Soulmate

32

Wir hatten uns ein Platz gesucht, wo wir alleine waren. Die Füße im warmen Sand vergraben und auf der dünnen Picknickdecke sitzend warteten wir auf den Sonnenuntergang.

„Bist du dir sicher, dass das die richtige Richtung ist", schmatzte Jungkook und deutete mit seinem Erdbeerspieß auf das Meer. Ich runzelte die Stirn. „Wo geht die Sonne nochmal auf?" Wir sahen uns beide ratlos.

„Ich hab ehrlichgesagt keine Ahnung", gestand er. Wir lachten über unsere eigene Dummheit. „Hab es da nicht so einen Spruch? Ich bin mir sich ihn in der Grundschule gelernt zu haben", überlegte ich, während Jungkook sich ein weiteres Obst aufspießte.

„Jetzt hör mal auf zu essen, sonst haben wir nichts mehr und die Sonne ist immer noch nicht untergegangen." Provokant piekste er ein Stück Mango auf. „Das liegt eher daran, dass wir in der falschen Richtung sind", konterte er zurück.

„Im Norden geht die Sonne auf...im Süden nimmt sie ihren Lauf, im Westen wird sie untergehen, im Osten ist sie nie zu sehen...ist das so richtig?" Ich zog fragend meine Augenbrauen hoch, doch meine Begleitung zuckte nur ahnungslos mit den Schultern.

Ich seufzte schwer. „Wir wissen ja nicht mal in welcher Himmelsrichtung wir sitzen." Langsam aber sicher verzweifle ich. Der Himmel färbte sich rosarot, aber die Sonne war nicht zu sehen. Weshalb ich mich umdrehe und da sah ich sie tatsächlich. Wir saßen wirklich in der falschen Richtung.

„Ist doch egal. Genießen wir es." Jungkook legte seinen Kopf auf meine Schulter und mir kam es so vor, als hätte er meine Gedanken gelesen. Ich nahm mir eine Erdbeere und Jungkook machte „Ah", also gab ich sie schweren Herzens ihm.

„Taehyung-ah?"

Ich brummte und starrte weiter geradeaus auf das Wasser. „Liebst du mich?"

„Klar liebe ich dich."

Jungkooks Kopf schoss von meiner Schulter hoch. Als ich realisierte, was ich gesagt hatte, wurden meine Wangen rot und ich räusperte mich verlegen.

Jungkook starrte mich eindringlich an und es glaubte er starrte in meine Seele. „Liebst du mich denn", fragte ich leise nach, am Ende brach meine Stimme. Und oh Gott, war mir das Ganze unangenehm.

Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen. „Ja." Mir blieb die Luft weg. „Jetzt schau mich nicht so überrascht an. Denkst du, ich hätte deinen Kuss sonst erwidert?"

„Tut mir leid." Jungkook lachte und auch auf mein Gesicht schlich sich ein Lächeln. Mein Blick wanderte von seinem einem wunderschönen Auge zum anderen. Er sah mich fragend an. Als ich auf seine Lippen saß verstand er.