Back to Liz?

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Mein Mund wurde ganz trocken, als er eine Weile nichts sagte. Ich starrte gerade aus und zitterte schon vor Aufregung, als Ryan meine Hand in seine nahm und unsere Finger miteinander verflocht. Ein Kribbeln durchfuhr mich, sodass ich leicht erschauderte. Verwirrt schweifte ich mit den Augen zu ihm. Still schweigen und Händchen halten waren zwei verschiedene Signale. Ich starrte ihn weiterhin stur an, bis er irgendwann seufzte.

„Ich hatte gehofft, dass du das nicht fragen würdest.“ Nun war ich es, die seufzte. Konnte er denn nicht einfach antworten?! Eingeschnappt zog ich meine Hand aus seiner, und schubste seine von meinem Bein zur Mittelkonsole. Kurz blickte er auf seine Hand, dann zu mir und schließlich wieder zur Straße.

„Hör zu, natürlich gehe ich nicht ohne dich. Aber du musst wissen, dass wir auch nicht hier bleiben können. Du möchtest das ich aus der Gang aussteige, oder nicht? Gut, aber dann müssen wir gehen, sonst ist es zu gefährlich wegen Tony.“ Erklärte er entschlossen. Hörbar atmete ich tief ein und aus. Ich wusste ja, dass er Recht hatte, aber es war trotzdem verrückt.

„Das wir gehen sollte keine Bedingung dafür sein, dass du aussteigst.“ Trotzig kreuzte ich die Arme vor der Brust.

„Babe, bitte. Müssen wir jetzt wirklich wieder darüber diskutieren?“

„Ja! ...Nein, ich hör' ja schon auf.“ Gab ich mich geschlagen.

„Gut, lass uns jetzt einfach Colin besuchen gehen. Wir sind übrigens da.“ Gerade als ich realisierte, dass wir wirklich schon auf dem Krankenhausparkplatz standen, war Ryan auch schon ausgestiegen. Hastig öffnete ich ebenfalls die Tür und stieg aus. Mit einem Knopfdruck schloss Ryan mein Lieblingsauto, und lief los. Schnell griff ich nach seiner Hand, um ihn zu stoppen. Ich wollte nicht, dass er jetzt angepisst war. Wobei ich ja eigentlich diejenige sein müsste, die die eingeschnappte Leberwurst spielen sollte. Was für eine Ironie. Verwirrt blieb er in seiner Bewegung hängen, und sah mich an. Langsam stellte ich mich ganz nah vor ihn auf die Zehenspitzen und näherte mich seinen Lippen. Vorsichtig küsste ich ihn sanft, und er erwiderte den Kuss zu meinem Glück.

„Ich liebe dich.“ Flüsterte ich die Worte, die schon viel zu lange nicht mehr gesagt wurden. Ein warmes Lächeln erschien auf Ryans Lippen, und er drückte gleich nochmal seinen Mund auf meinen.

„Ich liebe dich auch.“ Nun grinste auch ich wie eine Geisteskranke.

„Was genau?“ Fragte ich, und warf ihn damit aus der Bahn.

„Wie jetzt?“

„Was genau bringt dich dazu. Wieso liebst du mich?“ Bitte habe eine Antwort. Bitte habe eine Antwort. Bitte habe eine Antwort! Hätte ich vielleicht doch nicht fragen sollen? Aber wenn er jetzt etwas zustande bringt mit seinen Worten, dann könnte ich mich wohl möglich entscheiden, ob ich mit ihm gehe. Ryan schmunzelte und umschloss mein Gesicht mit den Händen.

„Fangen wir doch erst einmal grob an; deine Augen sind die schönsten, die ich je gesehen habe. Sie fesseln mich sofort, wenn ich einmal hingesehen habe... das ist verrückt! Meiner Meinung nach – und leider stimmen mir da einige andere Männer zu – bist du die Schönheit in Person. Ich liebe deine Spontanität, und auch wenn es nerven kann, finde ich es doch süß, dass du ab und zu mal ganz schön eifersüchtig bist. Und das du in letzter Zeit ziemlich zerbrechlich bist, finde ich übrigens auch nicht schlimm. Ich mag es dich einfach im Arm halten zu dürfen und dich trösten zu können. Natürlich finde ich es nicht schön wenn du traurig bist, aber ich bin gerne für dich da. Kurz und knapp gesagt – ich liebe dich.“ Mit großen Augen sah ich ihn an und sagte nichts. Wow, er hatte es wirklich geschafft, schöne Worte zu finden, für das, was er fühlte. Vorallem die letzten drei Sätze hatten mir gefallen. Er hielt mich gerne im Arm... ich ihn auch. Unheimlich gerne! Mit leicht wässrigen Augen warf ich mich ihm um den Hals und vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge. Ryan legte seine Arme um mich und drückte mich so näher an sich.

Victims of Love **Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt