Kapitel 12
„Muss ich irgendetwas machen?", rief Marcel vom Deck der Yacht, als Mats gerade das Sein an den Pfahl band.
„Würdest du denn irgendetwas machen?", fragte er ihn und hob seinen Kopf, sah dabei im Schein der Sonne unfassbar heiß aus, die gerade auf ihn herabstrahlte. Zudem trug er nur noch seine Badeshorts was den ganzen Ausseheffekt verstärkte, der die ganze Zeit dafür sorgte, dass mir das Herz in die Hose rutschte. Ich schluckte schwer und warf einen Seitenblick zu Marcel, der ruhig wirkte, aber er wirkte immer ruhig und ich bezweifelte, dass er immer ruhig war, von daher ging ich davon aus, dass er einfach gut darin war es zu verbergen.
„Ne, aber ich fühle mich besser, wenn ich frage"
Ich lachte leise oder vielleicht doch laut auf, als ich Marcels Worte hörte. Er drehte sich zu mir und schenkte mir ein umwerfendes Lächeln, dass ich erwiderte, zwar mit roten Wangen, aber daran hatte ich mich in den vergangenen Stunden gewöhnt. Es war kaum eine Stubde vergangenen seit wir diese doch sehr komische Nacht hatten und irgendwie schien es, als hätte sie jegliche Gefühle für die beiden quadriert. Ich fühlte alles intensiver, als je zuvor und dass nicht nur im Vergleich zu den letzten Tagen, sondern immer. Ich war noch niemals auf diese Art in jemanden verknallt gewesen, nie so extrem.
„Komm, let's go. Ich will hier keine Wurzeln schlagen!"
Marcels Hand legte sich auf meinen Rücken und schob mich voran, zumindest wollte sie das, aber ich war von dieser Berührung wie versteinert. Ich sollte es nicht sein, aber ich war es.
„Es ist okay!", meinte Marcel und es war so idiotisch, dass dieser simple Satz jegliche Spannung aus meinem Körper löste, aber er beruhigte mich und schalte so oft in meinem Kopf, bis ich wieder Gefühl in meinen Beinen hatte.
Für den Urlaub war es okay
Ich atmete tief ein und wieder aus, blinzelte und dann war ich wieder bei mir.
Let's go
Ich ließ mich von Marcel voran schieben und versuchte das komische Gefühl bestmöglich zu ignorieren, bis Marcel seine Hand von meinem Rücken nahm und wir uns zu Mats stellten, der den Knoten gerade festband.
Wir gingen los, ich mit der Hoffnung, dass die anderen wussten wohin. Irgendwann fassten mich dann Marcel und Mats zeitgleich an einer meiner Hände, aber ich zog sie sofort weg und signalisierte ihnen mit einem strengen Blick, dass es zu weit ging. Für den ersten Moment dachte ich, dass ich den Abend damit ruiniert hätte, aber die beiden schenkten mir ein friedliches Lächeln. Ich verlangsamte mein Tempo und rutschte dann auf die andere Seite von Marcel, damit dieser in der Mitte war und Mats und er Händchen halten könnten, wenn sie wollten, aber scheinbar wollten sie das nicht.
„Wir sind drei, nicht zwei", meinte Mats, der meine Gedankengänge wohl gelesen hatte. Ein schmales Lächeln legte sich auf meine Lippen, weil es sich gut anfühlte, dass sie nicht einmal erlaubten, dass ich das fünfte Rad am Wagen war. Wir waren drei, nicht zwei. Es war eigentlich simple und doch hatte ich die ganze Zeit Angst das fünfte Rad am Wagen zu werden. Irgendwie war es ja plausible. Drei war einer zu viel. Oder doch nicht?
„Aufhören zu denken!", Marcel klopfte an meinen Schädel, sodass ich meinen Kopf einzog und ihn dann irritiert ansah.
Wir schlürften durch den Hafen und je näher wir der Promenade kamen, desto voller wurden die Straßen und für einen kurzen Moment schnürte es mir die Kehle zu, weil ich Angst hatte, dass hier irgendwo ein Blitzlicht lauerte, dass uns drei entlarven würde. Ich wollte mir gar nicht ausmalen, wie die Titelseite der Zeitschrift dann aussehen würde.
