„Naja, Harry, ich kenne dich schon lange und dumm bist du nicht", stellte Ron ernst fest und schaute ihn fragend an. „Also, was war es? Was war der Deal?"
Nervös rieb Harry sich über den Nacken und sah zu Boden. Was sollte er denn jetzt seinem besten Freund sagen, ohne ihn wirklich anlügen zu müssen?
„Es gab kein Deal", erklärte Harry und schaute wieder auf, um ihn Rons verständnisloses Gesicht zu schauen.
„Wie, kein Deal?", fragte der Rothaarige außer Fassung. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Harry einen anderen Grund für seine Mühe um den Slytherin hatte.
„Es gab kein Deal", wiederholte Harry sich. „Er hat Hilfe gebraucht und ich habe sie ihm gegeben."
„Harry", zischte Ron, „bist du auf den Kopf gefallen oder was?! Das ist Kotzbrocken Malfoy, warum solltest du ihm freiwillig helfen?"
„Ron, rede leiser!", herrschte Harry ihn an. „Es ist meine Entscheidung, ob ich Malfoy helfe oder nicht. Außerdem hat sich vieles geändert."
„Ja klar, als ob", höhnte der Gryffindor und rümpfte die Nase. „Malfoy ist und bleibt ein Drecksschwein. Falls du es vergessen hast, er ist schuld, dass Fred nicht mehr da ist!"
Wütend biss Harry die Zähne zusammen, um ja nichts Falsches zu sagen und Ron unnötig aufzuregen.
„Ron, er hat sich verändert – Wir haben uns verändert. Er ist nicht mehr der, der er einmal war. Die Schlacht hat nicht nur uns verändert. Ob du es glaubst oder nicht, auch Malfoy hat andere Seiten", versuchte Harry seine Position zu verteidigen und Ron davon zu überzeugen, dass Draco keine Gefahr war.
„Ich glaube dir kein Wort!", keifte Ron und verschränkte die Arme vor seiner Brust. „Malfoy hat genug Schaden in unserem Leben angerichtet, Harry. Ganz zu schweigen von Hermine, die es nur ihm zu verdanken hat, dass sie so ein schönes Mal bekommen hat", meinte er sarkastisch und ohne die Miene zu verziehen.
„Du verdrehst hier die Tatsachen!", knurrte Harry.
Voller Wut verengten sich seine Augen und eine tiefe Furche bildete sich auf seiner Stirn.
„Tatsachen verdrehen?! Ich?!", fragte Ron entgeistert und starrte Harry fassungslos an. „Du warst doch selbst dabei, als alles passiert ist! Wir kannst du jetzt, nach so langer Zeit, in der wir uns mit dem Frettchen bekriegt haben, dich mit ihm verstehen? Er ist ein Muttersöhnchen und verwöhnt bis zum geht nicht mehr!"
„Ron", sagte Harry ernst, „zu viel ist passiert und ich vertraue ihm. Glaube mir nicht, und ich kann nicht mehr auf dich zählen."
Wütend biss der Weasley die Zähne zusammen und nickte.
„Gut, du wolltest es so", presste er hervor und machte einen wütenden Abgang.
Ohne ein weiteres Wort war der andere Gryffindor verschwunden und Harry stand allein in der Bibliothek. Wütend, über die missglückte Unterhaltung, ließ er seine Knöchel knacken und vergrub seine Hände in den Haaren.
Mit wütender Miene stand er da und zerbrach sich den Kopf darüber, was er jetzt anstellen sollte. Hoffnungslos setzte er sich an den leeren Tisch und starrte aus dem Fenster. Niemals sollte Draco von dem misslungenen Zauber mitbekommen. Harry hatte gewusst, dass der Zauber ein gewisses Risiko mit sich trug und er hatte es trotzdem getan.
Die Ironie, dass er, der Bezwinger des dunkelsten Zauberers seit Grindelwald, nun das Mal seiner Gefolgschaft trug. Er wollte Draco nicht ohnehin noch seine Last aufbürden, er hatte mit genug zu kämpfen.
Tage; Wochen vergingen, in denen Harry in diversen Büchern recherchierte, aber er wurde nicht fündig. Die meiste Zeit verbrachte er mit Draco, aber so gut wie immer landeten sie am Ende in irgendeiner Ecke und liebkosten sich bis zum geht nicht mehr. Wenn Harry nicht noch andere Dinge im Leben hätte, würde er vermutlich nur noch mit Draco zusammen sein. Einzig und allein seine Freunde hielten ihn davon ab, aber auch die Schule. Noch zwei Monate und die ersten Prüfungen fingen an. Mit Hermine und Ron hatte er sich zwar mittlerweile vertragen, aber so ganz war die Sache immer noch nicht aus der Welt. Hermine nahm es ihm übel, dass er mit ihrem Peiniger zusammen war und Ron wusste zwar davon nichts, war aber im Allgemeinen sauer auf Harry, dass er ihn verteidigt hatte.
DU LIEST GERADE
Kɪɴɢᴅᴏᴍ ᴏғ Hᴏᴘᴇ ¦¦ᴰʳᵃʳʳʸ
Fanficᴛʀᴀᴜᴇʀ. ᴀɴɢsᴛ. ᴇɪɴsᴀᴍᴋᴇɪᴛ. Gefühle, die Harry täglich begleiten. Die Welt um ihn dreht sich weiter. Und er? Er selbst bleibt stehen; schafft es nicht, sein Leben fortzuführen. Einem Leben abseits der Angst und des Todes. Noch immer sieht er sich vor...