Bloody Birds

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Schon seit Stunden starrte ich meine Decke an, und versuche die letzten paar Stunden vor morgen zu genießen. Wenn ich wieder aus der Schule komme, würde Michael sich bereits hier eingenistet haben, und auch mein letzter Rückzugsort wäre gestört. Auch wenn ich es noch weitere hundert Male versuchte, ich konnte mich einfach nicht damit abfinden. Das war doch auch mein Haus, oder nicht? Also wie kommt Mom bloß auf die Idee das selbst zu entscheiden. Mein Handy, welches ich neben mich gelegt hatte, summte auf einmal, und ich zuckte erschrocken aus meiner Starre zusammen. Stirnrunzelnd nahm ich es in die Hand und kniff die Augen zusammen, geblendet von dem hellen Bildschirm.

1 Nachricht von Katy

>> Hey, wollen wir morgen Abend alle zu Noah? Haben wir schon lange nicht mehr gemacht...


Das stimmte sogar. Wobei ich mit den Freunden von Noah und Ryan eher weniger zu tun habe. Mason und Aiden waren ja auch nur in meiner Parallelklasse, daher hatte ich nicht wirklich Kontakt zu ihnen. Grinsend schrieb ich ihr zurück, dass ich kommen würde. Dann müsste ich morgen wenigstens nicht mit dem Lover meiner Mutter in einem Haus sein. Mal sehen, vielleicht schlafe ich morgen auch bei Ryan, wobei seine Eltern morgen Abend wieder von ihrer ziemlich langen Geschäftsreise zurück kämen, und das sowieso peinlich werden können. Aber um nicht mit diesem schmierigen Schnösel abzuhängen, würde ich wahrscheinlich alles machen. Eine gute Sache hatte es ja trotzdem. Einen schwulen Stiefbruder hatte schließlich nicht jeder. Und vielleicht war Liam ja doch ganz nett... Mittlerweile war es bereits mitten in der Nacht, doch Schlaf war bei weitem noch nicht in Sicht. Ich war zwar hundemüde, aber nach der Sache mit Colin konnte ich nicht mehr schlafen. Was würde Tony als nächstes tun? Oder war jetzt endlich Schluss mit dem Psychospielchen? Obwohl, der würde wahrscheinlich nie damit aufhören. Aber da Ryan ja anscheinend eine Lösung für das ganze hatte, sah ich hoffnungsvoll in die Zukunft. Irgendwie übermannte mich die Müdigkeit dann doch endlich, und meine Augen vielen erschöpft zu. Am nächsten Morgen wartete Ryan wieder an seinem Auto. Ich war der Meinung, eine Woche war genug Abstand gewesen, sodass er mich jetzt morgens wieder mitnehmen „durfte“. Wobei ich mir aber sicher bin, dass er das gerne tat.

„Morgen!“ Rief ich, noch während ich die Tür hinter mir schloss. Das letzte mal, dass ich aus dem Haus ging, ohne das sich ein fremder Mann darin befand. Ich drehte mich zu Ryan um, und blieb stehen und holte dabei tief Luft. Mein Freund sah mich dabei nur verwirrt an und runzelte die Stirn.

„Ich genieße den letzten Moment, ohne einem Mann im Haus.“ Erklärte ich ihm und schloss die Augen.

„Äh... danke?!“ Schnaufte er und kratze sich am Nacken. Lächelnd öffnete ich meine Augen wieder und lief zu ihm hinüber.

„Du bist nicht gemeint, dein Ego kann sich wieder beruhigen.“ Nun grinste auch er wieder, und ich versuchte die Beifahrertür zu öffnen, doch sie war versperrt. Verwirrt sah ich Ryan an, doch der zuckte nur mit den Schultern.

„Willst du das Auto dann auch mal aufmachen?“ Fragte ich und versuchte es wieder.

