Crushed

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Nachdem mir Tony noch alles gezeigt, und gesagt hatte, was ich wissen musste, waren wir wieder zurück ins Internat gefahren. Da es schon fast 2 Uhr in der Nacht war, schlich ich mich so leise wie möglich in mein Zimmer. Die Tasche mit dem ganzen Zeugs, und der Waffe, verstaute ich unter meinem Bett und legte mich dann hin. Allerdings machte mich die Tatsache, das unter mir eine echte Waffe lag, ziemlich nervös. Gleich morgen, oder eher heute, werde ich sie Tony zurück geben. Ich denke, ich kann meine Aufgaben auch ohne so ein Ding erledigen. Apropos meine Aufgaben. Tony hatte mir unter anderem auch erzählt, das ich die erste Woche erst einmal mit Hayden im Hauptquartier arbeiten werde, und danach dann in den Außendienst darf. Ganz ehrlich, ich hätte kein Problem damit, bei Hayden zu bleiben. Sie ist nett, und im Quartier ist es Sicher. Das denke ich zu mindestens... Schon alleine der Gedanken, dass ich irgendwann mal in eine wirklich gefährliche Situation geraten könnte, ließ mich erschaudern. Eigentlich passe ich doch in so etwas gar nicht hinein. Ich bin ein einfaches Mädchen, was von dem Typen den sie liebt, verlassen wurde und es nicht einsehen möchte. Ja, genau das bin ich, ganz normal! Nur, dass nicht gleich jeder in eine kriminelle Gang eintritt und eine Waffe bei sich trägt... Ich schluckte einmal und legte mich dann mit einem komischen Gefühl im Bauch richtig hin. Wird Brandon irgendwann mal sagen, wo Ryan ist? Und werde ich es dann schaffen, heil aus der Gang auszutreten? Aber wenn ich Ryan gefunden habe, und er weiß das ich bei Tony in der Gang bin und raus möchte, wird er mir doch helfen, oder nicht? Er hat dich nie geliebt, wieso sollte er dir helfen?! Du bist ihm egal! Eilig versuchte ich diese Gedanken zu verdrängen, doch es war schon zu spät. Heiße Tränen rannen über meine Wangen und tropften anschließend auf mein weiches Kissen. Wie oft hatte ich jetzt wohl schon wegen Ryan geweint? 100, 1.000 mal? Liebe ist schmerzhaft, dass weiß jeder. Aber das es soo weh tut, dass hätte ich nie gedacht! Müde schloss ich schließlich meine Augen, und fand endlich ein wenig Schlaf.

Braune Augen trafen meine, und die Welt blieb für einen Moment stehen. Sein perfektes Gesicht zierte ein wunderschönes Lächeln, welches mir galt. Seine Arme um mich geschlungen, und sein Körper an meinen gepresst. So standen wir schon stundenlang da, doch keiner wollte sich jemals lösen. Sein heißer Atem stoß in regelmäßigen Abständen gegen meine Lippen, und meine Sehnsucht stieg. Langsam näherte er sich und mein Herz begann schneller zu klopfen. Mit meiner Hand, die auf seiner Brust verweilte, spürte ich, dass auch er aufgeregt war. Als unsere Lippen nur noch ein paar Millimeter entfernt waren, und ich fast durchdrehte, schloss ich meine Augen. Noch ein letztes mal spürte ich seinen Atmen, bis es plötzlich ganz kalt wurde. Eine Gänsehaut überzog meine Arme, und in mein Gesicht prallte die eiserne Kälte. Abrupt öffnete ich die Augen. Er war weg. Ich sah ihn noch in der Ferne, den Feldweg entlang gehen, doch er drehte sich kein einziges mal um. „Ryan!“ Rief ich ihm hinterher, doch er ignorierte mich. Als ich ein Klicken hinter mir vernahm, drehte ich mich um. Eine Waffe war auf meinen Kopf gerichtet, und ehe ich reagieren konnte, bahnte sich eine Kugel den Weg durch meinen Kopf. Ich hörte noch, wie ich bitterlich an fing zu weinen, bis mich schließlich ein grelles Licht umhüllte.

Erschrocken fuhr ich hoch und atmete hektisch ein und aus. Der Schweiß strömte über meine Stirn und mir war total heiß. Ich ließ meinen Blick durch das Zimmer schweifen, und erblickte meine zwei noch schlafenden Mitbewohnerinnen. Ich musste nur ein paar Stunden geschlafen haben. Als ich mich wieder etwas beruhigt hatte, lehnte ich mich wieder zurück auf die Matratze. Wieso träume ich immer das ich sterbe?! Kann ich nicht von irgendetwas schönem träumen? ich seufzte leise und wartete die restlichen Stunden bis zum morgen einfach ab. Als es endlich soweit war, machte ich mich mit Sophie für die Schule fertig, und lief dann mit ihr zum Unterricht. Die Stunden vergingen viel schneller als sonst, da ich jemanden zum quatschen hatte. Sowohl mit Brian, als auch mit Jessy und Taylor verstand ich mich gut, und in der Pause hingen wir zu fünft in der Kantine ab. An ihrem Stammtisch, wie ich erfahren habe, waren sie jede Pause, und niemand hatte es je gewagt sich hier hin zu setzten, da Sophie ja Schülersprecherin war. Zugegeben, das war ein enormer Vorteil mit ihr befreundet zu sein. Aber ich wäre das glaube ich auch, ohne dass sie irgendetwas Besonderes hier in der Schule wäre. Nachdem wir Schluss hatten, wollte ich eigentlich Tony suchen gehen, um die Sache mit der Waffe zu besprechen, doch der Direktor fing mich auf dem Weg zum Wohngebäude ab und bat mich, ihm in sein Büro zu begleiten. Ehrlich gesagt machte mir das ziemlich Angst. Es war doch nicht etwa aufgefallen, dass ich und Tony nachts ein paar mal abgehauen sind? Ich sollte mir lieber schon einmal eine plausible Erklärung einfallen lassen...

„Also Beca. Deine Mutter hatte ja vor einer Woche bei uns angerufen, und darum gebeten, dich umzuschulen. Wir haben uns umgehend darum gekümmert, und ihr die Papiere für deine alte Schule zugeschickt, und nun ist alles geklärt. Du kannst in einer Woche zurück nach Hause, und dann wieder auf deine alte Schule gehen.“ Erklärte er mir und ich starrte ihn mit offenem Mund an.

„W-was?“ Fragte ich verwirrt. Wieso sollte Mom mich bitte wieder zurück holen wollen? Schließlich war ich erst zwei Monate hier, da hätte sie mich doch gar nicht erst auf das Internat schicken müssen?!

„Ich glaube, sie verwechseln da etwas. Ich denke nicht, das meine Mutter das wollte!“ Teilte ich ihm mit und sah ihn stirnrunzelnd an.

„Ich kann dir nur das weitergeben, was mir gesagt wurde. Und da ich persönlich mit deiner Mutter gesprochen habe, kannst du dir sicher sein, dass es stimmt was ich dir gesagt habe.“ Versicherte er mir nickend und kramte in einem Papierstapel herum. Das kann ich nicht glauben! Dad war doch so dafür, dass ich hier hin gehe, und hat seinen Willen bis jetzt strikt durchgesetzt. Jetzt mal im Ernst, dass hätten sie sich auch vorher überlegen können. Ich kann mich nicht jede Woche auf eine andere Schule einstellen, so funktioniert das nicht! Der Direktor holte nun einen Zettel hervor, und schob ihn über den Tisch zu mir.

„Den gibst du bitte nächste Woche im Sekretariat in deiner neuen Schule ab, das ist ganz wichtig!“ Sagte er und erhob sich. Ich tat es ihm gleich, und nahm den Zettel ungläubig in die Hand. Umschulungsbescheid. Naja, wenn die meinen...

„Okay... Dann danke für die Info.“ Murmelte ich, gab ihm die Hand und verließ dann das Büro. Sofort fischte ich mein Handy aus der Hosentasche und wählte die Nummer von zu Hause. Es dauerte nicht lange, bis jemand abnahm.

„Mom? Wieso erfahre ich erst jetzt, dass ich nächste Woche wieder auf meine alte Schule gehen soll, und wieso zum Teufel soll ich das überhaupt?!“ Zischte ich gleich wütend in den Hörer. Gerade hatte ich Freunde gefunden, und schon musste ich wieder weg.

„Tut mir leid, Spätzchen. Es ist nur... Du wolltest ja eh nicht dort bleiben, und ich habe gemerkt das es dir dort nicht gefällt und- Naja, da gibt es noch so eine Sache...“ Zum Ende wurde sie immer leiser.

„Und die wäre?!“ Fauchte ich.

„Dad ist mit seiner Affäre abgehauen.“ Teilte sie mir knapp mit und haute mich damit völlig aus den Socken.

„Was?!“

Erstmal Danke für die Rückmeldungen, wegen der Rolle für Ryan! <33 Da die Mehrheit für Francisco Lachowski war, wird er nun Ryan spielen. Das ist jetzt zwar ein bisschen blöd wegen dem Trailer, aber naja... Falls ihr jemanden kennt der noch gute Trailer macht, sagt mir Bescheid ;) Und zuletzt hätte ich wieder eine Frage an euch: Wie findet ihr das Cover? Ich habe es dieses mal selber gemacht, und würde mich über eine Rüchmeldung freuen! :D

~bluerose68

Victims of Love **Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt