Kapitel 29

5.3K 355 32
                                    

Hermine

Hermine quälte sich mühsam aus ihrem Bett. Ihr kam es vor, als wäre sie vor 10 Minuten erst eingeschlafen. Schlaftrunken stolperte sie zu Ginnys Bett und rüttelte an ihr. „Hmmm...", war alles was sie von sich gab, ehe sie sich umdrehte. „Ginny... komm wir müssen aufstehen!" Hermine rieb sich die Augen und trottete ins nahe Badezimmer. Dort duschte sie schnell und kam schon etwas wacher wieder zurück in ihr Zimmer.

Ginny saß auf ihrem Bett, müde und mit roten Augen, und packte die letzten Sachen in ihren Koffer. Die beiden hatten gestern bis weit nach Mitternacht über mehrere Sachen geplaudert. Natürlich auch über Draco. Hermine hatte Ginny alles von dem Gespräch im Zug erzählt, sie hatte ihr nur den Streit verschwiegen. Der war immerhin schon längst vergessen.

Um kurz vor 11 Uhr rannten Harry, Ron, Ginny und Hermine durch die Barriere am Bahnhof King's Cross. Sie verabschiedeten sich von Mr. und Mrs. Weasley und verstauten dann ihre Koffer. Die Freunde setzten sich zu Neville und Luna in ein Abteil und erzählten sich alles über die Ferien.

Die ganze Fahrt über bekam Hermine Draco nicht zu Gesicht. Natürlich war sie unruhig, aber spätestens in der großen Halle würde sie ihn wiedersehen. Das hoffte sie jedenfalls.

Die Fahrt mit den Kutschen kam Hermine länger vor als jemals zuvor. Ginny beruhigte sie alle paar Meter mit einem leichten Schmunzeln auf dem Gesicht. Als die Kutsche endlich vor dem Hauptportal stoppte, konnte sie es nicht erwarten in das Schloss zu rennen. Aber mit den ganzen Schülermassen war das leichter gesagt als getan. Es vergingen mehrere lange Minuten bis die Freunde endlich am Gryfffindortisch saßen und sich anlachten. Alle waren glücklich das sie wieder in Hogwarts waren.

Und Hermine war auch überglücklich, als sie endlich die grauen Augen von Draco sah.

Das Essen war wie immer traumhaft und nach einem wunderschönen Abend machten sich Ginny und Hermine auf den Weg zum Gryffindorturm. In einem ziemlich leeren Gang sprang plötzlich Draco mitten vor sie und die Mädchen stießen schrille Schreie aus, ehe sie laut loslachten und Hermine sich in seine Arme fallen ließ.

Das Lachen erstarb erst, als Hermine das blaue Augen, den Kratzer und die dunklen Augenringe sah. Aber ehe sie etwas sagen konnte verabschiedete sich Ginny und Hermine und Draco machten sich auf den Weg zum Raum der Wünsche.

Hermine konnte ganz genau spüren wie angespannt Draco wurde, je näher sie dem siebten Stock kamen. „Was ist?", flüsterte sie ihm zu, aber er schüttelte nur lächelnd den Kopf.

Nach einiger Zeit saßen die beiden unter ihrem Baum am Schwarzen See. Es blieb eine Weile still, doch irgendwann fasste Hermine Mut. „Was ist mit deinem Auge passiert?"

Draco blickte ihr direkt in die Augen. „Ich sollte es dir nicht erzählen, du rastest aus." Ein Lächeln umspielte seine Lippen.

„Draco Malfoy mach deinen Mund auf, sofort!"

Draco musste laut loslachen, ehe er wieder ernster wurde und auf den Boden starrte. „Ich hatte nur einen Streit mit meinem Vater."

Hermine spürte unglaublich Wut in ihrem Inneren aufsteigen. Dieser Mann wurde ihr immer unsympatischer. Sie schnaubte verächtlich und brachte Draco damit wieder zum Grinsen. „Ich hab dich so vermisst!", flüsterte er und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. „Es tut mir so leid das ich dir nicht geschrieben habe, aber die Todesser fangen immer mehr Eulen ab."

„Ich weiß... Und... ich hab dich auch vermisst!" Lachend küssten sie sich. Aber als sie wieder voneinander abließen, deutete Hermine auf Dracos Augenringe. „Wie viel hast du die letzten Tage geschlafen?"

„Ähm... Nicht sehr viel..."

„Wieso nicht?" Sorge lag in Hermines Stimme aber Draco hatte einen Kloß im Hals und antwortete nicht. „Erzähl mir von deinen Ferien. Wie war... du weist schon... das Treffen?"

Draco hörte deutlich, wie stark Hermines Stimme jetzt zitterte. Es muss sie große Überwindung gekostet haben, ihn das zu fragen.

„Es war ganz ok", presste er heraus.

Hermine sah ihn leicht empört an, natürlich wusste sie, das ein Treffen mit Voldemort niemals 'ok' sein konnte. „Deine Aufgabe?"

„Ach...", Draco rang sich zu einem Lächeln durch, „das erzähl ich dir wann anders, total simpel." Hermine glaubte ihm zwar nicht ganz, aber sie beließ es dabei. Den restlichen Abend lagen sie beieinander, und genossen die Zweisamkeit.

Zu diesem Zeitpunkt wusste Hermine noch nichts, von dem bevorstehenden Unglück.



__________________________________

Oh jaa, ich weiß! Es ist mega kurz und der typische Lückenfüller... :(

ES TUT MIR LEID!

Das nächste Kapitel wird dafür umso länger!

Danke für alles, Danke für fast 14K Reads! Danke für knapp 1K Votes! Solche Zahlen hätte ich nie erwartet! :*

Love Between Enemies (Dramione)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt