Friday night - two

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Mit festem Griff zieht er mich die Treppen wieder nach oben. Weg von den Leuten und das so schnell, dass ich fast über meine eigenen Füße stolpere.

Die Stelle an meinen Arm beginnt bereits zu schmerzen.

"Damien! Lass mich los!", blaffe ich ihn an und versuche mich seinen Griff zu entziehen. Jedoch habe ich keine Chance.

Er zieht mich hinter sich her in einen der Räume, wirft die Tür zu und drückt mich mit einer Hand an meinen Brustkorb gegen sie.

"Was sollte das bitte?!", fragt er mich böse und stempt geräuschvoll eine Hand neben meinen Kopf.

Erschrocken wende ich den Blick ab und schließe die Augen.

"Ich weiß gar nicht, was du meinst.", bringe ich ihm ruhig entgegen, jedoch ohne ihn anzusehen.

Ich höre ihn tief ein und aus atmen und spüre, wie mein Herz beginnt schneller zu schlagen.

Was sollte ich ihm auch sagen? Ich bin angepisst, weil du mich seit gestern ignorierst? Nicht in der Schule warst? Mich vor aller Augen bevormundest? Mir mein Leben schwer machst? Meine Mitschüler mich blöd anschauen und mein Dad mich rausgeworfen hat? Und zu guter letzt, bin ich auch noch Eifersüchtig, weil du mit diesem Mädchen in der Küche sonst was machst?!

Das alles wäre eine Möglichkeit gewesen. Doch sagen tue ich davon nichts. Stattdessen hebe ich meinen Blick und versuche ihn möglichst emotionslos anzusehen.

"Jaid.", sagt er ruhig, beinahe schon zärtlich und lässt die Hände sinken.

"Ich sehe doch, dass etwas ist.", spricht er weiter und streicht eine Strähne hinter mein Ohr.

Seine Stimme... diese einfache Geste... Zu gerne, würde ich jetzt einfach zusammenbrechen, mich von ihm in den Arm nehmen und trösten lassen, doch ich kann einfach nicht.

"Versprich mir, dass du mit mir redest, wenn ich irgendetwas für dich tun kann."

Lass mich vergessen., denke ich. Würde jedoch einen Teufel tun und ihm das jetzt sagen. Stattdessen nicke ich einfach nur.

"Kann ich bitte einfach zurück zu Leyla gehen?"

Irgendwie wirkt er enttäuscht.

Schon wieder jemanden den ich enttäusche.

Er spricht nicht, geht bloß einen Schritt zurück.

Ich trete aus den Raum in den dunklen Flur und kämpfe plötzlich mit den Tränen. Im diesen Moment fühle ich mich so unglaublich einsam. Und das mitten auf einer Party.

"Alles ok?", fragt mich Leyla als ich wieder bei ihr ankomme.

"Ja, na klar.", meine ich und setzte ein fake Lächeln auf.

Ich nehme meinen Caipirinha in die Hand und proste ihr zu. Brav wie sie ist, trinkt sie einfach mit, beäugt mich jedoch misstrauisch.

Ich sehe wie ihre Augen zu Damien wandern und ihn verfolgen, als er gerade die Treppen runter kommt. Er geht hinter die Theke und flüstert der Barfrau etwas zu, welche kurz nickt.

Sein Blick trifft meinen. Er kommt auf mich zu und tritt hinter mich.
Die Augen meiner Mitschüler beobachten uns beide mehr oder weniger heimlich.

I always win, my Darling.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt