„Versuchst du gerade Schluss zu machen? Wieso dann die ganze Mühe? Du kannst mich doch jetzt nicht alleine la-“ Mittlerweile schrie ich schon, bis Ryan mich unterbrach.
„Nein, versuche ich nicht. Ich wollte nur sagen, dass ich gehe, und möchte das du mitkommst.“
Geschockt starrte ich ihn an. Ryan wollte wirklich mit mir weggehen? Ich liebte ihn, aber das war dann doch ein ziemlich großer Schritt. Mein Schweigen machte ihn allmählich fast verrückt, so sah zumindest sein Gesicht aus.
„I-ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.“ Gestand ich mit zitternder Stimme und spielte mit meinen Fingern. Das wusste ich wirklich nicht. Wie sollten wir das denn machen? Einfach so wegfahren?
„Wie wäre es mit 'Okay'?“ Schlug er vor und drückte meine Hand, die er immer noch in seiner gefangen ließ. Okay? Nein, es war gar nichts okay. Sein Vorhaben war einfach unglaublich! Einfach weggehen, alle zurück lassen, und dann? Wie sollte es weiter gehen? Ich hatte ja noch nicht einmal mein Abitur beendet.
„Wie stellst du dir das vor?“ Fragte ich, ohne auf ihn einzugehen. Mein Puls hatte sich mittlerweile etwas erhöht, da mir so viele Fragen durch den Kopf schwirrten. Würde er auch ohne mich gehen? Was wird dann aus meiner Mom und den anderen?
„Ich könnte uns eine Wohnung suchen, und wegen der Schule brauchst du dir auch keine Sorgen machen, es gibt immer eine Möglichkeit, dass alles zu regeln.“ Erwiderte er und sah mich erwartungsvoll an. Klar würde ich liebend gerne mit ihm zusammen ziehen, aber schon jetzt? Es wäre alles etwas überstürzt.
„Kann ich – habe ich noch Zeit mir das zu überlegen, oder willst du schon gleich morgen gehen?“ Ich hatte Angst vor der Antwort, denn im Moment würde meine Entscheidung negativ ausfallen.
„Ich gehe sobald du dich entschieden hast, aber lass dir nicht zu lange Zeit... Sagen wir, zwei Tage?“ Fragend hob er eine braue und wendete seinen Kopf zu mir. Schwer schluckte ich, ein vergeblicher Versuch meinen trockenen Hals zu befeuchten, und starrte gerade aus auf das Schulgebäude.
„Ryan... das ist – das ist verrückt.“ Stieß ich atemlos hervor und schüttelte den Koüf.
„Und hier von einem kranken Ganganführer gejagt zu werden nicht?“ Konterte er. Verdammt! Ich wusste nicht, was ich dazu noch sagen sollte, also ließ ich es einfach. Eine Weile herrschte Stille im Wagen und jeder hing seinen Gedanken nach. Plötzlich startete Ryan das Auto, und fuhr vom Campus herunter.
„Wo fahren wir hin?“ Als hätte er diese Frage schon kommen sehen, seufzte er ein bisschen zu theatralisch und fuhr geradeaus weiter.
„Zu Colin ins Krankenhaus. Wir wollten ihn heute besuchen, schon vergessen?“ Meine Güte, der hatte Nerven. Eigentlich fühlte ich mich gerade nicht im Stande dazu, jetzt noch ins Krankenhaus zu fahren, aber gut. Mich fragte hier ja eh keiner. Vorsichtig drehte ich das Radio etwas auf, da es offensichtlich ein längerer Weg bis zu Colin sein würde. Oder auch damit ich mich nicht mit Ryan unterhalten musste. Ich brauchte ein wenig Bedenkzeit. Tony machte immer mehr Druck, und somit stieg auch meine Angst immer mehr bis ins unermessliche, doch war das wirklich eine Lösung? Es wäre doch auch egoistisch von uns, einfach alle zu verlassen, ohne eine Erklärung. Denn Ryan würde es bestimmt nicht zulassen, dass ich Claire oder gar meiner Mutter davon erzählen würde. Ich hatte noch so viele Fragen zu seinem Vorhaben. Würden wir eines Tages wieder zurück kommen? Wohin würden wir überhaupt gehen? Doch diese eine Frage der Fragen, stellte alles andere in den Schatten; Würde er auch ohne mich gehen? Wenn es so wäre... Ohne ihn würde ich doch komplett zerbrechen. Mit Ryan konnte ich wenigstens offen über all das reden. Noah wusste zwar auch davon, aber er würde mir doch nur Vorwürfe machen. Ryan konnte das nicht, da er ja selber kein Unschuldslamm war. Die Ungewissheit zerfraß mich schon fast nach diesen paar Minuten. Abrupt schaltete ich das Radio aus, sodass Ryan mich verwirrt musterte.
„Ryan?“ Fragte ich, um seine volle Aufmerksamkeit zu bekommen. Kurz drehte er seinen Kopf zu mir, musterte mich skeptisch, und murmelte dann ein „Ja?“.
Bevor ich die Antwort nicht kannte, konnte ich keine Entscheidung fällen.
„Würdest du auch ohne mich gehen?“
Sooo, endlich hab ich es geschafft! Wattpad hat mir die ganze letzte Woche verweigert ein neues Kapitel zu schreiben - mal wieder irgendein Fehler hier. Jedenfalls muss ich jetzt immer erst übers Handy ein neues Kapitel öffnen, um das dann auf meinem Pc schreiben zu können -.-
Aber zurück zum Buch;
Glaubt ihr, Ryan würde ohne sie gehen?
Schreibt eure Vermutungen doch in die Kommis! :D
~bluerose68 <33