Kapitel 25. Versöhnen & Vertragen

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„Harry."

Der Gryffindor runzelte die Stirn und ging schnell ein paar Schritte auf den Blonden zu.

„Mal-, Draco, wie geht es dir?", fragte er besorgt. „Du hast den ganzen Tag nicht mit mir geredet und jetzt...? Ich erkenne es doch, wenn du unzufrieden bist."

„Ach, Potter", schnarrte Draco kalt, während selbst seine eigene Lippe zitterte, als er den Nachnamen des Schwarzhaarigen sagte. „Du siehst es also tatsächlich, was für ein Wunder!", meinte er ironisch und wich einige Schritte zurück.

„Was soll das, Malfoy?! Hab' ich irgendetwas falsch gemacht? Nicht jetzt. Du kannst mich nicht einfach ohne Grund so anfahren und mir nicht einmal erklären, warum!", zischte Harry.

Seine Miene glich der eines Dementors. Kalt und unzerbrechlich. Die Augen starr und vor Zorn funkelnd.

„Warum?! Das sollte doch wohl klar sein!", schnarrte der Slytherin und kehrte Harry den Rücken zu, während dieser sich verzweifelt durch die Haare fuhr und versuchte den Blick von diesem Mann abzuwenden, der ihm jede Sekunde den Atem raubte.

„Du hast kein Wort zu mir gesagt!", fauchte Harry. „Von was redest du überhaupt?! Ich habe keinen blassen Schimmer was du meinst!"

„Tu nicht so, als wüsstest du nicht, von was ich rede!", höhnte Draco. Seine Stimme klang kalt und abweisend, aber trotzdem war ein Hauch der Verzweiflung zu erahnen.

„Draco", sagte Harry wieder ruhiger, „Ich weiß wirklich nicht, wovon du redest! Sag es mir bitte und wir reden darüber."

Der Slytherin stand immer noch mit dem Rücken zu Harry und seine Stimme versagte, als er ihm antworten wollte.

„Sag mir, was los ist."

Harry schob seine Brille wieder richtig auf die Nase und ging einen Schritt auf den Blonden zu. Mit festem Griff fasste er Draco an der Schulter.

„Bitte."

Unvorbereitet zuckte Draco unter Harrys Berührung zusammen.

„Du warst nicht da", sagte Draco, „als ich dich gebraucht habe. Du hast nicht einmal geantwortet. Ich dachte, das gehört sich so, auch für einen Gryffindor." Seine Stimme wurde gegen Ende hin immer leiser.

Harry runzelte die Stirn und nahm wieder die Hand zurück.

„War der Brief von dir?"

„Ja."

Resigniert senkte Draco den Kopf und holte tief Luft.

„Ich gehe", sagte er mit eisiger Stimme, aber seine Augen glitzerten verdächtig.

„Malfoy, jetzt warte mal!", sagte Harry laut, „Ich habe den Brief nie gelesen. Ich hatte ihn vergessen, und dann, als ich Zeit hatte, war er verschwunden. Wirklich, es tut mir leid."

Erstarrt blieb Draco stehen. „Du hast ihn also nie gelesen?", fragte er.

„Nein! Was denkst du denn von mir?", sagte Harry außer sich.

„Ich weiß es nicht", antwortete der Malfoy ehrlich. „Ich habe keine Ahnung, was ich denken soll, auch nicht über dich."

„Wie kann ich dir helfen?"

Langsam drehte Draco sich um und starrte in Harrys Augen, die jeden so an Lily Potter erinnerten. Nicht zuletzt Snape, der ihm von ihr erzählt hatte und niemals eine Antwort dafür erhalten hatte. Er war klein und hatte nicht verstanden, wie wahre Liebe weh tun konnte. Diese vollkommen falschen Gedanken trieben einen an den Rand der Verzweiflung.

Kɪɴɢᴅᴏᴍ ᴏғ Hᴏᴘᴇ ¦¦ᴰʳᵃʳʳʸWo Geschichten leben. Entdecke jetzt