Abend passiert ist?

Gott ich bin so ein verrammter Idiot!

Verärgert strich ich mir im Bad über meine Haare und wischte mir mein Gesicht. Im letzten Moment fiel mir auf, dass ich noch seine Klamotten trug und nahm wehmütig meine getrockneten Klamotten in der Hand zog mich um. Ich spürte leichte Stiche in meiner Brust. Tief atmete ich ein und setze einen Schritt zur Tür an. Du schaffst das Naruto.

Während des Frühstücks saß Kakashi mir gegenüber und schaute in die neuste Ausgabe von Jirayas Buch rein, während ich mir das genüssliche Essen hineinzog.

,,Danke fürs Frühstück''.

,,Ich bin nur ein guter Gastgeber''.

Er schaute mir kein einziges Mal in die Augen. Wieso hat er mich geküsst, wenn er mich nicht will? Bereute er es so sehr?

,,Ich sollte gehen'', murmelte ich und schaute auf den Boden.

,,Ich muss auch noch einige Sachen erledigen. Vergiss nicht bei Tsunade vorbeizuschauen.''

,,Okay'', nickte ich. Verdammter Idiot, Sensei Kakashi!

,,Naruto'', sagte er und blickte kurz zu mir rüber. Für einen kurzen Moment leuchteten seine Augen auf, doch innerhalb von 2 Sekunden richtete er sie wieder zum Buch.

,,Gehts dir besser? Naja nach gestern Abend. Wenn du reden möchtest, kannst du immer zu mir. Ich hoffe das weißt du'', fügte er hinzu.

Hmmmm was soll das denn jetzt wieder? Bin ich vollkommen verblödet? Habe ich vielleicht mehrere Tage verschlafen und irgendwas verpasst? Wieso verhält er sich so zu mir? Und wieso sagt er sowas? Ich muss hier raus.

,,Danke'', sagte ich knapp und richtete mich auf. Ohne ihn anzuschauen nahm ich das Geschirr und räumte es ein.

Noch immer saß er da und machte keine Anzeichen. Ich sehnte mich so sehr nach dieser Umarmung von gestern Nacht. Ich bin ohne sie ein lebenslang aufgewachsen und jetzt habe ich das Gefühl einfach verspürt und kann nicht mehr ohne es.

Es war ein Fehler diese Nähe zuzulassen.

Als ich hochschaute, sah ich wie er sein Buch auf Seite legte, sich erhob und paar Schritte auf mich zu kam. Sofort versteifte sich mein Körper und mein Blick richtete sich direkt in sein schwarzes Auge.

,,Pass auf dich auf'', sprach er sanft und tätschelte mit seiner großen, warmen Hand meinen Kopf.

Ohne hochzuschauen, drehte ich mich um und ging in höchster Eile die Tür hinaus an die frische Luft. Reiss dich zusammen Naruto.

Mein geliebter SenseiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt