Distance

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"Beep! Beep! Beep!"

Unaufhaltsam dringt das Geräusch in mein schläfriges Bewusstsein ein, macht sich dort breit und reißt mich aus einen wundervollen Traum voller Geborgenheit und Wärme.

"Beep! Beep! Beep! Beep!"

Unruhig wälze ich mich hin und her und ziehe mir die Decke über den Kopf. Ich versuche alles um dieses nervtötende Geräusch zu verbannen.

Oh fuck! Nein. Bitte. Ich will noch nicht aufstehen müssen. Lass mich einfach  weiterträumen!

"Beep! Beep! Beep!"

Ok jetzt reichts!

Entnervt richte ich mich auf, greife unter mein Kissen und schalte die Kopfschmerz bereitende Sirene aus.
Gerade als ich dem Drang nachkommen will, mein Handy gegen die nächst beste Wand zu werfen, fällt mir eine Nachricht auf, welche mir auf den Display entgegen leuchtet.

Noch ehe ich richtig wach geworden bin, entsperre ich mein Smartphone und öffne den Chat.

Schlaf gut, meine Schöne.

Ich blinzel mehrfach den Schlaf aus meinen Augen und überfliege die Wörter mehrere Male.

Die verschiedensten Gefühle machen sich in meiner Brust breit und ich weiß nicht, ob ich bereit bin mich ihnen zu stellen. Oder meinen Mitschülern. Oder Damien. Eigentlich ansich den ganzen Tag.

Ich lasse mich nach hinten fallen und verstecke meine Augen hinter meinen Arm. Ich atme tief ein und aus und versuche mich zu besinnen.

Was mache ich jetzt nur? Wie erkläre ich Damien die Flecken an mir ohne das er sich einmischt? Und wie bekomme ich meine Mitschüler dazu, mich in ruhe zu lassen? Vielleicht sollte ich erstmal Abstand zu Damien nehmen. Damit würden sich beide Probleme auf einmal lösen.

Bei den Gedanken zieht sich mein Herz schmerzhaft zusammen, dennoch beschließe ich, dass es das beste für mich ist. Zumindest in der nächsten Zeit bis Ruhe einkehrt und meine Flecken verschwunden sind.

Entschlossen verlasse ich mein warmes Bett in die Kälte des mir noch befremdlichen Raums. Immerhin wirkt er vollgestopft mit meinen Kram, schon etwas heimischer.

Ich ziehe mir wahllos Klamotten über und mache mich fertig für den Tag. Nur kurz husche ich ins Gemeinschaftsbad um meine Blase zu entleeren. Dann schnappe ich mir mein Schulzeug und gehe Richtung Klassenraum.

Vielleicht ist es nur Einbildung, doch ich habe das Gefühl das alle hinter mir zu Kichern beginnen, was meinen Beschluss nur bestärkt, dass es besser wäre, zumindest in der Öffentlichkeit, mich von Damien abzulösen.

Das einzige was ich dafür brauche ist Mut. Im Klassenzimmer angekommen, wartet Damien bereits an unseren Platz auf mich. Sein Anblick allein raubt mir den Atem und für eine Sekunde frage ich mich, ob es die richtige Entscheidung war die ich getroffen habe. Als ich bei ihn ankomme steht er auf, lehnt sich an den Tisch und lächelt mich an.

"Hey Kleine.", sagt er lässig und sieht mir in die Augen. Ich bringe ein kleines schmunzeln zustande bevor ich ein gepresstes "Hi." hervorbringe.

Als er sich zu mir herabbeugt wird mir klar, dass er mich jetzt küssen wird. Vor den Augen aller anderen. Bevor das jedoch passiert, lege ich meine Hände gegen seine Brust und drücke ihn wieder etwas gerade.

Fragend zieht er die Augenbrauen zusammen und schaut von einen meiner Augen in das andere und zurück.

"Was soll das werden?", spricht er die Frage aus die ihm ins Gesicht geschrieben steht.

I always win, my Darling.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt