Kapitel 68

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,,Sie braucht wirklich ihre Ruhe, also lass sie bitte schlafen Landen'' standen wir schließlich vor der Türe hinter der sie lag. ,,Mach ich, versprochen. Ich will sie einfach nur sehen'' sah ich ihn aus ehrlichen Augen an und dann nickte er. ,,Ich komme später noch mal wieder'' meinte er und ging wieder. Als er hinter der nächsten Ecke verschwand drehte ich mich zur Tür und drückte die Türklinke hinunter. Mein Herz schlug immer mehr gegen meine Brust und als ich schließlich in den Raum trat und sie dort so liegen las, zog ich scharf die Luft ein. Sie schlief ziemlich Ruhig, doch das was mich sah, machte mich einfach traurig.

Um ihre rechte Schulter war ein weißt Verband, sowie um ihren linken Oberarm. Auf ihre Wange hatte sich ein dunkel blauer Fleck breit gemacht und ansonsten hatte sie an ihren armen auch noch Blaue Flecke. Da sie zu gedeckt war, konnte ich nicht mehr sehen, doch das reichte mir schon, dass die Tränen meine Wangen hinunter lief. Warum konnte nicht ich jetzt an ihrer Stelle dort liegen und ihr den ganzen Schmerz nehmen. Sie sollte keine Schmerzen haben, niemals.

Leise zog ich mir den Sessel an ihren Bett und setzte mich neben sie. Mein Blick viel auf die Maschinen, die ihren Herzschlag aufzeichnete und atmete beruhigt aus. Ich war noch nie so froh, nur weil ich einen gleichmäßigen Herzschlag hörte. Vorsichtig griff ich nach ihrer kleinen zierlichen Hand und umfasste sie fest. Niemals würde ich diese Mädchen wieder los lassen.

Ich saß einfach da und sah ihr dabei zu, wie sie schlief. Es beruhigte mich und nahm mir die Angst. Diese Angst werde ich niemals vergessen und ich hoffte einfach, dass ihr niemals wieder sowas passierte. Meine Gedanken schweiften zurück zu gestern, wo wir noch überglücklich im Badezimmer standen und ich sie gefragt hatte, ob sie meine Freundin sein will. Es war etwas mehr als 30 Stunden her und doch ist so viel in dieser Zeit passiert. Sie war 24 Stunden nicht hier und dies 2 Stunden haben mich fast umgebracht. Ich hatte keine Ahnung wo sie ist, wie es ihr geht und wann ich sie wieder sehen würde. Es waren mit die schlimmsten 24 Stunden, die ich je erlebt habe.

Völlig in Gedanken bekam ich erst gar nicht mit, wie sie langsam ihre Augen aufschlug und sich verwirrt im Raum um sah. Ihr Blick blieb jedoch bei mir hängen. ,,Landen'' krächzte sie, weshalb ich mich aufrichtete und näher zu ihr rutschte. ,,Wie gehts dir?'' strich ich ihr ein Haar aus dem Gesicht. ,,Ganz gut denke ich'' nuschelte sie, doch als sie sich aufsetzten wollte, zischte sie einmal schmerzhaft. ,,Bleib liegen'' sagte ich panisch, da ich nicht wollte, dass sie sich noch mehr schmerzen zufügte. ,,Kannst du mir ein Glas Wasser geben'' deutete sie auf den kleinen Tisch neben ihr. ,,Natürlich'' griff ich nach der Wasserflasche, schenkte etwas ins Glas und gab es ihr dann an. ,,Danke'' nuschelte sie und nahm erst einmal einen kräftigen Schluck.

Emikos Sicht

Als endlich das kratzten in meinem Hals aufhörte, reichte ich Landen das Glas wieder und lies mich erschöpft wieder ins Bett nieder. Augenblicklich kamen mir die Erinnerungen zurück und schlagartig bildete sich ein Klos in meinem Hals, welcher mir fast die Luft zu schnürte. ,,Emiko'' griff Landen besorgt nach meiner Hand und direkt entspannte ich mich wieder. Als ich zu ihm sah, öffnete er schon seinen Mund um etwas zu sagen, doch da wurde die Türe geöffnet und meine Eltern kamen mit Günni im Schlepptau in den Raum. ,,Na kleine Kämpferin, wie gehts dir?'' grinste mich Günni an. ,,Bis auf das Ziehen an meiner Schulter recht gut, was mich etwas wundert'' sah ich zu ihm. ,,Du bist auch mit Schmerzmitteln vollgepumpt Emchen'' kam schmunzelnd von Landen und auch meine Eltern grinsten mich belustigt an. Oh.

