Harry und die Löwen

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„Meine Güte. Er ist so verdammt heiß. Am liebsten würde ich ihn mir krallen und ihn in mein Bett zerren. Unsere Kinder würden klasse aussehen." Harry versuchte sein Zucken auf den Kommentar hin zu verbergen, doch Hadrian Moon, einer seiner Klassenkameraden aus Slytherin, sah ihn fragend an. Harry aber reagierte nicht, sondern ging nur steif weiter in Richtung des Klassenraumes.

„Dafür wären sie nicht einmal in der Lage den einfachsten Satz zu sprechen, geschweige denn zu verstehen." Castor lachte gehässig hinter ihnen und Harry biss die Zähne zusammen. Der Blonde hatte die letzten Tage nichts anderes versucht, als sein Leben schwer zu machen. Das drückte sich in den verschiedensten Weisen aus, von Kleinkinderstreichen zu verschwundenen Dingen oder dem nicht weitergeben von Informationen. „Und wenn du dir seine Schwester anschaust, dann werden sie nicht in der Lage sein auch nur einen einfachen Zauber zu sprechen. Mit ihrem Aussehen hätte sie so viel erreichen können, aber jetzt wird es nur dafür reichen Betten zu wärmen."

Harry ballte seine Hände zu Fäusten, die stumpfen Fingernägel schnitten in die empfindlichen Hautflächen und warmes, klebriges Blut trat aus. Er beschleunigte seine Schritte und eilte mit gesenktem Kopf den Gang entlang.

Das Lachen von Castor folgte ihm, wie ein Geist, der an seinen Fußspitzen klebte. Er wusste, er konnte dem Blonden nicht entkommen. Wie ein Schatten würde er den gesamten Tag mit ihm aushalten müssen, wie auch mit dem Rest der Klasse. Wenigstens im Unterricht wurde er ihn los, aber dafür hatte er mit den Kletten zu kämpfen, die sich Mädchen nannten.

Er erreichte das Klassenzimmer für Zauberkunst und probierte die Tür, obwohl er wusste, dass sie noch verschlossen sein würde. Und er hatte Recht. Der kühle bronzene Türknauf wurde von roten Spuren geziert, als Harry seine Hand davon löste und er sah auf seine Hände, wo Blut langsam aus den halbmondförmigen Wunden quoll, die nun begannen zu stechen.

Mit einem genervten Schnauben kramte Harry umständlich ein Taschentuch aus seiner Tasche und säuberte seine Hände, ehe er sie mit dem Tuch umwickelte.

„Nicht einmal sauber kann er sich halten. Wie ein kleines Kind. Und dann seine Manieren. Keine hohe Gesellschaft oder auch nur annehmbar. Nein. Wie so jemand nach Slytherin kommen konnte, weiß ich wirklich nicht. Er ist einfach nur ein Schandfleck auf unserem Haus. Nicht einmal daran denkend, dass er Magie einsetzen könnte. Absolute Schande, einfach und schlicht." Die Stimme von Castor dröhnte viel zu laut, als das er einfach hinter ihm stehen konnte und das tat er auch nicht lange.

Im nächsten Moment drängte er sich an Harry vorbei und rempelte ihn an, sodass Harry zwei Schritte machen musste, um sein Gleichgewicht wieder zu erlangen. Das resultierte erneut in heftigem Gelächter seiner Hauskameraden und Harry spürte, wie sein Gesicht heiß wurde. Besonders seine Ohren schienen zu kochen.

„Hey. Mach dir da nichts draus. Wer gibt schon etwas auf die Meinung solcher Schwarzmagier? Wenn du willst, kannst du deine Zeit ja mit uns verbringen. Dann musst du dich auch nicht mit diesen Schwarzmagiern herumschlagen. Das ist einfach kein Umgang. Mein Name ist Harold Potter." Der Schüler aus Gryffindor hielt Harry eine Hand hin.

Der zog eine Augenbraue nach oben. Hadrian, Harold, Harry. So viele Namen, die so ähnlich waren und alle in einer Jahrgangsstufe. Irgendwas schien in dieser Zeit mit diesem Namen zu sein. Doch lange konnte Harry nicht darüber nachdenken, da begann Harold schon mit einer Hand vor seinem Gesicht zu wedeln.

„Hallo. Willst du meine Hand nicht annehmen und mit den besseren Personen befreundet sein? Komm, ich stell dir die anderen vor. Das ist Franklin Longbottom und das Percival Weasley. Diese bezaubernde Dame ist Antoinette Lieú. Und natürlich Elisabeth Prewett und Victoria Rose. Na, was sagst du?" Die schlammbraunen Augen des Potters dieser Zeit sahen Harry an.

FatumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt