Kapitel 17. Ausstehende Gespräche

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Mit einem ertappten Gefühl wandte Harry sich von ihnen ab und richtete seine leeren Augen Richtung Boden.

„Alles okay sonst bei dir?", fragte Hermine besorgt und stupste ihn leicht an.

So überzeugend wie irgendwie möglichst, zog er die Mundwinkel nach oben und nickte.

„Ja, klar. Alles gut."

„Leute, ich werde jetzt die Fliege machen", kündigte Ron immer noch etwas eingeschnappt an. „Ich muss dringend mit Ginny reden. Mine? Wir sehen uns ja später noch, oder?"

Mit fragendem Blick schaute er zu der Gryffindor, welche ihre Hand liebevoll auf Harrys Knie gelegt hatte.

„Klar, beim Abendessen?"

„Spätestens", grinste der Rothaarige. „Und mach's gut, Harry. Ich komm morgen auf jeden Fall nochmal vorbei und erzähl dir, wie es mit Ginn gelaufen ist."

Mit einem Schulterklopfen bei Harry und mit einem Händedrücken bei Hermine verabschiedete er sich und verließ den Krankenflügel.

Mit schnellen Schritten ging er durch die Korridore auf direktem Weg zum Gryffindorturm. Hastig schlängelte er sich durch die Ansammlungen von Schülern, murmelte das Passwort am Eingang des Turms und suchte mit gekniffenen Augen den Gemeinschaftsraum der Gryffindors nach seiner Schwester ab. Wo konnte sie wohl stecken?

Schnell spurtete er die Treppe zu dem Schlafsaal der Jungen hoch und stieß schwungvoll die Tür auf.

„Hey Dean", begrüßte er den Jungen, der sich gerade sein Shirt überzog und von seinem Bett aufstand.

„Hi, wie geht's denn Harry?", fragte er bei Ron nach und sah interessiert auf.

„Ganz gut, denke ich", antwortete Ron und ließ sich auf sein Bett fallen. „Hast du Ginn gesehen? Ich müsste dringend mal-"

Genau in diesem Moment wurde ihr Gespräch jäh unterbrochen.

„Hey, Dean, denkst du-"

Die Tür des Badezimmers wurde aufgestoßen und heraus kam - Ginny.

„Ginny?!"

Überrascht blickte Ron auf. Entsetzt zuckte Ginny zurück. In ihrer rechten Hand hielt sie ihr T-Shirt, das sie sich soeben wieder überziehen wollte.

„Ron?!"

„Dean, was tut sie hier?!", knurrte Ron und sprang auf.

Mit schnellen Schritten war er bei dem anderen Jungen angelangt und packte ihn am Umhang.

„Dean, sag mir, dass es nicht so ist, wie es aussieht!", brüllte er den Jungen an, aber dieser wendete das Blatt, als er Ron heftig zurückstieß und noch einen Schritt auf ihn zu ging. Aber in diesem Fall war Ron klar im Vorteil: Er war ein gutes Stück größer, etwas kräftiger gebaut und war durch das Quidditchtraining deutlich mehr trainiert.

„Dean! Wie kannst du nur?!", knurrte der Rothaarige und stieß den anderen Gryffindor wieder zurück. „Ginn, ich würde dir jetzt raten, zu verschwinden, bevor ich dich mit zu Harry zerre!"

„Ron! Das ist nicht deine Sache! Ich bin alt genug, um selbst Entscheidungen treffen zu können, also misch dich da nicht ein! Außerdem hat Harry doch sowieso ein Faible für Todesser!", spie Ginny aus.

Mit großen Augen blickte Dean zwischen Ron und dessen Schwester hin und her.

„Was?! Harry und wer?", fragte er entsetzt. „Außerdem, Ron, sind sie nicht mehr zusammen. Es ist ganz alleine meine und Ginnys Sache, was wir machen. Also komm damit klar!"

Kɪɴɢᴅᴏᴍ ᴏғ Hᴏᴘᴇ ¦¦ᴰʳᵃʳʳʸWo Geschichten leben. Entdecke jetzt