Black hole

4.8K 225 3
                                    

Beca P.O.V.

Fest drückte ich mich an Ryan und genoss seine Nähe in vollen Zügen, als er plötzlich einen Anruf bekam. Während er ran ging, behielt er mich trotzdem noch im Arm, wofür ich ihm mehr als nur dankbar war. Mit einem mal spannte sich sein kompletter Körper an, sodass ich mich etwas von ihm löste.

„Was ist los?“ Fragte ich ihn verwirrt, als er aufgelegt hatte. Seine Nasenflügel ballten sich auf und er schüttelte leicht den Kopf.

„Colin wurde angeschossen, deshalb muss ich sofort zu den Jungs. Ich bringe dich jetzt zurück zum Restaurant, und da bleibst du bitte auch.“ Kaum beendete er seinen Satz, zog er mich an der Hand schon wieder in die Richtung aus der wir gekommen waren. Auf keinen Fall würde ich da jetzt wieder angekrochen kommen! Außerdem hatte ich Angst um Ryan. Niemals würde ich es mir verzeihen, wenn er nun auch noch wegen mir angeschossen werden würde. Deshalb entzog ich ihm meine Hand und blieb stehen.

„Nein, ich komme mit dir!“ Versuchte ich mich durchzusetzen. Mit großen Augen sah er mich an, und schüttelte dann übertrieben den Kopf. Seufzend stämmte ich meine Arme in die Hüfte und runzelte die Stirn.

„Das ist viel zu gefährlich. Du bleibst hier!“ Zeigefingerschüttelnd sah er mir fest in die Augen, doch ich hielt seinem Blick stand. Nun tippte ich ihm anklagend auf die Brust und trat etwas näher.

„Hör auf endlich auf so zu tun, als müsstest du mich bemuttern! Ich bin verdammt nochmal nicht nur das kleine Mädchen von neben an, sondern mittlerweile weitaus mehr!“ Schimpfte ich, während ich ihn anfunkelte. Die Wut brodelte nur so in mir, und ich selbst war erstaunt über meine Stimmungsschwankungen. Hallo Alkohol! Ryan öffnete leicht den Mund und sah mich eine Weile sprachlos an.

„Also irgendwie... macht mich das gerade ziemlich an.“ Flüsterte er mir zu. Ich schenkte ihm einen unverständnisvollen Blick und schlug ihm verwirrt auf die Schulter und zischte seinen Namen. Wie kam er jetzt gerade in dieser Situation darauf, das meine Worte ihn anmachten? Er war gerade noch total in Eile, weil er zu seinen Jungs musste, und nun flirtete er nahe zu mit mir. Anscheinend wurde nun auch ihm bewusst, wie absurd das gerade war.

„Äh... tut mir leid. Man Beca, dann komm eben mit, aber wir müssen schnell machen! Ich will nicht das Colin noch verblutet oder so...“ Stieß er etwas bedrückt hervor und schnappte sich wieder meine Han und rief der Weile ein Taxi. Schon kurz darauf saßen wir in einem der warmen gelben Autos und fuhren mit Lichtgeschwindigkeit zu uns nach Hause. Okay, nein. Der Fahrer war wohl der Entspannteste Typ des Landes, und fuhr fast in Schrittgeschwindigkeit weiter, obwohl wir ihn so oft darum baten, schneller zu fahren. Die ganze Zeit lang wackelte Ryan aufgeregt mit seinen Beinen auf und ab und fummelte an seinen Händen herum. Colin war ihm anscheinend besonders wichtig. Früher hatte er mir auch erzählt, dass er der Jüngste der Bande wäre, sodass ich es auch irgendwie gut nachvollziehen konnte. Außerdem bedeutete er auch mir irgendwo ein bisschen was, da er mich damals so vor diesem Jake und Tony beschützt hatte. Es war ein komisches Gefühl, jetzt mit Jake im selben Team zu arbeiten, wo er mich doch damals entführt hatte. Aber ich vertraute darauf, dass Ryan seine Leute gut genug kannte, um bestimmte Gefahren ausschließen zu können. Als wir nun endlich vor unseren Häusern stehen blieben, warf Ryan einfach ein paar Scheine nach vorne zum Fahrer und sprintete mit mir hinaus.

„Wohin?“ Fragte ich ihn und das Adrenalin floss durch meine Venen. Er nickte zum Strand und rannte auch schon los. Ich hatte Mühe damit, mit ihm mitzuhalten, da Ryan um einiges schneller war als ich. Wir rannten durch den schmalen Gang zwischen unseren Häusern hindurch, und liefen dann quer über Ryans Terrasse zum Strand.