„Ja schon, ich dachte nur du möchtest noch den letzten Moment ohne mit einem Mann im Auto zu sitzen genießen.“ Seufzend verdrehte ich die Augen über seinen schlechten Witz und stieg ein, als er das Auto endlich entriegelte. Auch er seufzte genervt, und fuhr schließlich los. Abwesend starrte ich aus dem Fenster und sah der Landschaft dabei zu, wie sie an uns vorbeirauschte. Es kam die ganze letzte Woche nichts mehr von Tony, und das machte mich misstrauisch. Ich freute mich wirklich das nichts mehr passiert war, aber irgendwie traute ich der Sache nicht. Ryan und ich wollten heute nach der Schule zu Colin fahren, um zu sehen wie es ihm ging. Er wurde notoperiert, soviel wusste ich schon. Ich fand, ich war es ihm einfach schuldig nach ihm zu sehen, da er ja in gewisser Weise wegen mir angeschossen wurde. Auch wenn Ryan immer sagt, dass es nicht so ist, ich fühlte mich schuldig und möchte meine Schuld wenigstens etwas begleichen. Als wir endlich an der Schule ankamen, hüpfte ich sofort hinaus, und stürmte zu Claire, die schon mit Katy vor der Schule stand.

„Claire! Hey. Kommst du heute Abend auch mit zu Noah?“ Fragte ich sofort, doch sie schaute auf den Boden und Katy zuckte mit den Schultern.

„Ich weiß nicht...“ Natürlich wollte sie wieder nicht, aber ich war trotzdem der Meinung, dass sie mitkommen sollte. Einfach um ein bisschen Spaß zu haben.

„Keine Widerrede, notfalls schleife ich dich mit!“ Tadelte ich und sie gab sich somit geschlagen, als sich plötzlich zwei Arme von hinten um mich schlangen. Ich zuckte zusammen, und fuhr herum, wo ich Ryan erblickte.

„Kommst du schon einmal mir rein?“ Fragte er und zeigte auf das Schulgebäude. Nickend lief ich händchenhaltend mit ihm hinein und hielt bei meinem Schließfach an.

„Ich muss noch meine Bücher holen.“ Informierte ich ihn und er lehnte sich an die anderen gelben Schließfächer. Schnell gab ich den Zahlencode in mein Schloss ein und wollte das Türchen öffnen.

„Mein Schloss hakt!“ Brummte ich und zog verzweifelt an dem Metallriemen.

„Gib mal her.“ Ryan stoppte mein Rumgefuchtel und schnappte sich das Schloss. Gründlich beäugte er es und drehte sich dann halb zu mir u.

„Ist ja auch kein Wunder, dass es nicht auf geht. Das ist doch total verbogen.“ Erklärte er mir und zeigte dabei auf das Schloss.

„Verbogen?!“ Stieß ich hervor und ging ungläubig mit meinem Kopf näher heran.

„Ja, aber ich habs gleich, warte.“ Eine Weile drückte er an dem Metallklumpen herum, bis es endlich aufging. Halleluja, das war aber auch eine lange Geburt! Zufrieden gab ich ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange, und öffnete dann endlich den Spind. Erst als ich schon meine Hand im Schließfach hatte, bemerkte ich das etwas nicht stimmte. Meine Augen wurden groß, und ich taumelte ein paar Schritte zurück, woraufhin Ryan mich verwirrt musterte. Zitternd hob ich meine Hand und zeigte auf den toten Vogel, der an einem Faden in meinem Spind aufgehangen war.

„Da- Da ist...“ Stotterte ich und nun sah es auch Ryan. Mit gerunzelter Stirn trat er näher und sah sich das Ganze näher an. Dann fischte er einen Zettel heraus.

„Bald wirst du auch so leblos sein. Ihr beide. ~Tony“ Laß er vor, schaute mich an und schluckte schwer.

Meine kleine Schreibblockade wäre dann überwunden. Ich habe soo lange für das Kapitel gebraucht, weil ich mir Gedanken darüber gemacht habe, wie ich im neuen Buch ansetzen möchte, wie es heißen wird usw, da ich das 1. Kapitel vom 3.Teil gleich im Anschluss vom letzten Kapi posten möchte, doch Leute, ich bin planlos. Ich habe leider überhaupt keine Ahnung wie ich das nächste Buch nennen soll.

Ach und da wollte ich noch anmerken, wir nähern uns mit großen Schritten dem Ende. Nicht das ihr dann total überrascht seit. Kommentiert fleißig! ;)

~bluerose68

Victims of Love **Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt