Kapitel 43

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Noch nie in meinem Leben war die Zeit so langsam vergangen wie zu diesem Zeitpunkt. 

Meine Lebenskraft war wie ausgelöst, als hätte er sie mit einem Ruck mit sich genommen. Es war ein Schmerz, den ich nicht einmal ansatzweise beschreiben konnte. Es war fast so, als wäre er wirklich gestorben. 

Natürlich schlief er inzwischen nicht mehr bei mir, dafür waren aber immer entweder Blaise oder Adrian bei mir, die sicherstellen wollten, dass ich mir nichts antat, er kam nicht zum Essen in die große Halle und auch der Unterricht fand oft ohne ihn statt. 

Meine Zeit verbrachte ich meist mit Cormac. 

Adrian und Blaise liebte ich über alles, doch sie erinnerten mich zu sehr an ihn und versuchten auch immer wieder die Sache zwischen uns zu klären. Das konnte ich nicht auch noch ertragen. 

Cormac war da anders. Er hasste Draco für den Schmerz, den er mich fühlen ließ, wobei er nicht mal von meinem selbst verletzten Verhalten wusste. 

Jedes Mal, wenn ich im Raum der Wünsche auftauchte, war jedoch niemand da. Ich fühlte mich beobachtet, konnte mein Gefühl aber nie bestätigen. 

-

An diesem morgen war es noch sehr früh. 

Ich war aufgewacht, hatte mich an Adrian, der dieses Mal bei mir war, vorbeigeschlichen und auf den Weg zum Raum der Wünsche. 

Mir stockte der Atmen. 

Draco lag mit einer dünnen Decke über sich auf dem Sofa, welches vor dem Kabinett stand und schlief unruhig. 

Es reichte ein weiter Schritt, bis er hochschreckte. Sofort sah er mir in die Augen. Schon lange hatte er das nicht mehr getan. 

Ich konnte diesen Blick allerdings nicht erwidern. Es war mit zu vielen Schmerzen verbunden. Also müsste ich wenn ich ihn ansah den Schmerz wieder von vorne durchleben. 

Ohne ein Wort zu sagen ging ich auf das Kabinett zu und arbeitet weiter dran. 

Er blieb so sitzen wie zuvor. 

Wir hatten nicht mehr viel Zeit. Es war nur noch ein Monat, bis das Schuljahr enden würden und bis jetzt war das Ergebnis nicht einmal hoffungsvoll. 

Ich probierte alles mögliche aus, was hätte klappen können und fragte mich, was Draco schon alles probiert hatte. Jedoch wagte ich es nicht einmal mich zu ihm herum zu drehen, geschweige denn mit ihm zu sprechen. 

Das letzte Gespräch lag schon einige Monate zurück und wenn ich daran zurückdachte, musste ich mir meine Tränen verkneifen. 

Es war als wären wir Fremde. 

Wie war es nur so weit gekommen? 

"Das habe ich schon probiert." flüstert er leise in die Stille. 

Nun hatte er sich neben mich gestellt, sodass ich seine Wärme neben mir spüren konnte. Oh, wie ich dieses Gefühl vermisst hatte. 

Ich erwiderte nichts auf seine Worte. 

Ich wollte kein Wort mir ihm sprechen und ihm gleichzeitig mein Herz ausschütten. 

"Du solltest nicht hier sein."

Es war noch immer nur ein Flüstern, doch die Ernsthaftigkeit, mit der er seine Worte meinte, war nicht zu überhören. 

Ich achtete kein bisschen auf seine Bemerkung und arbeitet weiter daran.

Niemals würde ich so einfach aufgeben. Wenn ich nur an die Konsequenzen dachte, lief mir ein kalter Schauer den Rücken herunter. 

Unerwartet packte er mich am Arm und zwang mich dabei endlich seinen Blick zu erwidern. 

Never EnoughWo Geschichten leben. Entdecke jetzt