Dreiecksbeziehung zwischen Fußballern
Den größten Vorteil unserer ganzen Abmachung, dass es niemals jemand erfahren würde, konnten wir uns in diesem Moment dann auch abschminken.Die ersten Minuten, was sich schnell auf die erste Stunde summierte, achtete ich also stets darauf keinem der beiden zu nah zu kommen und innerlich lachte ich verzweifelt über die Ironie dieses Trips. Wir waren auf die Insel gekommen, um in dem was wir hatten einen Schritte voran zu machen, aber momentan wanderten wir nur rückwärts und ich konnte mich durch das ständige Rattern meiner Gedanken nicht einmal der Schönheit der Insel hingeben, was wirklich ein Jammer war, da ich zuvor noch nie hier gewesen war. Anfangs hatten Marcel und Mats keine Probleme mit meiner abweisenden Art, aber nachdem ich an die zwanzig mal auf keine ihrer Fragen reagiert hatte, weil ich zu sehr mit denken beschäftigt war, schien ich dann doch eine magische und unsichtbare Grenze überschritten zu haben.
„Okay, bislang ist das der ranzigste Trip, den wir jemals zusammen unternommen haben und ich weiß, dass es nicht nur mir so geht, also sagt nicht, dass es euch gefällt!", brummte Mats und zog uns abseits der Promenade an die Mauer.
„Du bist mir deinen Gedanken dabei dir vermutlich wieder die schlimmsten Szenarien auszumalen, wie du es immer tust und Marcel, du sagst auch seit einer halben Ewigkeit kein Wort mehr. Was wird das hier? Habt ihr keinen Bock auf die Insel? Sagt es, ich schmeiße lieber Geld für den Hafenplatz raus und gehe wieder auf die Yacht zurück, als mich hier rumzuschlagen. Ich möchte die Insel genießen, aber ich möchte es mit euch tun. Ich sage ja nicht, dass wir uns küssen müssen oder Händchen halten oder irgendetwas, was darauf schließen lassen würde, dass wir mehr als Freunde sind, wovon man momentan ohnehin nicht viel merkt. Wir können den Plan mit schick Essen gehen auch über Bord werfen, mir sowas von Schnuppe, aber zum Teufel, so habe ich keine Lust auf den Scheiß hier!"
Aufgebracht sah uns Mats an und innerlich dankte ich ihm, dass er heute ausnahmsweise seine Stimme in soweit unter Kontrolle gehabt hatte, dass wir nicht halb Lanzarote unterhielten.
Ich wandte meinen Blick von Mats ab zu Marcel, der diesen reumütig ansah und sich dann auf die Unterlippe biss.
„Ich brauche eine neue Sonnenbrille, also wenn ihr nichts dagegen habt, würde ich gerne durch die Büdchen stöbern", meinte Marcel dann und zeigte mit dem Daumen hinter sich.
„Perfekt, ich brauche auch einen Hut"
„Nein", sangen Marcel und ich im Chor und warfen uns kurz darauf einen amüsierten Blick zu.
„Doch", antwortete Mats etwas irritiert, aber ich schüttelte hastig den Kopf: „Du kriegst keinen Hut. Du hast jedes Jahr einen Hut und der sieht jedes Jahr beschissen aus!"
„Der sieht jedes Mal genial aus, dafür kriege ich viel Lob"
„Ja von den Senioren aus dem Altenheim an der Ecke vielleicht", trällerte Marcel, während er sich unschuldig durch die Haare fuhr. Mats schnaubte empört und ich versuchte ihn damit zu beschwichtigen, dass er sich eine Cap holen könnte. Einerseits fühlte es sich komisch an, dass Marcel und ich Einfluss darauf hatten, was Mats kaufte oder nicht, anderseits fühlte es sich irgendwie richtig an, als wäre das eine neue Erlaubnis, die uns irgendwann im Laufe der gestrigen Nacht zugeteilt wurde.
Wir stöberten dann also durch die Büdchen und irgendwie schien nach Mats kurzem Wutausbruch die Stimmung wirklich besser. Es war lustiger, weil Marcel und ich nun darauf achteten, dass Mats keine elendig langen Monologe mehr halten musste. Stattdessen waren wir einfach wir, wie früher, mit dem kleinen Detail, dass ständig Gefühle austraten, die nicht wie früher waren, aber Gefühle sah man nicht, dementsprechend konnte ich mich damit arrangieren.