„Shit!“ Murmelte er, als wir ein paar Personen um etwas versammelt sahen. Ryan kam als erster bei ihnen an, und drängelte sich in die Mitte, und verschwand somit aus meinem Blickfeld. Ein wenig mulmig war mir schon im Dunkeln, sodass ich die letzten Meter rannte, als würde es um mein Leben gehen. Endlich kam ich bei den anderen an, doch anders wie bei Ryan, wurde ich nicht in die Mitte gelassen. Es war aber auch verständlich, und vielleicht war es auch besser so, dass ich Colin nicht sah. Immerhin war das alles ganz schön krass, was hier passiert war, und ich war eben nur irgendein Mädchen, dass beschützt werden sollte.

„Komm schon, Alter. Lass mich nicht hängen!“ Hörte ich Ryan flehen, und ich schluckte schwer. Eine traurige Stimmung trat ein, und keiner sagte etwas. Beengt standen sie alle um die Beiden herum, und versperrten somit jede Sicht.

„Schau mich an! Genau, nicht einschlafen- verdammt nein! Öffne deine Augen wieder!“ Schrie er jetzt schon, und plötzlich hörte man ein klatschen. Vermutlich hatte Ryan Colin eine Backpfeife gegeben, damit er wieder zu sich kam. Nun ja, ob das die beste Lösung war?

„Ruft einen Krankenwagen!“ Befahl Ryan, doch alle zögerten ein wenig und bewegten sich erst einmal nicht. Seine Stimme triefte nur so vor Verzweiflung und Hilflosigkeit.

„A-aber wenn wir einen Krankenwagen holen, dann... dann wollen die doch wissen von wem er angeschossen wurde. Wir könnten auffliegen.“ Meldete sich einer der Jungs zu Wort. Wow, selbst jetzt dachten sie Gang, obwohl einer von ihnen gerade am Sterben war.

„Das ist mir so egal, also ruft jetzt verdammt nochmal den Notdienst!“ Brüllte Ryan ihn an, sodass der Typ zusammenzuckte, und hastig sein Handy herausfischte. Nicht lange, vielleicht zehn Minuten, warteten wir hier in der Kälte, bis schon zwei Männer in leuchtenden Westen zu uns rannten. Sofort traten alle aus dem Weg, sodass nun auch ich Colin sehen konnte. Sein T-Shirt war vollgesaugt mit all dem Blut, sowie der komplette Sand ringsherum um ihn. Sein Gesicht war blass wie eine Leiche, und so wie es aussah würde er auch bald eine sein. Die Augen hatte er geschlossen, und seine Arme hingen schlaff an den Seiten hinunter. Erschrocken zog ich die Luft ein, und schlug mir die Hand vor den Mund. Meine Emotionen überkamen mich, und ein paar heiße Tränen liefen mir über die Wangen. Ryan kam auf mich zu, und stellte sich vor mich, sodass Colin wieder verdeckt für mich war.

„Sieh nicht hin, Schatz! Er wird es schon schaffen.“ Flüsterte er und drückte meinen Kopf an seine Brust. Ich umklammerte ihn fest, und lauschte seinem Herzschlag, der leider alles andere als beruhigend war. Wie wild pochte sein Herz, genau wie meins, und wahrscheinlich auch wie die von allen anderen hier. Wenn Colin es nicht schafft, dann war er wegen mir gestorben. Für meien Fehler hatte er dann bezahlen müssen. Das war zu viel. Damit könnte ich nicht mehr leben. Als Die Sanitäter mit ihm im Krankenwagen verschwanden, löste ich mich langsam wieder von Ryan.

„Ich glaube, ich brauche kurz eine Minute für mich.“ Murmelte ich entschuldigend und lief gerade aus zum Meer, das ein paar Meter von den anderen entfernt war. Stumm setzte ich mich vor das Wasser, und lauschte dem Rauschen der Wellen, während der Mond das Wasser schimmern ließ. Langsam war es nicht mehr auszuhalten. Die Geschehnisse überrollten mich erbarmungslos von Tag zu Tag, und es schien kein Ende mehr zu nehmen. Auf einmal spürte ich, dass jemand hinter mir stand, und drehte mich um. Zunächst sah ich nur Füße, doch als ich hoch sah, erkannte ich Jakes Gesicht. Fragend blickte ich ihn an, doch auf das was kommen würde, war ich nicht vorbereitet. Plötzlich hob er das Bein, und sein Knie schlug kraftvoll gegen meine Schläfe. Sofort wurde alles schwarz, und ich sackte zusammen.

Jake ist wieder am Start :D Was glaubt ihr, wieso er das gemacht hat? Freue mich über Kommis!! <33

Vielleicht haben es schon ein paar mitbekommen, wenn nicht, hier nochmal eine Info: Ich habe ein neues Buch angefangen --->

http://www.wattpad.com/story/30562431-turntable


Es heißt "Turntable" , und wenn euch dieses Buch gefällt,
dann denke ich wird euch das auch gefallen. Würde mich rieeesig freuen, wenn ihr mal vorbei
schauen würdet!

~bluerose68

Victims of Love **Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt