Fatum

Schlangen beim Frühstück

„Da sind Schlangen." Die Stimme des Blonden war, Vicca runzelte die Stirn, da sie es kaum glauben konnte, panisch. „Ja." antwortete sie schlicht und wand sich dann wieder ihrem Teller zu, an dem Neptun gerade sein zweites Würstchen herunter würgte.

Lächelnd stricht Vicca Nautilus über den Kopf und als er den Kopf drehte über die Kehle. Harry aß einfach, denn er war es gewohnt, dass Vicca ihre Schlangen so verwöhnte, auch wenn sie es bisher nie in der Öffentlichkeit getan hatte.

Der Rest des Tisches sah auf die Tiere, die bei dem Neuzugang ihres Hauses so zahm waren. Tom allerdings nahm an, dass sie jeden verletzen würden, der die junge Frau verletzen würde. „Die sind hochgiftig." stellte der Blonde fest und Vicca war leicht davon genervt, dass sie nicht wusste, wer der Blonde war.

„Ja, das sind sie. Allerdings nur, weil es noch Jungtiere sind. Wenn sie erwachsen sind, sind sie beide tödlich. Ich bin im Übrigen Deliah Green und dies ist mein jüngerer Bruder Yuan." Sie lächelte und hielt dem Blonden die Hand hin, die dieser mit einem sichtlich unwohlen Gefühl ergriff und kurz an seine Lippen führte.

„Ich bin Abraxas Malfoy." Vicca nickte und zeigte so, dass sie es verstanden hatte, allerdings fühlte sie den hassenden Blick auf sich und bemerkte auch sofort, woher dieser kam. Die Blonde, die sie heute Morgen schon als Bedrohung eingestuft hatte. Irgendetwas schien ihr nicht zu passen. Vicca tippte darauf, dass es mit Abraxas zu tun hatte.

„Tom hat euch beide bereits angekündigt." Vicca nickte Tom scheinbar dankbar zu, aber sie hatte das Gefühl, dass er es ihr nicht abkaufte, was ihr aber nun erst mal egal war, denn sie sah, dass Dumbledore auf den Tisch zu kam.

„Nun. Wie ich sehen hat das Haus Slytherin Zuwachs bekommen." Die Stimme klang wie immer. Manipulativ, gefährlich und in diesem Fall, als würde er den Geschwistern irgendetwas vorwerfen.

„Ja, Professor. Dies sind die Geschwister Deliah und Yuan Green. Sie sind heute Nacht hier eingetroffen und von Direktor Dippet eingeteilt worden." antwortete Tom und in diesem Moment war Vicca dem Vertrauensschüler wirklich dankbar, denn er bewahrte sie vor der Antwort. Ihre wäre ganz sicher bissig ausgefallen und das wäre gefährlich für ihre Tarnung geworden.

Der Professor warf einen abschätzenden Blick auf die Geschwister und wusste nicht warum, aber er hatte das Gefühl, als würde diese Zwei für ihn noch Ärger bedeuten. Keiner der beiden sah ihm in die Augen, sodass er ihre Gedanken nicht lesen konnte und das störte ihn.

Allerdings drehte er sich um, als Professor Black auf den Tisch zukam. Immerhin war dies sein Haustisch und wenn es ein Problem mit diesem gab, dann müsste er sich darum kümmern. Er warf einen Blick auf die Gruppe, die der andere Professor angesprochen hatte.

Darunter sein Vertrauensschüler, über den sich Professor Dumbledore immer wieder aufregte, doch alle anderen lobten den jungen Mann, der aus einem Waisenhaus der Muggle sich so gut in der Welt der Magier eingelebt hatte.

Die Zwei, die diesem gegenüber saßen, kannte er nicht, aber er war über die Neuzugänge informiert worden und beide sahen nicht aus, als hätten sie Ärger gemacht. Eher so, als wären sie irritiert, dass sie angesprochen worden waren.

„Nun, Albus. Was führt dich an meinen Tisch?" Der andere sah ihn an und seine kalten, hellblauen Augen blitzten. „Nun, ich habe mich gewundert, dass zwei mir unbekannte Gesichter an diesem Tisch sitzen. Allerdings hat Tom mich aufgeklärt." Den Namen spuckte er aus wie eine Beleidigung und so wie Tom zuckte, hatte er dies auch gehört.

Was ihn verwunderte war, dass auch die Geschwister zusammen zuckten. Sie schienen einen guten Menscheninstinkt zu haben, denn auch er misstraute dem anderen Professor. „Nun, wenn das so ist. Euch beide möchte ich bitten nach dem Essen auf mich zu warten. Ich werde eure erste Prüfung beaufsichtigen." Vicca nickte.

Dieser Professor, auf diesen konnten sie sich verlassen. Ihr Gefühl täuschte sie sicher nicht. Sie wand sich wieder ihrem Frühstück zu und ihre beiden Schlangen kamen erst wieder aus ihrem Ärmel, als sie sicher waren, dass es sicher war. Mit anderen Worten, erst als die Professoren weg waren, was Vicca ein Lächeln entlockte.

„Ihr müsst Prüfungen ablegen?" Vicca sah auf und nickte Abraxas zu. „Ja. Wir hatten bisher nur Hausunterricht und ich weiß nicht, in wie weit wir mit euch auf einem Niveau sind. Wir haben einfach das gelernt, was uns besonders interessiert hat, den Rest haben wir verschoben."

Vicca konnte nicht sagen warum, aber der Blonde war ihr sympathisch. Es besorgte sie etwas, wie nah er Tom zu stehen schien, aber im Gegensatz zu Tom, waren ihre Instinkte bei dem Blonden still. „Nun, dann ist die Prüfung sicher angebracht." „Das sicher." Vicca atmete hörbar besorgt aus.

„Hast du Angst vor den Prüfungen?" Tom fragte scheinbar interessiert nach. „Meine Schwester hat Probleme damit auf ihren magischen Kern zuzugreifen. Sie ist unglaublich stark, aber ihre Kontrolle und ihr Zugriff ist miserabel." schaltete sich nun Harry ein und verteidigte Vicca.

„Nun, dass dürfte mit viel Übung doch zu beheben sein." „Vicca hat Angst. Aus welchem Grund auch immer, sie hat Angst vor ihrer eigenen Magie und blockiert sich daher die ganze Zeit selbst." Vicca hätte Harry dafür treten können, dass dieser das erzählt, doch dann sah sie Toms Gesicht. Dieser schien ihnen nur mehr zu vertrauen.

„Daran müssen wir arbeiten. Einen mächtigen Magiekern darf man nicht einfach verschwenden. Ich werde versuchen etwas zu finden." murmelte er und Vicca hatte das Gefühl, dass er das mehr an sich selbst richtete.

Ihre Aufmerksamkeit wurde auf ihre Schlangen gelenkt, die sich um das letzte Würstchen stritte. 'Ihr Beiden. Essss gibt doch noch mehr. Fragt beim nächssssten Mal einfach." Sie nahm sich noch eine Wurst, sodass nun jeder noch eine hatte.

Auch Tom und Harry schmunzelten, während der Rest des Tisches sie ungläubig ansah. Sie sahen sie an, als wäre sie ein Engel, der gerade vom Himmel gestiegen war, was Vicca so überhaupt nicht passte. Sie mochte die Aufmerksamkeit überhaupt nicht und war froh, als Tom aufstand.

Das schien das Signal für das Haus zu sein, sich ebenfalls zu erheben und zu ihrem Unterricht zu gehen. So blieben die Geschwister allein am Tisch zurück.