„Ich finde die schick!", rief ich aus der Ecke eines kleinen Ladens mit Lederwaren und drehte mich kurz danach um, mit der festen Überzeugung, dass Mats und Marcel am Eingang standen, aber stattdessen lächelte mich eine ältere Dame an, auch wenn ihr Blick eher missbilligend war, was ich ihr nicht wirklich verübeln konnte, da ich gerade eine pinke Herzchenbrille trug. Im Kontext, dass Marcel noch immer eine Brille suchte, war es lustig und im Kontext von Mats und seinem Wunsch nach einem Hut passte auch der Sombrero, den ich trug, aber sie kannte den Kontext nicht und dementsprechend wollte ich mir nicht ausmalen für wie idiotisch sie mich halten musste.
Ich warf Hut und Brille schnell ab, huschte aus dem Laden raus und suchte den Außenbereich nach einem der beiden ab, während ich vor lauter Scham schon lachen musste. Ich fand Marcel und ohne groß darüber nachzudenken, was ich tat, warf ich mich in seine Arme, um die Bilder von gerade zu verdrängen.
„Omg, buddle mir ein Erdloch zum versinken!", lachte ich in seine Halsgrube herein, in welcher ich mein Gesicht gerade verbarg. Er war im ersten Moment ziemlich überrascht von meinem auftreten, gewöhnte sich allerdings recht schnell an die entstandene Situation und legte seine Arme um mich herum. Auf die Frage, was passiert sei, nuschelte ich es in seine Halsgrube hinein, mit besonderer Betonung auf dem Gesichtsausdruck der Frau. Marcel begann viel zu laut und viel zu wild zu lachen, tätschelte mir den Rücken und rief dann Mats zu uns. Dass er da war, konnte ich nur hören, da ich meine Augen zusammenkniff. Marcel erzählte brav und detailgetreu alles weiter, was Mats auch zum Lachen brachte.
„Hätte auch keiner besseren Person passieren können!", meinte Mats und klopfte mir auf die Schulter. Ich hob meinen Kopf und es musste Schicksal und Gottes kranker Sinn für Humor sein, dass die Frau im selben Moment aus dem Laden trat und sich unsere Blicke kreuzten.
„Gott, da ist sie!", zischte ich und warf mich diesmal gegen Mats, der nichts besseres zu tun hatte, als die Frau mit einem viel zu aufgeregten Winken zu grüßen.
„Du bist ein Idiot!", knurrte ich und betitelte Marcel ebenfalls so, als dieser auch überschwänglich zu winken begann.
„Aber die Idioten für die du was übrig hast!", grinste Marcel.
Wenn sie nur im Ansatz wüssten, wie viel...———
Island Trip Lanzarote, Let's go
Wer war da schon?
🙋🏼♀️🙋🏼♀️🙋🏼♀️
Wo geht's für euch im Sommer überhaupt hin? Wenn ihr fahrt. Für mich geht's nach Italien. Ist nicht Spanien, aber ich hab mich letztens Jahr in Italien verliebt und so lange da eine Großstadt ist, bin ich eh fein
Sonst hoffe natürlich auch, dass euch das kapitel gefällt
In diesem Buch dann bis Mittwoch
❤️
DU LIEST GERADE
HERE'S YOU'RE PERFECT | hummels x piszczek x schmelzer ✔︎
Fiksi Penggemar[ 𝐚 𝐦𝐚𝐭𝐬 𝐡𝐮𝐦𝐦𝐞𝐥𝐬 𝐱 𝐥𝐮𝐤𝐚𝐬𝐳 𝐩𝐢𝐬𝐳𝐜𝐳𝐞𝐤 𝐱 𝐦𝐚𝐫𝐜𝐞𝐥 𝐬𝐜𝐡𝐦𝐞𝐥𝐳𝐞𝐫 𝐟𝐚𝐧𝐟𝐢𝐜𝐭𝐢𝐨𝐧 ] Es war als würde Gott mir sagen: so, hier hast du dein Perfekt. Ignoriere einfach die Tatsache, wie verrückt es ist. Ignoriere ei...