Wir traten die Reise an, die wir schon einmal zusammen gemeistert hatten. Nur dieses Mal in die andere Richtung und mit dem Flugzeug. Am Flughafen aßen wir unser mitgebrachtes und Jungkook lobte mich wegen mein ‚absolut genialen Kochkünste', wie er es nannte.
Meine Mom begrüßte uns herzlich. Wir verabschiedeten uns aber recht schnell wieder, da ich Jungkook ein bisschen was von der Insel zeigen wollte. Das Erste was ich mit ihm betrat, war das ‚Jeju Museum Of Art'.
An der Rezeption hohlen wir uns zwei Audioguides. Meinen steckte ich allerdings weg, als Jungkook selbst anfing über die Künstler und Künstlerinnen zu reden. Ich genoss es ihm zuzuhören und ich war mir sicher, dass auch manche umstehende ihm heimlich lauschten. Er war einfach unfassbar attraktiv, wenn er über Sachen sprach, die er liebte.
„Tae", rief Jungkook nach mir. Ich wendete meine Aufmerksamkeit wieder ihm zu und steckte mein Handy weg, auf dem ich uns zwei Eintrittskarten für einen Park gekauft hatte, für den Jungkook geschwärmte. „Herr Kim, ich brauchte Ihre Dienste, als mein bestes Model", sagte er. Es war ein Gag zwischen uns geworden formal zu reden.
Jungkook deutete auf eine Treppe. Links und rechts waren dunkelgraue Steinplatten als Wände, goldene und pechschwarze Streifen – die dort eingemauerte waren – durchzogen den einfarbigen Stein, wo sonst ein Geländer wäre. Das Dach und die Frontseite des Pavillons bestanden aus einer Glaswand, durch die die Sonne glitzerte.
Ohne lange zu überlegen stellte mich vor seine Kameralinse. Er gab mir Anweisungen, die mir halfen eine gute Pose zu finden und bald trafen hinter Jungkook ein älteres Ehepaar ein, die uns bespannt beobachteten.
„Du hast ein sehr gutes Auge, junger Herr", sprach der Mann Jungkook an, der vor Schreck einen Ausfallschritt nach vorne machte. Schnell richtete er sich auf und verbeugte sich. Ich stellte mich neben ihn.
„Danke." Seine Wangen nahmen einen leichten Rotton an und er verbeugte sich erneut. „Mein Mann war Photograph", erklärte uns die ältere Dame lächelnd. „Jungkook studiert Kunst und Fotografie. Ich dachte, es sei ein guter Weg ihm meine Heimat zu zeigen." Dabei deutete ich auf meinen Begleiter.
Vielleicht merkte man, dass ich stolz war, denn die Frau lächelte mich wissend an. Am Ende fotografierte Jungkook das Ehepaar ebenso und die restliche Tour durch das Museum begleiteten sie uns.
Jungkook und der ältere Herr unterhielten sich über Kunst, Fotographie und Architektur. Ich führe mir der Dame ein eher persönliches Gespräch. Sie erzählte mir, wie sie ihren Mann hier das erste Mal auf Jeju kennen gelernt hatte und vieles mehr.
Wir verabschiedeten uns am Ausgang. Jungkook und ich mussten unsere Audioguides zurückbringen, mit denen wir sowieso nichts gemacht hatten.
„Du schaffst das", munterte mich die ältere Dame auf. Dann hackte sie sich bei ihrem Mann ein und winkte uns zu. Irgendwie hatte sie mir aus der Nase gezogen, dass ich auf meine Begleitung stand. Wenn es einen Ort gab, an dem man jemanden seine Liebe gestehen sollte, dann war es Jeju, hatte sie gesagt.
„Ich hab Karten für das Love Land. Wir können heute oder Morgen hin", erklärte ich Jungkook. Der darauf quickte, einen Arm um meine Schultern legte und mich mitzog. Damit war meine Frage beantwortete und wir würden heute spät am Abend zurückkommen.
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Soulmate
أدب الهواة/ taekook / Gibt es Seelenverwandte? Man weiß es erst, wenn man ihn findet. Aber wo? Am wahrscheinlichsten doch an einem klischeemäßigen Ort oder? Auf der Arbeit, beim Kinobesuch, der Stiefbruder oder doch eher der sexy Nachbar? Aber wie wäre...