Kapitel 66

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Mein Kopf und jeder Muskel in meinem Körper brennte wie verrückt. Mit einem mal öffnete ich meine Augen und mein Atem wurde immer hektischer. Mein Herz pumpte immer schneller und als ich mich in diesem Raum versuchte umzusehen, konnte ich nichts erkennen. Es war stockdunkel. Das einzigste, was ich wusste war, dass ich auf einem Stuhl saß und mich nicht bewegen konnte. Mehr Mals rüttelte ich mit meinen Händen und Beinen, doch die Kabelbinder lösten sich kein Stück, sie schnitten so in meine Haut, dass es schmerzte. Ich hatte keine Ahnung wo ich war, aber ich wollte einfach hier raus.

Mit einem mal wurde die Türe, die direkt vor mir war geöffnet und ein heller Lichtstrahl schien direkt auf mich drauf, was mich die Augen zusammen kneifen lies. ,,Sie ist endlich wach'' ertönte eine Männerstimme und als die Tür wieder geschlossen wurde und auf einmal eine schwache Birne den Raum erhellte, konnte ich endlich as sehen. Der Mann war ungefähr in dem alter von meinen Eltern, doch ich hatte ihn noch nie zuvor gesehen. ,,Was mach ich hier?'' zischte ich selbstsicherer als ich es überhaupt war. ,,Taff wie ihre Mutter'' lachte dieser jedoch nur dreckig. ,,Wie bitte?'' konnte ich meinen Ohren nicht trauen. Wer ist dieser Typ? ,,Ach, deine Mutter'' schwärmte er, was mich nur mein Gesicht angeekelt verzogen lies. Wo war ich bitte gelandet?

,,Was willst du von mir?'' sah ich zu ihm rauf, doch als er auf einmal näher zu mir kam und sich zu mir runterbeugte, versuchte ich immer weiter nach hinten auszuweichen. Bah, dieser Typ roch nach Zigaretten und Alkohol. ,,Von dir nichts, aber von deinem Vater'' sah er mir ernst in die Augen. ,,Und warum bin ich dann hier?'' fragte ich, doch als er mir nicht antwortete, sondern mir immer näher kam, spuckte ich ihm ins Gesicht. Er sollte mich gefälligst in ruhe lassen und seine Griffel bei ihm lassen. ,,Das war nicht nett'' schnalzte er mit der Zunge und richtete sich dann wieder auf. Kurz drehte er sich von mir weg, doch dann griff er ein Messer von dem Tisch, welcher in der Ecke stand und richtete dann das Messer auf mich. ,,Wir sollten bisschen russisch Roulett spielen, nicht'' grinste er dreckig, griff nach dem Stuhl und lies sich mir gegenüber nieder.

,,Kopf oder Zahl'' nahm er eine Münze aus der Hosentasche und sah mich hochgezogenen Augenbrauen an. Ungläubig sah ich ihn an. ,,Dann sag ich für dich, Zahl'' grinste er, warf die Münze und fing sie wieder auf. Ich schluckte den Klos und meinem Hals wieder runter und schließlich machte sich die Angst in mir breit. ,,Ist leider Kopf'' sagte er sarkastisch und mit einem mal ritzte er mir mit dem Messer ins Bein, was mich laut aufschreien lies. ,,Du kleiner Bastard'' knirschte ich mit den Zähnen. ,,Wie war das? Zahl? Okay'' warf er die Münze erneut hinauf.

,,Ups, wieder Kopf'' ritzte er mir ins andere Bein, was mir wieder einen schmerzhaften Schrei entlockte. ,,Weißt du? Eigentlich müsstest du hier nicht sitzen, aber das hast du wohl deinem Vater und deinem Schwiegervater zu verdanken'' lachte er dreckig, doch mich hatte das Wort Schwiegervater völlig verwirrt. ,,Du weißt es nicht?'' hatte er es wohl an meinem Blick erkannt. ,,Wie hinterhältig Ryan Black doch ist. Er war mit Bruce, Landens Vater, gut befreundet'' meinte er und irgendwas sagte mir, dass er die Wahrheit sagte. ,,naja, die beiden sind daran schuld, dass mein Bruder Tot ist und außerdem ist Ryan daran schuld, dass sich Abigail von mir abgewandt hat'' zischte er aggressiv und setzte wieder das Messer an mein Bein und zog es quer über den anderen Schnitt.

Mein schmerzvoller schrei hielt ihn auf kleinster Weise auf. ,,Klär das doch mit ihm oder hast du schiss'' qualmte in mir die Wut auf. Was konnte ich für die Taten meines Vaters? ,,Es schmerzt ihn viel mehr, wenn ich seine Tochter habe'' erklärte er mir und lies sich wieder auf den Stuhl fallen, da er aufgestanden war. ,,Und weißt du was'' legte er sich ein stück vor und sah in mein Gesicht. Ich hatte die Tränen erstaunlicher weise zurück gehalten, doch kaum merklich lief mir die erste Träne über die Wange. ,,Ich werde dich nicht umbringen, sondern dir dein Leben zur Hölle machen'' und damit ritzte er mir noch mal übers Bein und verschwand dann aus dem Raum.

Die Tränen liefen wie Wasserfälle über meine Wangen und meine Beine brannten so stark, dass es kaum auszuhalten war. Das warme Blut lief meine Beine hinunter, was ein ekelhaftes Gefühl war und ich wollte einfach nur hier raus. Ich wollte nach Hause, zu Landen. Mir hallte der letzte Satz von dem Typen im Kopf nach und augenblicklich zog sich alles in meinem Körper zusammen. Ich wollte mir gar nicht erst vorstellen, was er alles mit mir anstellte, wenn sie mich nicht finden. Bitte, ihr müsst mich finden.

Als ich meinen Blick auf meine Beine richtete, zog ich scharf die Luft ein. Mein ganzer Rock war mit Blut getränkt und eigentlich müssten die ritze genäht werden, so tief wie sie waren. Als eine Träne auf mein Bein fiel, zog ich zischend die Luft ein. Holt mich bitte hier raus, irgendjemand, egal wer.

Eine Zeit verging in der ich hier im Dunkeln saß und versuchte regelmäßig zu atmen, da ich schließlich den Blutverlust deutlich spürte. Meine Beine wollten gar nicht erst aufhören zu bluten und als auch noch die Türe auf geschwungen wurde und der Typ eintrat, versuchte ich mein Herzrasen unter Kontrolle zu kriegen. ,,Da bin ich wieder'' grinste er mich schmutzig an und löste die Kabelbinder. ,,Aufstehen'' ertönte seine Tiefe stimme, doch ich dachte nicht mal dran. Meine Beine schmerzten so schon genug, dann werde ich bestimmt nicht aufstehen. ,,Aufstehen habe ich gesagt'' riss er mich an meinem Arm nach oben.

Keine zwei Sekunden stand ich auf den beinen, da schubste er mich auf einmal brutal gegen die nächste wand, an der ich versuchte ich abzustützen, doch meine Hand ungünstig an der Wand abklatschte und ein lautes knacken ertönte. Aua. Wieder wurde ich auf die Beine gezogen und mit einem mal auf die andere Seite des Raums geschleudert. Mit einem lauten knall viel ich auf den Boden und kauerte mich stumm weinend zusammen. Warum? Warum ich? ,,Weißt du, hat ja nicht gereicht, dass Ryan mir Abigail weggeschnappt hat, er hat auch noch mit Bruce zusammen meinen Bruder ermordet und deswegen wirst du leiden, damit er und Landen weiß wie es sich anfühlt.'' zischte er und schlug mir auf einmal mitten ins Gesicht.

Mein Kopf flog zur anderen Seite und direkt spürte ich den metallischen Geschmack von Blut in meinem Mund. ,,Fick dich'' spuckte ich das Blut auf den Boden und sah zu ihm rauf. ,,Halt die Fresse'' zischte er, nahm sein Taschenmesser hinaus und kam auf mich zu. Ich versuchte immer wieder nach hinten auszuweichen, doch als ich schließlich die kalten Wand hinter mir spürte saß ich in der Falle. Mein Herz raste immer schneller und ich hatte angst jetzt an einem Herzversagen zu sterben. Ich wollte nicht sterben, nicht so, nicht jetzt.

Mit einem schmutzigen grinsen hockte er sich neben mich und setzte das dreckige Taschenmesser an meine Schulter an. ,,Fotze'' zischte er und zog das Messer ein Stück mein Arm mit einem schmerzvollen schrei meinerseits hinunter. ,,Warte nur ab'' stand er auf, verlies den Raum und lies mich alleine Zurück. Mein ganzer Körper schmerzte und die Tränen hörten gar nicht mehr auf, ich wollte einfach nur hier raus. Ich wollte das alles nicht. Augenblicklich verschwamm Meine Sicht immer mehr und ich sah immer mehr schwarze Punkte in meinem Sichtfeld.

Ich muss wach bleiben.

4/6

Hab euch Lieb

Eure Josy

Emiko BlackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt