Never Enough

Kapitel 1

Über all die Jahre war ich immer bei Remus gewesen.

Er war wie eine Art zweiter Vater für mich, hat sich immer um mich gekümmert, mich trainiert.

In Hogwarts hatte ich immer Bestnoten. Ich erwies meinem Haus alle Ehre. Naja, viele bekamen es nicht mit, aber Remus war immer stolz auf mich.

Mein Vater war schon seit Jahren in Azkaban, warum wurde mir jedoch nie gesagt. Immer wenn ich über ihn sprechen wollte, blockten die Menschen um mich herum ab.
Es reichte schon, wenn sie den Namen "Black" hörten. Meistens drehten sie sich dann von mir weg und fingen an zu reden.

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Das dritte Schuljahr begann heute und das beste war, dass Remus nun der neue Professor in Verteidigung gegen die dunklen Künste war.

"Wir sehen uns in der großen Halle." sagte Remus mit seinem typischen väterlichen Lächeln.

Alleine machte er sich auf den Weg in ein anderes Abteil, da er sich noch etwas ausruhen wollte und wir beide fanden, dass es sich nicht gehörte mit seinem Lehrer in einem Abteil zu sitzen, da andere denken könnten, dass ich dadurch bevorzugt werden könnte.
Also holte ich ein Buch aus meiner Tasche und fing an, es weiter zu lesen.

-

Der Zug war gerade losgefahren, als sich die Tür meines Abteils öffnete.

"Ist hier noch frei?"

Schüchtern nickte ich, was sie zum Betreten des Abteils brachte. Mein Kopf war schon längst so tief es ging in meinem Buch verschwunden.

"Was liest du denn da?"

Sie ließen mir also keine Wahl. Langsam blickte ich über meinen Buchrand.

"Oh tut mir leid. Ich bin Ginny, Ginny Weasley, Gryffindor. Das neben mir ist Luna Lovegood, Ravenclaw."

Ihr Lächeln war wirklich lieblich und einladend und Luna war mir auch sofort sympathisch. Sie strahlte so etwas Reines aus.

"Ich bin Lilly Black, Slytherin." 

Das Lächeln auf Ginnys Gesicht verschwand schlagartig, so wie ich es gewohnt war.

Gerade als ich mich wieder in mein Buch flüchten wollte, ergriff Luna das erste Mal das Wort.

"Ich glaube nicht, dass sie dich deswegen verurteilen wird."

Ihre Stimme war genau so zärtlich, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Doch dennoch fragte ich mich wovon sie redete, denn ihr Blick war einfach nach oben gerichtet, als sie dies sagte.

"Doch Luna, es ist doch immer das Gleiche."

Ginny schien also zu wissen, wovon Luna eben gesprochen hatte. Mich ließen sie hierbei allerdings total außen vor, als hätte ich überhaupt nicht mit ihnen hier gesessen.

Luna ging gar nicht auf das ein, was Ginny sagte. Sie richtet ihren Blick nun genau auf mich.

"Ginny hat Angst, dass du Muggelstämmige auch verachtest, weil ihre Familie als Blutsverräter angesehen wird."

Dann war es also nicht mein Name, der sie aufschrecken ließ, sondern mein Haus.

"Luna!"

Luna schaute sich, wie zuvor, wieder lächelnd im Abteil um. Ginny war nun total eingeschnappt und lief auch etwas rot an vor Scham.

"Also Ginny ich habe nichts gegen Muggelstämmige. Mir ist das völlig gleich, wenn es wirklich das war, was dich beschäftigt hat."

"Bist du dir sicher? Deine Slytherin Freunde werden nicht so begeistert sein."