Soulmate

12

Ich schlenderte mit Seokjin die Treppe herunter. „Hast du Freitag Zeit", hackte er nach als wir das Erdgeschoss erreichten. In diesem Stockwerk war das Klassenzimmer von Jungkook.

„Eigentlich...habe ich nichts vor", antwortete ich zögernd. Er bemerkte das und grinste mich wissend an. „Also wolltest du was mit Jungkook machen. Ein Date?"

Ich lief rot an und er lachte mich aus. „Nein, ...eigentlich war das nicht so gemeint", nuschelte ich und boxte ihn auf die Schulter. Es sollte ihm so richtig weh tun. Das erreichte ich nicht ganz, stattdessen lachte er über mich. „Wie wär's, wenn Joon und ich vorbeikommen würden und wir alle was zum Abend kochen, als Willkommensparty für deinen Crush", überlegte Seokjin. „Nenn ihn nicht so!" Er zwinkerte mir zu. „Verstehe schon, ist dir peinlich." Ich drehte auf dem Absatz um und tzte Richtung. „Also, bis dann um 18 Uhr!", rief Seokjin mir hinterher. Ich streckte ihm meinen Mittelfinger entgegen. Arsch.

Ich stand vor den Kunsträumen und klopfte. Als keine Antwort kam, steckte ich meinen Kopf durch die Tür. Der Raum war verlassen und nur die Taschen und allerhand Utensilien waren im Raum verteilt.

Während ich Jungkook anrieg lehnte ich mich gegen die Wand. „Ja?" „Ich bin mit meinen Lesungen fertig", erklärte ich, „bist du noch beschäftigt?" Man hörte, wie ihm das Handy auf der Hand fiel und auch wie er es fluchend wieder aufhob. Ich musste schmunzeln, aus einem banalen Grund war es süß „Ich hab' jetzt noch eine offene Klasse. Wir sind im Park, wenn du herkommen willst."

„Was ist eine offene Klasse", fragte ich nach. „Du kannst gehen, wann immer du willst", erklärte Jungkook. Ich wollte gerade wieder aus dem Raum gehen, da vielen mir seine Kartons auf. „Soll ich deine Sachen mitnehmen, oder kommst du noch mal her?" „Ah, Mist, das habe ich ganz vergessen...könntest du sie bitte mitnehmen?" „Klaro." „Pass aber bei der Leinwand auf, ich weiß nicht, ob sie schon trocken ist", warnte er mich. Auch wenn er wahrscheinlich mehr Angst um sein Gemälde als um meine Klamotten hatte.

Es war nicht schwer die Gruppe an Studenten zu finden. Sie hatten sich auf einer Wiese breitgemacht und jeder war mit einem Zeichenblock bewaffnet. Jungkook saß etwas abseits. „Hey", machte ich auf mich aufmerksam. Er sah zu mir auf und klopfte lächelnd neben sich ins Gras.

Ich machte es mir gemütlich und betrachtete seine Zeichnung. Sie zeigte den Cheon–Wangsa, einen alten buddhistischen Tempel. „Was ist das", fragte ich trotzdem. „Das ist für Architektur. Eine der wenigen Orte, die ich besucht hab." Jungkook fuhr mit den Fingern über das Tot, welches er an eine Ecke gepinnt hatte. Als könnte er dadurch an den Tempel zurückkehren.

Er überreichte mir sein Handy. Geöffnet war die Website unserer Uni. „DA." Er tippte auf einen Unterpunkt: Adam & Eva und & Paradis. Sie verliehen Fahrräder, für den grünen Uni-weg. Ich trug uns beide in das Register ein, während er dem Tempel mehr Struktur verlieh.