Tom klopfte an die Tür und warf den Zweien einen Blick zu, den Vicca nicht deuten konnte. Kurz wirkte er triumphierend, dann aber nachdenklich und dann wurde er verschlossen. Vicca konnte sich nicht helfen, der junge Mann verwirrte sie. Sie wusste, sie durfte ihm nicht trauen, aber sie konnte ihn auch nicht lesen, obwohl ihr das sonst so einfach fiel.
„Herein." Tom öffnete die Tür und ein charmantes Lächeln lag auf seinen Lippen. „Oh, Tom. Was führt dich zu so später Stunde noch zu mir?" Vicca trat neben Tom und zog Harry mit sich, der nach ihrer Hand gefasst hatte. Sie versuchte ihn zu beschützen, auch wenn er der größere war. Sie war die Ältere, sie hatte ihn zu diesem Spiel überredet und nun wollte sie, dass er keinen Schaden davon trug. Sie fühlte sich verantwortlich.
„Ich habe diese beiden im Schloss aufgelesen. Sie sagen, sie seien keine Schüler dieser Schule seien, dass sie aus dem Nichts vor dem Schloss aufgetaucht sind und das sie jemanden suchen, der ihnen helfen kann. Ich dachte, sie seien da die richtige Ansprechperson, Direktor Dippet." Der Man hinter dem Schreibtisch sah Vicca nachdenklich an und lieferte sich ein Blickduell mit ihr.
Vicca sah gar nicht ein, dieses verloren zu geben. Sie hielt stand und sah unbeeindruckt zurück. „Nein, Schüler sind die beiden wahrhaftig nicht. Darf ich ihre Namen erfahren?" „Deliah und Yuan Green." wiederholte Vicca die Namen, die sie vorher schon Tom genannt hatte.
„Nun, Miss Green. Was hat sie in dieses Schloss gebracht?" „Ich würde es vorziehen, nicht über unsere Vergangenheit zu reden. Sie ist alles andere als Schmerzfrei und das möchte ich meinem Bruder und mir nicht antun. Es schmerzt zu sehr, sich daran erinnern zu müssen." Tom zog eine Augenbraue hoch, wie Vicca mit einem kurzen Seitenblick feststellte. Ihn schien das zu interessieren.
„Nun, wie können wir ihnen denn helfen?" Vicca mochte den Direktor nicht, doch ihr war klar, dass er ihre einzige Möglichkeit zum bleiben war und das müssten sie, denn anders hatte Vicca keine Ahnung, was sie tun sollten. „Mein Bruder und ich haben leider zur Zeit keinen Platz, wo wir bleiben können. Es wäre sehr freundlich, wenn wir hier übernachten dürften."
„Haben sie eine Schulausbildung?" Die Frage war genau die, auf die Vicca gehofft hatte. „Leider nein. Wir beide haben mit unseren Studien begonnen, doch leider haben wir bisher nicht die Chance gehabt sie zu beenden. Wir werden uns darum kümmern, wenn wir einen Platz zum bleiben gefunden haben."
Vicca hoffte, dass der Direktor so handeln würde, wie sie es erwartete. Er war leichter auszurechnen als Dumbledore, aber auch nicht so verrückt, gutgläubig und teilweise einfach naive Schulleiter in ihrer Zeit. „Nun, wird sind eine Schule. Wenn nichts dagegen spricht, würde ich sie gerne für den Rest des Schuljahres hier behalten. Es gibt in Großbritannien neben dieser Schule keine weitere. Daher werden sie eh wieder zu mir kommen."
„Ein sehr freundliches Angebot, aber ich bin mir nicht sicher, ob wir dieses annehmen können." Vicca spielte die junge, bescheidene Frau hervorragend, dass musste Harry zugeben. Er hätte eine solche Performance nie hinbekommen, niemand hätte ihm sein Schauspiel geglaubt. Vicca überraschte ihn immer wieder.
„Nein. Sie können es auf jeden Fall annehmen. Wenn sie es nicht bezahlen können, wird das Ministerium ihnen Geld zahlen, eine Schulbildung ist Pflicht. Ich würde mich Strafbar machen, wenn ich sie gehen ließe." „Wenn das so ist, dann danke ich ihnen auch im Namen meines Bruders dafür." Vicca neigte den Kopf.
„Nun, dann sollten wir dafür sorgen, dass sie möglichst bald schlafen können. Ihr Bruder wirkt müde, Miss Green." Vicca warf einen Blick zu Harry, aber im Gegensatz zu dem Direktor wusste sie, dass Harry noch lange nicht müde genug war um schlafen zu können. Albträume würden ihm erneut den Schlaf rauben.
„Mein Bruder leidet leider unter schweren Albträumen. Ich kann ihn nicht alleine schlafen lassen. Es wäre auch unverantwortlich, wenn jemand in seinem Raum schlafen würde, der damit nichts zu tun hätte." stellte sie leise fest und implizierte damit, dass sie und Harry sich einen Raum teilen sollten.
„Nun, das ist kein Problem. Zunächst sollten wir allerdings herausfinden in welches Haus sie gehören. In den nächsten Tagen müssen sie dann Test ablegen, damit wir sie in die richte Jahrgangsstufe einteilen können." Vicca nickte dem Direktor zu, der aufstand und einen alten, zerfledderten Hut aus dem Regal nahm.
Sie erkannte den sprechenden Hut und bemerkte, dass er in dieser Zeit genauso zerrupft und abgetragen aussah, wie in der ihrigen. Er schien tatsächlich noch von den Gründern zu kommen, dass würde zumindest sein Aussehen erklären.
„Nun, Ladys first, nicht wahr?" Er setzt Vicca den Hut auf den Kopf. „So eine Überraschung. Einen solchen Kopf hatte ich noch nie, allerdings werde ich ihn scheinbar in der Zukunft gehabt haben. Nun aber mal dein Haus. Willkommen im edlen Haus Slytherin." Das letzte Wort sagte er laut, sodass es alle hören konnten. Vicca reichte Harry den Hut und überkreuzte zwei Finger. Sie hoffte wirklich, dass sie in dasselbe Haus kämen.
Ihr Wunsch wurde erfüllt und auch Harry wurde ins Haus der Schlangen geschickt. „Nun, dann seid ihr bei Tom ja gerade richtig. Er ist Vertrauensschüler eures Hauses und damit eure Ansprechperson. So, Tom. Bring unsere Neuen doch bitte hinunter in euer Haus. Ich bin sicher, das Schloss hat die Nöte für einen neuen Raum mitbekommen und ihn erschaffen. Ich wünsche eine geruhsame Nacht."
„Ihnen auch und vielen Dank für die nette Aufnahme." Vicca lächelte und folgte dann Tom, Harrys Hand fest drückend. Sie spürte das Zittern seines Körpers. Er hatte Angst, dass wusste sie. Tom eilte ihnen voraus und Vicca konnte kaum mit ihm Schritt halten.
„Tom. Könntest du bitte etwas langsamer gehen? Ich bin etwas kleiner als ihr und kann dem nach nicht so schnell." „Oh, natürlich. Verzeihung." Er lächelte Vicca zu, doch die ließ sich von dem Lächeln nicht blenden. Ihre Instinkte warnten sie noch immer, dass Tom gefährlich wäre.
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Fatum
FanfictionHarry und seine beste Freundin Vicca spielen Anfang seines sechsten Jahres das Spiel Fatum, dass sie in der Kammer des Schreckens gefunden haben. Mit der Gewissheit jederzeit zu sterben stürzen sie sich in das Spiel.