,,Aber das freut mich zu hören. Ich Wechsel dir noch eben deine Verbände an den beinen und an deinem Oberarm und dann überlass ich dich deinen Eltern'' zwinkerte er mir zu. ,,Okay'' nuschelte ich nur und sah dabei zu, wie er die decke zur Seite schlug und sich zwei dicke Veränderungen, jeweils an einem Bein, entblößten. Merklich schluckte ich einmal und drückte Landens Hand, die noch immer meine umfasste fester. ,,Ich bin da'' nuschelte er so leise, dass nur ich es hören konnte und es beruhigte mich.

,,Das wars auch schon'' warf Günni die alten Verbände weg und bewegte sich dann wieder zur Türe. ,,Ich schau dann nachher noch mal nach dir'' und somit verschwand er. ,,Alles gut soweit?'' kam Mama auf mich zu, weshalb ich nickte. Jedoch hatte ich da eine frage, die auf meiner Zunge brannte. ,,Wer war dieser Felix Murphy?'' sah ich meine Eltern an. Kurz warfen sie sich einen Blick zu, als Mama das Wort ergriff. ,,Felix war bei uns auf der Schule und wollte etwas von mir bevor ich mit Ryan zusammen gekommen bin. Jedoch hat Felix ihm dann eine Lüge erzählt, weshalb ich den Kontakt abgebrochen habe.'' meinte Mama, weshalb ich verwirrt nickte. Ich musste das kurz verarbeiten.

,,Und was ist das mit seinem Bruder gewesen'' sah ich zu meinem Papa, der schien zu überlegen. ,,Ich fang besser von vorne an'' atmete er tief ein und wieder aus und sprach dann weiter. ,,Dein Vater Landen und ich waren früher befreundet. Wir hatten uns im Skates kennengelernt, als ihr beide an den Automaten spielen wart. Wir haben uns schnell ziemlich gut verstanden, weshalb er mir auch von seinem Drogen Problem erzählt hatte. Wir haben viele Jahre versucht seinen Drogendealer zu fassen, da der auch anderes als nur drögen am stecken hatte, aber als wir ihn dann gefasst hatten kamen Felix und sein Bruder ins Spiel. Sie gehörten zu denen und als es dann in eine Schießerei ausartete, hatte ich Felix seinen Bruder getroffen. Er ist verblutet, jedoch mehr weiß ich auch nicht. Den Drogendealer hatten wir jedoch gefasst. Einige Jahre lief es ja dann auch gut und deinem Vater ging es wirklich besser, da er nicht immer in Versuchung geriet.'' erklärte mein Papa, was mich jedoch nur zu Landen blicken lies.

Er saß einfach völlig verkrampft da und ich sah ihm an, dass ein Sturm in ihm tobte. Vorsichtig drückte ich seine Hand um ihn zu zeigen, dass ich für ihn da bin, als er das Wort ergriff. ,,Warum hatte er dann einen Rückfall gehabt? Ich habe ihn Tod aufgefunden mit mehreren Spritzen im Arm und mehrere Pillen um ihn herum'' verstand er es nicht ganz. ,,Ich denke nicht, dass er einen Rückfall hatte. Ich glaube, dass es Felix war'' erklärte Papa mit ruhiger Stimme. ,,Recht ja nicht schon, dass er meinen Vater umgebracht hat, jetzt musste er ihr auch noch weh tun'' stand er Elan geladen auf und lies somit meine Hand los. Seine Wärme verlies mich direkt und auch das Kribbeln in mir verschwand.

,,Er kann froh sein, dass du ihn nur erschossen hast. Ich hätte viel schlimmere Sachen mit ihm angestellt'' zischte Landen gefährlich, was mir eine Gänsehaut bescherte. ,,Beruhig dich Landen, jeder bekommt das was er verdient. Bleib jetzt bei ihr, sie braucht dich viel mehr'' deutete mein Vater auf mich weshalb Landen augenblicklich zu mir sah und mir ein entschuldigenden Blick schenkte. ,,Schuldige'' griff er wieder nach meiner Hand doch ich schüttelte nur meinen Kopf. ,,Alles gut'' wankte ich ab.

,,Ich wollte es dir sagen Landen, aber ich wollte dich nur schützen. Ich hatte dich einmal als Kind kennengelernt und wusste von Anfang an, dass du ein Guter Mann werden wirst und das bist du auch. Nach dem Tod deines Vaters habe ich dich im Auge behalten und wollte dich unbedingt bei uns in der Gang, damit ich das versprechen, welches ich deinem Vater gab, auch einhalten konnte. Er wollte nur, dass du in Sicherheit bist'' erklärte uns Papa, als ich die Tränen in Landens Augen aufblitzen sah. ,,Ryan'' löste sich Landen von mir und lief auf meinen Papa zu. ,,Danke'' meinte er, weshalb ihn Papa ihn eine Umarmung zog. Das erklärte also auch das Verhältnis, welches Papa von Anfang an zu Landen pflegte.

6/6

Hab euch lieb

Eure Josy

Emiko BlackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt