„Entschuldigen Sie?" Ein Junge, circa in meinem Alter und auch ziemlich so groß wie ich, kam schüchtern lächelnd auf uns zu. „Haben Sie mich gerade fotografiert", fragte er nach. Er sagte das so höfflich, das man es einfach nicht falsch aufnehmen konnte. Meine Mutter entzog mir das Handy und stellte sich neben den Fremden. „Ach, tatsächlich bist du darauf!" Ich sah mir das Foto ebenfalls an. Und tatsächlich war er hinter den beiden, an die Statue gelehnt, auf dem Foto zu sehen.
„Oh, Entschuldigung." Ich verbäugte mich leicht und lächelte ihn entschuldigend an. Auch ein Lächeln schlich sich über seine Lippen. „Soll ich sie alle zusammen fotografieren", bot er uns an.
Meine Mutter strahlte und legte eine Hand auf die Schulter des Jungen. „Das wäre wirklich nett von dir...wie ist dein Name?" „Jungkook."
„Das wäre wirklich nett von dir Jungkook", wiederholte sie und zog meinen Vater und mich dann vor die Statue. „Lächeln", erinnerte meine Mutter uns.
Jungkook nahm mein Handy in der Hand und sah konzentriert auf den Bildschirm. Als er beschoss, genügend Fotos in dieser Position gemacht zu haben, ging er in die Hocke, legte eine professionellere Kamera, als mein Handy, auf sein Bein und wiederholte das Ganze. Schließlich kam er zu uns und zeigte uns seine Ergebnisse. „Die sind wirklich gut geworden, lobte ich ihn. „Danke." Er lächelte mich aufrichtig an.
„Dann haben wir auch ein aktuelles Bild, wenn du wieder zurück gehst", verkündete meine Mutter stolz. „Bist du Fotograph", hackte mein Vater nach. „Ich studiere Fotografie in Busan", antwortete er. Mein Dad nickte anerkennend und schlug mir dann heftig auf den Rücken. „Taehyung hier studiert auch in Busan, nicht wahr?"
„Das tat weh", nörgelte ich rum. „Wohnt ihr hier in Jeju?" Wir bestätigten es ihm und er fing an zu strahlen. „Endlich! Hier sind so viele Touristen, die können mir alle nicht weiterhelfen. Ich wollte fragen, wie man zum Fishman kommt." Der Fishman war ein Hotel Nähe des Strands. Ein älteres Gebäude und Besitzer, normalerweise kehrten dort keine jungen Leute ein.
„Das ist nicht weit, von unserem Haus", stellte mein Vater fest. „Sollen wir dich später mitnehmen?" Meine Mutter schien begeistert von dieser Idee. „Davor, kannst du noch mit uns picknicken!" Jungkook hatte nun kein Entkommen mehr und er wurde von meiner Mutter mitgeschleppt. Er war recht gesellig und hatte anscheinend nichts dagegen, dass wir seinen Zeitplan, falls er einen hatte, über Haufen warfen.
„Heute ist unser Hochzeitstag", erklärte mein Vater ihm. Er lauschte den alten Geschichten meiner Eltern, Mal Sagen über die Insel, mal Erzählungen aus unserem Leben oder Bekannter. Er zog jedes Wort auf, als müsse er später den Inhalt eins-zu-eins Wiedergeben.
„Schon meine Urgroßeltern haben hier geheiratete und meine Eltern machen jedes Jahr an ihrem Hochzeitstag ein Bild vor der Statue", ergänzte ich. „Woah, das ist cool. So eine Art von Tradition haben wir nicht wirklich in Busan. Man macht genau die gleichen Dinge wie alle anderen auch." In seiner Stimme lag ein Hauch von Traurigkeit. „Du heiratest dann auch hier?" „Ich habe es vor", erwiderte ich lächelnd. Seine Augen glänzten. „Das wird bestimmt magisch, lad mich ein." Ich nickte begeistert und schob mir Reis in den Mund
„Meine Mutter hat immer gesagt, dass man hier seine Seelenverwandten trifte", wirft meine Mutter ein und schaute dann so zwischen Jungkook und mir hin und her, als wollte sie sagen, „Du hast ihn ja jetzt gefunden". „Noch Kimchi", fragte ich Jungkook, der die Blicke meiner Mom nicht bemerkt hat. Er nickt und reicht mir sein Schälchen Reis.
Jungkook hatte mit Sicherheit die Kochkünste meiner Mom schon so oft in den Gesprächen gelobt, dass sie rot angelaufen war. Es schien ihm wirklich zu schmecken, wenn man gedenkt wie viel er aß.
Als die Sonne unterging führte ich ihn zu seinem Hotel.
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Soulmate
Fanfiction/ taekook / Gibt es Seelenverwandte? Man weiß es erst, wenn man ihn findet. Aber wo? Am wahrscheinlichsten doch an einem klischeemäßigen Ort oder? Auf der Arbeit, beim Kinobesuch, der Stiefbruder oder doch eher der sexy Nachbar? Aber wie wäre...