Heat waves

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„Ach Mist!“ Fluchte Ryan und schlug kurz auf das Lenkrad. Verwundert sah ich von der Straße zu ihm und musterte sein Gesicht.

„Wurden wir gerade wirklich geblitzt?“ Fragte ich, während mir ein kleines Grinsen verkniff. Der große Fahrmeister wurde auch mal geblitzt. Unfassbar. Ryan sah kurz mit einem genervten Blick zu mir, und obwohl es total unsinnig war, versetzte es mir einen kleinen Stich. Wir waren nicht mal eine Stunde zusammen und schon nervte ich ihn, ich bin ein hoffnungsloser Fall. Waren wir überhaupt zusammen? Wieder schwankte mein Blick zu ihm und musterte ihn ausgiebig. In den letzten Wochen war er wirklich noch hübscher geworden, als er es eh schon war. Ganz sicher, ob ich ihn nun wieder meinen Freund nennen konnte oder nicht, war ich mir nicht, doch ihn zu fragen traute ich mich auch nicht. Außerdem wäre das nun auch ein ziemlich schlechter Zeitpunkt. Immerhin fuhren wir gerade zu seiner Gang und wollten das Problem Tony lösen. Moment, wir fuhren wirklich zu seiner Gang!

„Stopp, Ryan halt an!“ Rief ich panisch, woraufhin er mich erschrocken ansah und sofort an den Straßenrand fuhr.

„Was ist los?“ Fragte er besorgt und drehte sich etwas zu mir. Lange starrte ich ihm einfach nur in die Augen, und driftete langsam ab, als er mich mit seinem schnipsendem Finger vor meiner Nase wieder zurück zwang.

„Wir können nicht zu deinen Leuten.“ Erklärte ich und fummelte nervös an meinen Händen herum. Langsam zog er eine Augenbraue hoch und neigte leicht den Kopf zur seite.

„Wieso nicht?“ Fragend hob er die Hand und ich tippte mit meinen Fingern schnell auf meinem Bein herum.

„Was ist wenn... Naja ich habe einfach Angst, weil- weil...“ So genau konnte ich es nicht sagen, wieso ich Angst hatte. Vielleicht wegen Tony, der mich vermöbelt hatte und dieses ganze Gangzeugs generell gruselig war. Plötzlich griff Ryan unter mein Kinn und hob mein Kopf etwas hoch, damit mein Blick wieder auf ihm lag, den ich unbemerkt auf meine Hände gesenkt hatte.

„Hey, da ist es nicht so wie bei Tony, okay? Außerdem bin ich da der Chef, sie werden wir wohl kaum etwas tun. Ich verspreche dir, es wird dir nie jemand mehr weh tun, dafür sorge ich.“ Versprach er mir. Es tat gut zu wissen, dass wieder jemand für einen da war, und auf einen aufpasste. Umso mehr stieg das Verlangen, meine Lippen erneut auf seine zu legen, wie wir es bei Ryan zu Hause schon getan hatten. Doch ehe ich auch nur meinen Kopf vorbeugen konnte, um ihm anzudeuten was ich wollte, drehte er seinen Kopf wieder weg und fuhr weiter. Ein wenig geknickt sah ich aus dem Fenster, und schon bald standen wir vor der mir nur allzu bekannten Lagerhalle. Schnell stieg Ryan aus und ich folgte ihm, nachdem ich einmal tief Luft geholt hatte. Er blieb kurz stehen, um auf mich zu warten, und zusammen liefen wir langsam in die Lagerhalle. Bei Tony war zwar alles viel moderner und natürlich viel teurer, doch hier fühlte man sich nicht so... beobachtet? Als wir drinnen ankamen, pfiff er einmal laut, und rief dann einige Namen. Nach und nach kamen dann um die 8 Jungs an und setzten sich auf die Couch im Eingangsbereich. Ein paar Gesichter waren mir schon bekannt. Als erstes erkannte ich Colin, ihn würde ich wohl nie vergessen. Daneben saß ein sehr großer, blonder Junge, oder sogar schon junger Mann. Diesen nannte Ryan früher immer Jake, als ich hier gefangen war. Den Rest kannte ich allerdings nicht mal ansatzweise.

„Was los, Bro? Ist irgendwas schlimmes passiert? Und wer ist die da?!“ Fragte der eine von ihnen und zeigte mit dem Finger leicht auf mich.

Victims of Love **Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt