Jungkook und ich waren mit den geliehenen Fahrrädern den Heimweg angetreten.
Die Sonne schien und verlieh einem einen dünnen Wärmefilm auf der Haut. Jungook war schneller als ich gewesen und stand schon an der Haustür. Er wartete, bis ich zu ihm gelangen war, dann traten wir gemeinsam ein. Auch an der Wohnungstür war er früher, reinlassen tat er aber mich zuerst.
Erschöpft streifte ich mir meine Schuhe ab, ließ meine Tasche auf den Boden fallen und mich selbst dann auf das Sofa. Nach drei Stunden Theorie meinte mein Professor uns auf die passiv-aggressive Art bei zu bringen, in Lichtgeschwindigkeit Karotten zu zerstückeln.
„Anstrengender Tag, nicht wahr", meinte Jungkook belustigt. Sein Tag schien ein sehr guter gewesen zu sein. Zustimmend brummte ich und betrachtete meine Hände. Überall waren kleine Schnitte, die mehr wegtaten als ein Armbruch. Vor allem bei jeder einzelnen noch so kleinen Bewegung.
Jungkook beugte sich über die Sofalehne. „Was ist den mit dir passiert?"
„Praxis ist passiert."
Vorsichtig nahm er meine Hände in seine. „Ich hohl mal einen Verbandskasten." Ich wollte aufstehen und ihn davon abhalten, doch er drückte mich nur zurück.
Als Koch war es für mich völlig normal, dass meine Hände so aussahen. Wenn ein Koch, oder Köchin, sich an ein Messer gewöhnt hatte, war es kein Problem blind damit zu schneiden. Aber in der Uni hatte man oft unterschiedliche, vor allem andere als Zuhause.
Jungkook kam zurück, setzte sich neben dem Sofa auf den Boden und nahm wieder meine Hände in Beschlag. Am Ende sah man meine Haut nicht mehr, nur Pflaster.
„jetzt kann ich uns aber kein Mittagessen machen.", gab ich zu. Jungkook schnipste mir gegen die Stirn. „Sollst du auch gar nicht. Ich werde die Versorgung übernehmen und du ruhst dich aus!"
Die Ruhe tat gut und ich nickte ein. „Kommst du?" Deutlich wacher als davor streckte ich mich und gesellte mich zu Jungkook. Bewusst schon ich das orange Gemüse von mir und zog die Gurke an mich.
„Störte es dich den gar nicht, so viele Schnitte zu haben", hackte er nach. Ich sah meine Hand an, genau wie er. „Tut ein wenig weh, aber diese Opfer muss ich wohl vollbringen." Er legte sein Brot auf die Seite und streichelte über meine Hand. „Trotzdem solltest du ich um die Wunden kümmern, sonst hinterlassen sie Narben. Wie hier." Sein Finger stoppte an meinem Daumenknöchel. „Ach die. Das ist passiert, als ich das erste Mal so richtig gekocht hab'. Meine Mama war nicht sehr professionell. Ich hab mich an der Pfanne gebrannt."
„Hat's wenigstens geschmeckt?"
„Nope, grauenhaft versalzen."
„Ach, bevor ich's vergess': Seokjin und sein Freund wollen vorbeizukommen, ist das okay für dich?" Auch wenn es schon feststand. Jungkook nickte. „Müssen wir irgendwas herrichten?" Ich nahm seine Hand in meine. „So wie ich die Beiden kenne, werden wir diesen Abend umtüdelt. Also musst du dich nur mit mir zurücklehnen."
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Soulmate
Fanfiction/ taekook / Gibt es Seelenverwandte? Man weiß es erst, wenn man ihn findet. Aber wo? Am wahrscheinlichsten doch an einem klischeemäßigen Ort oder? Auf der Arbeit, beim Kinobesuch, der Stiefbruder oder doch eher der sexy Nachbar? Aber wie wäre...