„Wir haben es geschafft!" Harry fiel Tom jubelnd um den Hals. Tom fing ihn auf und lachte mit ihm, während Vicca nur den Kopf schüttelte.
„Wenn er irgendwer anders wäre, dann wäre Tom einfach zur Seite getreten und hätte ihn zu Boden gehen lassen." meinte sie leise.
„Dann ist es gut, dass Yuan er selber ist. Darf ich dich zu einem Spaziergang durch den Park einladen? Die beiden brauchen wohl ein wenig Zeit für sich selbst."
Vicca sah Abraxas prüfend an. „Nur deswegen?"
„Nein." Er lachte.
„Dann gerne. Lass uns gehen." Vicca lächelte und gemeinsam gingen sie tiefer in den Park hinein.
Harry und Tom bekamen nicht mit, dass ihre Freunde sie allein gelassen hatte. Sie waren in ihrer eigenen Welt. Harry freute sich, dass Tom es geschafft hatte und dass er nun in der Politik war, wie er es gewollt hatte. Das der Ältere nun endlich Zugriff auf sein Geburtsrecht hatte. All das ließ ihn so stolz aussehen, wie Harry ihn hatte sehen wollen, als er ihn das erste Mal gesehen hatte.
„Wirst du jetzt versuchen Dumbledore ganz aus der Politik zu drängen?"
„Nein, das würde keinen Sinn machen. Sowas braucht Zeit und Vorbereitung. Ich werde versuchen meine Position zu stabilisieren und meinen Abschluss machen und dann, dann gehe ich ganz in die Politik. Zumindest nach der Sommerpause. In der werde ich alle Zeit mit dir verbringen, die du mir erlaubst." Harry lief knallrot an.
„Hast du geglaubt, dass es mir nicht aufgefallen ist, wie du dich in meiner Nähe benimmst? Du wurdest rot, nervös all das. Aber am auffälligste war der kleine Kater, der meine Freundin partout nicht in meine Nähe lassen wollte, obwohl sie ihm nichts getan hatte. Und wann immer sie da war, wollte er unbedingt Streicheleinheiten."
Harry glaubte nicht, dass sein Gesicht noch heißer und noch röter sein könnte, aber mit jedem von Toms Worten schien sein Gesicht noch heißer und röter zu werden. Er vergrub sein Gesicht an Toms Schulter und weigerte sich, es wieder zu heben. Auch Toms amüsiertes Proben und sanftes Necken brachte ihn nicht dazu. Harry krallte sich nur fester in Toms Weste und schüttelte den Kopf.
„Ach komm schon, Kleiner. Schau mich wenigstens an." Harry schüttelte bestimmt den Kopf. „Dabei habe ich mich so darauf gefreut, Zeit mit dir zu verbringen. Auch wenn ich mich dafür vermutlich mit deiner Schwester anlegen müsste. Aber ich hatte ein paar Ideen, von denen ich gehofft hatte, dass sie dir gefallen würden."
„Du wolltest was mit mir unternehmen?" murmelte Harry gegen Toms Oberkörper, seine Worte durch den Stoff gedämpft und undeutlich.
Mit einem Glucksen hob Tom eine Hand und strich Harry durch die Haare. „Natürlich. Du solltest dich nicht in Frage stellen, wenn ich mit dir Zeit verbringen will. Du bist das wert Kleiner."
„Bin nicht klein."
„Im Vergleich mit deiner Schwester vielleicht nicht, aber ich bin deutlich größer als du. Also kann ich dich auch so nennen." Harry grummelte, aber er konnte dagegen nicht wirklich etwas sagen, denn Tom hatte Recht. Aber Harry wollte ihm nicht den Gefallen tun und ihm das auch noch sagen, wenn der Ältere es ganz deutlich selbst schon wusste.
„Aber wenn du so viel Zeit mit mir verbringst, wird dann deine politische Kariere nicht darunter leiden?"
„Yuan. Erstens, die Politik hat eine Sommerpause. Zweitens, ich entscheide, wie und mit wem ich meine Zeit verbringe. Und drittens und am wichtigsten, du bist mir im Moment wichtiger als irgendwelche politische Verbindungen und Treffen. Ich lasse mir von niemanden vorschreiben, wie ich meine Zeit nutzen habe. Von niemandem außer mir selbst. Besonders dann nicht, wenn ich nur für eine kurze Zeit die Möglichkeit habe."
„Warum denn das?" Harry hob seinen Kopf nun doch und sah Tom an.
„Weil du, Kleiner" Mit einem neckenden Lächeln tippte Tom Harry gegen die Nase. „nach den Sommerferien wieder in die Schule musst. Der einzige Vorteil dabei ist, dass auch die Löwen dann nicht mehr da sind. Am liebsten würde ich sie verschwinden lassen, aber das geht nicht."
„Sie werden ihre Strafe bekommen und du wirst dabei helfen können. Beruhige dich. Deine Augen sind schon wieder rot." Harry legte eine Hand an Toms Wange und zwang ihn dazu ihn anzusehen. Den Gedanken an ein Schuljahr ohne Abraxas, ohne Vicca, ohne Tom schob er so weit er konnte von sich. Darüber wollte er nicht einmal nachdenken. Auch wenn er tief in seinen Gedanken wusste, dass es kommen würde.
„Ich hasse es, dass da niemand sein wird, um dich zu beschützen. Ich weiß, dass du das selbst kannst, aber ich will dich beschützen. Dir darf nichts passieren. Du bist nicht wehrlos, ich weiß, aber..."
Harry zwang Tom dazu ihn anzusehen. „Tom. Ich bin dir dankbar dafür. Ich kann mich selbst beschützen, aber ich mag es nicht zu kämpfen. Ich kann es, ja, aber ich will eigentlich nicht. Ich hoffe, dass ich nie wieder kämpfen muss. Danke. Dass du mich beschützen willst, meine ich." Er konnte den Blick aus den roten Augen, die langsam wieder ihre braune Farbe annahmen, nicht mehr halten und senkte seinen Kopf.
„Hey. Es muss dir nicht peinlich sein, dass du nicht kämpfen willst. Ich werde alles tun, damit du es nach Möglichkeit nie wieder musst. Versprochen." Tom umfasste Harrys Kinn und hob es an, sodass Harry ihn doch wieder ansah. Harry spürte, wie sich eine Wärme über seine Wangen ausbreitete und hätte am liebsten wieder auf seine Füße gesehen, doch Toms Hand hielt ihn davon ab.
Tom beugte sich vor und verschloss Harrys Lippen mit seinen eigenen. Harry riss die Augen erst ungläubig auf, schloss sie dann aber und genoss das Gefühl einfach nur.
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Fatum
FanfictionHarry und seine beste Freundin Vicca spielen Anfang seines sechsten Jahres das Spiel Fatum, dass sie in der Kammer des Schreckens gefunden haben. Mit der Gewissheit jederzeit zu sterben stürzen sie sich in das Spiel.