Nachdem ich die Spindtür zugeknallt hatte, und danach panisch auf das Mädchenklo gerannt bin und Ryan einfach so stehen gelassen hatte, hyperventilierte ich hier beinahe. Zusammengekauert saß ich auf dem Klodeckel und vergrub meinen Kopf zwischen meinen Knien. Ich bekam kaum Luft, da ich ohne Ende weinte und mir plötzlich irre heiß wurde. Das Blut rauschte in meinen Ohren, und mein Herz hämmerte gegen meine Brust, dass es schon schmerzhaft wurde. Wie um Himmelswillen sollte ich es jetzt noch durch den Tag schaffen? Es klingelte zur ersten Stunde, doch ich konnte mich nicht aufraffen in die Klasse zu gehen. Meine Beine fühlten sich schwer wie Blei an und mein Körper weigerte sich gegen jede Bewegung.
„Alles wird gut. Das war nur ein dummer Scherz. Nichts gefährliches.“ Flüsterte ich in den Raum, um mich selbst zu beruhigen, auch wenn ich meinen eigenen Worten nicht glaubte. Mittlerweile war ich die einzige im Raum, sodass es um mich herum totenstill wurde. Beinahe konnte ich sogar das tropfen des Wasserhahns, der nicht richtig zugedreht wurde, hören. Plötzlich erklang das Quietschen der Tür, und leise Schritte waren zu hören. Mit gespitzten Ohren hob ich meinen Kopf. Das war wohl gerade einer der Momente in meinem Leben, in denen ich vor Angst in Ohnmacht fallen könnte. Die Schritte kamen näher und mein Herz schlug nun doppelt so schnell. Dann sah ich plötzlich einen Schatten vor meiner Kabinentür. Jetzt bin ich geliefert! Ich presste meinen Rücken so sehr wie möglich an die Wand hinter mir, bis er verschwand und die Schritte wieder leiser wurden. Langsam glitt meine Hand zur Türklinke, wobei ich versuchte so still wie möglich zu sein. Vorsichtig öffnete ich sie und schlüpfte aus der Kabine. Hier scheinte niemand zu sein. Schnell stieß ich die Tür meiner Kabine noch zu, als dahinter eine Person stand. Völlig erschrocken schrie ich um mein Leben und taumelte ein paar Schritte zurück. Mit leicht verschwommener Sicht sah ich hoch zu dem Gesicht.
„Verdammt, Ryan! Was zum Teufel machst du hier?!“ Fuhr ich ihn an. Nur wegen ihm hatte ich gerade also fast einen Herzinfarkt erlitten. Abwehrend hob er die Hände.
„Ich wollte nur-“
„Ich wäre fast gestorben vor Angst!“ Unterbrach ich ihn sauer.
„Tut mir leid. Ich wollte nur nach dir sehen, du warst so plötzlich weggerannt und nicht zum Unterricht erschienen. Ich habe mir Sorgen gemacht.“ Erklärte er und ich ließ meine Schultern nach unten fallen, während ich ihn einfach nur anstarrte. Das war zu viel Aufregung in einer Stunde!
„Hey...“ Murmelte Ryan beruhigend, und wischte mir über die noch nassen Wangen, bevor er mich an sich zog. Schnell schlang ich meine Arme um seinen Bauch und vergrub mein Gesicht an seiner Brust.
„Ich kann nicht mehr.“ Gestand ich und spürte wie er nickte.
„Ich weiß, Schatz. Dafür hast du doch mich. Ich verspreche dir, es wird bald alles besser.“ Nun sah ich zu ihm hoch und blickte ihm in die Augen.
„Und... wie lange soll das noch dauern?“ Fragte ich leise. Seufzend ließ er mich los und nahm meine Hand.
„Das hängt ganz von dir ab.“ Murmelte er und zog mich schon aus dem Mädchenklo, den Flur entlang.
„Was soll das denn jetzt heißen?“ Nun war ich wirklich verwirrt. Wieso um Himmelswillen sollte das von mir abhängen? Bin ich diejenige die mit diesem Psychospielchen angefangen hat?! Wohl kaum. Als wir plötzlich draußen auf dem Parkplatz der Schule ankamen, entzog ich Ryan meine Hand.
„Wo gehen wir bitte hin?“ Langsam wurde ich echt wütend. Er hatte mir immer noch nicht geantwortet.
„Weg. Ich denke nicht, dass du jetzt noch sieben Stunden Schule aushälst, oder?“ Nachdenklich schüttelte ich den Kopf, als er mich auch schon wieder zu seinem Auto zog. Etwas durcheinander setzte ich mich hinein, und wartete darauf, dass er den Motor startete. Doch irgendwie passierte nichts.
„Ryan?“ Sofort sah er zu mir, und ich bemerkte endlich, wie nervös er eigentlich war. „Ist alles in Ordnung?“ Fragte ich und nahm seine Hand in meine.
„Ich werde wieder gehen, Beca. Und dieses mal endgültig.“ Verkündete er mit belegter Stimme. Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Abrupt, wie als hätte ich einen Stromschlag bekommen, zog ich meine Hand von seiner weg, doch er griff sofort wieder nach ihr. Es versetzte mir einen heftigen Stich ins Herz, was sich hier gerade abspielte.
„Versuchst du gerade Schluss zu machen? Wieso dann die ganze Mühe? Du kannst mich doch jetzt nicht alleine la-“ Mittlerweile schrie ich schon, bis Ryan mich unterbrach.
„Nein, versuche ich nicht. Ich wollte nur sagen, dass ich gehe, und möchte das du mitkommst.“
Nein, das ist noch nicht das Ende ^^
Allerdings habe ich jetzt alle Vorbereitungen für das nächste Buch beendet, also kann ich es demnächst posten. Würde mich über ein Vote von !dir! freuen!
PS: Wie viele haben es von euch gewusst? :D @Ende des Kapis
~bluerose68