Kapitel 2

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Ich saß alleine auf dem Innenhof und versuchte mich wieder ein bisschen zu fangen.
Die anderen Schüler waren wahrscheinlich schon lange in ihren Häusern, als sich jemand zu mir auf die Bank setzte. 

"Professor Dumbeldore Sir, es tut mir sehr leid. Ich habe die Zeit vergessen und-" 

"Kein Grund zur Sorge Miss Black, ich wollte sowieso noch mit Ihnen sprechen." 

"Mit mir?"

Wieso wollte Professor Dumbeldore mit mir sprechen? Das konnte doch nur Ärger bedeuten. 

"Ja mit Ihnen. Es ist so, viele Eltern unserer Schüler haben mir ihre Sorgen mitgeteilt und aus ihnen konnte ich ablesen, dass sie nicht wollen, dass eines ihrer Kinder mit Ihnen in ein Zimmer kommt. Deshalb mussten wir Vorkehrungen treffen, die zur Folge haben, dass Sie ab heute ein Zimmer für sich alleine haben werden." 

War es also wirklich so weit gekommen? Selbst die Eltern sprechen jetzt schon mit den Lehrern.

 Mein Schweigen schien Dumbeldore perfekt deuten zu können. 

"Wissen Sie, es hat auch seine Vorteile einen Platz für sich zu haben. Vergessen Sie nie, dass man Glück und Zuversicht auch in Zeiten der Dunkelheit zu finden vermag. Man darf nur nicht vergessen ein Licht leuchten zu lassen." 

"Professor dürfte ich Sie etwas fragen?"

Er lächelte mich so an, als würde er schon wissen, was ich ihn fragen wollte. Doch er sagte nicht, sondern nickte nur leicht, was mich fortfahren ließ. 

"Was hat mein Vater genau getan?" 

"Das sollte Ihnen lieber jemand Anderes erzählen und nun gehen Sie bitte in Ihr Zimmer. Es ist spät geworden." 

Das Einzige, was ich ihm jetzt noch geben konnte, war ein enttäuschtes Nicken. 


-


Wie immer alleine, saß ich am Tisch meines Hauses, um zu frühstücken. 

Die ganze Nacht hatte ich kein Auge zubekommen. Meine Gedanken schwirrten einzig und alleine um meinen Vater und was er so schreckliches getan haben musste, dass solch ein unglaublicher Aufwand gemacht wird, um ihn wieder einzufangen.
War er wirklich so gefährlich? Und wieso kamen die Dementoren eigentlich gerade nach Hogwarts, will er etwa hierher kommen? Wollte er viellicht zu mir?
Dies waren einige der wenigen Fragen, die mich wach gehalten hatten.
Beim Frühstück saß ich eigentlich auch nur, weil ich alleine sein wollte, denn Hunger hatte ich nicht einmal annähernd.  


"Lilly geht es dir gut?" 

Ich erschrak so doll, dass ich fast hinten über die Bank kippte. Adrian und Blaise verhinderten dies allerdings. 

Nun sah Blaise mich entschuldigend an, denn mit solch einer Reaktion hat er wohl nicht gerechnet.
Meine Gedanken hatten mich einfach so vereinnahmt, dass ich nicht gemerkt hatte, wie die beiden zu mir kamen und sich gesetzt hatten. 

"Tut mir leid." nuschelte ich den Jungs zu.

"Wieso entschuldigst du dich denn, ich habe dich doch gerade fast zu Tode erschreckt!" erwiderte Blaise sofort. 

Adrian streichelte mir sanft über die Schulter. 

"Hey ist alles ok bei dir? Seit gestern Abend bist du so niedergeschlagen und du siehst so aus, als hättest du die ganze Nacht nicht geschlafen." fragte er mich mitfühlend. 

Diese ganze Aufmerksamkeit von Anderen kannte ich nicht. 

"Ich- Ja mir geht es gut."

Während ich das sagte, wich ich ihren Blicken gekonnt aus.  Überzeugend wirkte ich nicht wirklich, soweit konnte ich es mir schon selber denken. 

Never EnoughWo Geschichten leben. Entdecke jetzt