Ryan sah mich schief von der Seite an, und schüttelte dann den Kopf.
„Nein, das geht nicht. Niemand darf wissen wo wir sind. Auch sie nicht.“
„A-aber dann hab ich dort, wo auch immer wir hingehen, gar keinen mehr! Weder Familie noch Freunde.“ Betrübt sah ich auf meine Hände. Ryan griff nach meiner Hand, und drehte mit der anderen meinen Kopf zu ihm.
„Aber du hast doch mich. Ich bin dein Freund.“
„Das ist was anderes...“ Murmelte ich und sah ihm beschämt in die Augen.
„Hey, du wirst dort bestimmt andere kennenlernen, mach dir nicht so einen Kopf darum. Wenn es dir an dem einen Ort nicht gefällt, dann gehen wir woanders hin, versprochen.“ Ich zwang mir ein kleines Lächeln auf die Lippen und nickte leicht.
„Okay.“ Zärtlich legte er seine Lippen auf meine, und legte die Hände an meine Wangen.
„Ich will, dass wir für immer zusammen bleiben.“ Flüsterte ich und sah ihm in die Augen.
„Ich auch, und deshalb werde ich dich auch niemals wieder verlassen.“
„Versprochen?“
„Versprochen.“
Nachdem er mir noch ein paar Küsse aufdrückte, fuhren wir schließlich nach Hause. Ich war so hin und hergerissen mit meinen Gefühlen. Ich wusste nicht, was ich empfinden sollte. Angst, vor allem was kommen wird, Freude, da ich meinen Weg mit Ryan fortsetzen werde, oder Betrübtheit, weil ich alle hier verlassen musste. Ich entschloss mir für den Moment für letzteres. Deshalb, oder auch weil Michael nun in meinem Haus war, saß ich nun auch schon seid gut einer Stunde auf meinem Bett, und zerbrach mir den Kopf, was ich schreiben sollte. Ich wollte den wichtigsten Personen einen Brief hinterlassen, damit sie sich zumindest keine Sorgen um mein Wohlergehen machen mussten. Aber was sollte man schreiben? Tut mir leid, dass ich gegangen bin. Ich kann nicht sagen wieso, aber irgendwann komme ich wieder. Wow, dann sind alle auch so viel mehr informiert und besänftigt. Irgendwie schaffte ich es dann doch, einen Anfang zu finden, und plötzlich kam alles wie im Fluss.
Hallo Mom,
wahrscheinlich fragst du dich wo ich bin, und wieso ich gegangen bin.
Beides darf ich dir leider nicht verraten, aber es wird mit gut gehen.
Ryan ist bei mir, und wird auf mich aufpassen.
Es hat nichts damit zu tun, dass ich Michael nicht akzeptiere, nein, deshalb würde ich dich niemals alleine lassen.
Aber ich konnte nicht länger in der Stadt bleiben, so schwer es mir auch fällt zu Gehen. Irgendwann komme ich wieder zurück!