Kapitel 17

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Hermine

„Was? Wie kommst du darauf?“ Ginny sah Hermine mit geschocktem Gesichtsausdruck an.

„Seine Eltern sind bei Madame Pomfrey im Kankenflügel. Sein Vater wird ihn nicht hier lassen.“ Hermine musste so schlimm schluchtzen, dass Ginny sie nur schwer verstand.

„Und seine Mum? Ist sie auch da?“

„Ja, sie sagt er solle sich beruhigen und keine voreiligen Schlüsse ziehen...“

„Na siehst du Hermine, seine Mutter ist dafür, dass er bleibt. Und Malfoy wird dich hier nicht allein lassen, nicht nachdem er so um dich gekämpft hat. Mach dir keine Sorgen, er wird nicht dass tun, was sein Vater sagt.“

Ginny lächelte Hermine an und streichelte ihr über den Rücken. Nachdem sie sich wieder einigermaßen beruhigt hat, gingen die Mädchen in ihre Schlafsäle, allerdings nahm Ginny den Umhang mit, sie hatte den Verdacht, ihre Freundin könnte sich wieder rausschleichen.

Nach einer wirklich schlechten Nacht, die nicht mehr als zwei Stunden Schlaf beinhaltete, schläppte sich Hermine in den Unterricht. Die ersten beiden Stunden bei Snape waren grausig. Erstens, weil sie fast einschlief und zweitens, weil der Platz neben ihr leer war und sie sich jetzt noch mehr Gedanken machte.

Nach dem Zaubertrankunterricht hatten die Gryffindors bis zum Mittagessen Frei. Ron, Harry und Hermine gingen miteinander Richtung Gryffindor-Turm. Die Jungs unterhielten sich gerade lautstark über Quidditch, als Professor McGonagall um die Ecke bog. Da die drei Freunde fast in sie hineingeloffen wären, starrten sie sie mit erschrockenen Gesichtern an.

„Entschuldigen sie Professor“, stammelte Harry und wollte sich an ihr vorbei drücken.

„Nicht so schnell junger Mann!“ Sie zog ihn am Kragen seines Umhangs zurück. „Wenn ich mitbekomme, dass ihr euere Freistunden nicht sinnvoll nutzt, stecke ich euch zu den Slytherins in den Unterricht, ist das klar!“

„Ja Professor“, stotterten die drei mit entsetzten Blicken und liefen dann leise und so schnell wie es ging in den Gemeinschaftsraum.

„Das war ein Scherz, oder?“

„Ron, McGonagall kann Slytherin auch nicht leiden, natürlich war das nicht Ernst gemeint“, antwortete Hermine und musste sogar ein wenig schmunzeln.

Als sie mit den anderen dann beim Mittagessen war, ertappte sie sich dabei, wie sie nach Draco Ausschau hielt. Hermine war innerlich so angeschlagen, dass sie die Kontrolle verlor.

„Verdammt“ zischte sie, dann rannte sie mit Tränen in den Augen hinaus.

~~~

„Granger!“ Hermine drehte sich erschrocken um. Vor ihr stand Pansy Parkinson. „Heute keinen Hunger“, fragte die Slytherin spöttisch.

Hermine drehte sich einfach wieder um und lief den Gang entlang.

„Du wagst es nicht einfach wegzulaufen, du wertloses Schlammblut! Ich habe mit dir zu reden“, kreischte Pansy.

Aber Hermine dachte gar nicht daran sich mit ihr zu unterhalten. Sie bog in einen anderen Flur ein. Dieser führte zwar nicht zum Gryffindor-Turm, aber das war ihr egal. Hauptsache weg. Hauptsache allein.

Aber diesen Gedanken schob sie bald zur Seite, denn sie hörte Schritte hinter sich und wusste, dass Pansy ihr folgte.

„Bleib stehen!“

„Was willst du“, brüllte Hermine sie an und drehte sich um.

„Er ist wegen dir vergiftet! Das warst du!“

„Was meinst du, verdammt nochmal?“

„Du hast Draco vergiftet.“ Pansy ging mit erhobenem Finger auf sie zu.

Hermine sah Pure Wut in ihren Gesichtszügen. Sie schüttelte langsam den Kopf, dann wandte sie Parkinson wieder den Rücken zu und ging weg. Wut stieg in Hermine auf.Was viel ihr ein, soetwas zu behaupten? Wenn Pansy nur ansatzweise verstehen würde, wie sehr Hermine sich um Draco sorgte, würde sie soetwas nicht einmal denken!

„Du lügst“, schrie Pansy.

Hermine drehte sich wieder zu ihr um, bereit, Pansy alle Schimpfwörter an den Kopf zu schmeißen, die ihr bekannt waren, aber ehe sie etwas sagen konnte sah sie einen hellen Lichtblitz. Im nächsten Moment spürte sie einen starken Aufprall, dann etwas warmes, das ihre rechte Schläfe hinunterlief. Aber den größere Schmerz spürte sie am Bauch. Sie drückte ihre Hände auf die tiefe Wunde. Keuchend atmete sie ein und aus.

„Hermine“, hörte sie Pansy flüstern, aber sie konnte nicht sprechen.

Hermine vernahm ein Schluchtzen, dann hörte sie Schritte, die sich schnell entfernten. Hätte Pansy doch vorher schon ihren Zauberstab in der Hand gehabt, dann hätte Hermine sich noch verteidigen können...

Ihre Gedanken wurden immer verschwommener und sie fühlte sich benebelt. Der Schmerz an ihrem Bauch wurde immer dumpfer, bis sie nichts mehr spürt außer Kälte. Ihre Hände glitten langsam von der Wunde und das Blut lief ungehindert auf den Boden, um eine große dunkle Pfütze zu bilden. Das Atmen viel Hermine immer schwerer und das letzte was sie hörte war ein schrecklicher Schrei, dann wurde alles dunkel.

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Danke für 4K! :*

In diesem Kapitel erfahrt ihr leider noch nicht wer Draco vergiftet hat. Aber vielleicht habt ihr ja irgendeinen Verdacht?! Lasst es mich wissen! :)

Danke für Reads, Votes, Kommis <3

Love Between Enemies (Dramione)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt