» Chapter 2

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Sam POV:

Von Peterborough bis London dauert es mit dem Auto ungefähr 2 Stunden. 2 Stunden, die mich noch von meinem neuen Leben trennten. Meine Eltern fuhren mich, weil sie unbedingt noch die WG sehen wollten, in der ich zukünftig wohnen werde. Der Grund warum ich nach London zog war, dass ich dort auf eine Tanzakademie gehen werde. Ich war unheimlich glücklich, als ich die Zusage von der Tanzakademie bekommen hatte. Das war die beste Nachricht, seit langem. Trotzdem dachte ich zuerst, dass mich meine Eltern nicht gehen lassen würden. Aber ich glaube sie hatten mitbekommen, dass ich unbedingt nach London ziehen wollte. Mit der Zusage der Tanzakademie hatte ich sogar einen guten Grund. Zumindest war das ein offizieller Grund. Nur eine Person kannte den inoffiziellen Grund, warum ich wegziehen wollte. Meine Mum war die einzige, die wusste, dass ich einfach weg von meinem Ex wollte. Er wohnte nur eine Straße weiter und ich musste ihm ständig begegnen. Nein! Ich wollte jetzt nicht an ihn denken und mir mit den Erinnerungen die Vorfreude auf London kaputt machen lassen. Aber es war zu spät. Ich hatte schon einen Kloß im Hals und ich spürte die Tränen in den Augen. Ich versuchte sie weg zu blinzeln und setzte mich schnell ins Auto. Meine Eltern stiegen ebenfalls ein und mein Dad fuhr los. Ich sah aus dem Fenster und verabschiedete mich innerlich von dem Ort in dem ich 16 Jahre lang aufgewachsen war. Dummerweise mussten wir durch die Straße in der mein Ex wohnte. Er wusste, dass ich heute abreisen wollte und stand vor seiner Tür. Als er unser Auto sah, grinste er fies. Die Erinnerung an das, was er mir angetan hatte kam wieder hoch und mir kullerte ein Träne die Wange hinunter. Dieses blöde Arschloch. Mein Dad sah es im Rückspiegel und lächelte aufmunternd und sagte „Du kannst jederzeit vorbeikommen und uns besuchen. Das weißt du doch.“ Natürlich dachte er, dass ich weinte, weil ich nicht jetzt schon Heimweh hatte. Er wusste nichts von meinem Ex, ich hatte ihm nie etwas erzählt, weil er immer dagegen war, dass ich einen Freund habe. Hätte ich bloß auf ihn gehört. Immerhin wusste ich jetzt Bescheid und wollte erst mal nichts mehr mit Jungs zu tun haben. Ich sah aus dem Fenster und musste mit der Zeit eingeschlafen worden sein. Denn plötzlich rief meine Mum „Sam! Sam wach auf, wir sind gleich da!“ Sofort war ich wieder hellwach. Ich sah wieder aus dem Fenster und war einfach glücklich. London war eine wirklich coole Stadt. Mein Dad bog in eine Straße ein, parkte und sagte „Alle mal aussteigen.“ Schnell stieg ich aus und sah mich um. Dann gingen wir zur Wohnung und ich öffnete die Tür. Den Schlüssel hatte ich schon, weil ich schon mal hier war mit einer Freundin. Sie hatte sich mit mir ein paar Wohnungen angesehen und mir dann bei der Entscheidung geholfen. Wobei gleich feststand, dass ich in diese Wohnung ziehen wollte. Meine Eltern und ich, wir gingen rein und ich zeigte meinen Eltern das Wohnzimmer, die Küche, das Badezimmer und zu guter Letzt mein Zimmer. Dad holte meine zwei Koffer aus dem Auto, die Möbel wurden ja glücklicherweise gestern schon hergebracht und aufgebaut. Mum fragte „Wann kommen denn deine WG-Mitglieder?“ Ich zuckte mit den Schultern und antwortete „Ich habe keine Ahnung. Ein paar Leute haben sich die Wohnung angeguckt, aber ich weiß nicht, wer wann einzieht.“ Wir quatschten noch eine Weile und irgendwann sah ich auf die Uhr. Dann sagte ich „Es ist schon spät und ich weiß, wie ungern Dad im Dunkeln fährt. Ihr solltet jetzt also lieber gehen. Das ist schon in Ordnung ich komm klar.“ Dabei lächelte ich und sie waren tatsächlich meiner Meinung. Wir verabschiedeten uns und ich begleitete sie noch bis zum Auto. Ein letztes Mal umarmten wir uns, dann stiegen sie ins Auto und fuhren los. Kurz winkte ich noch.  Als das Auto hinter einer Ecke verschwunden war schloss ich die Augen und atmete tief ein. London. Mein neues Zuhause, mein neues Leben. Glücklich ging ich in die Wohnung.  Dort fing ich an auszupacken. Meine Klamotten verstaute ich in meinem Kleiderschrank. Danach hängte ich die Wand gegenüber von meinem Bett mit Fotos voll. Ich hatte sie nicht eingerahmt, da es sehr viele waren. Mit den unterschiedlichsten Motiven. Familie, Freunde, Tiere, Pflanzen und Landschaften. Ich fotografierte wirklich alles. Mein Lieblingsbild von meiner Familie kam direkt in die Mitte. Als ich fertig war setzte ich mich auf mein Bett und sah mein Werk zufrieden an. So war das perfekt. Plötzlich klingelte das Telefon. Schnell ging ich dran, es war die Vermieterin. „Guten Tag, ich wollte fragen, ob sie gut angekommen sind?“ „Oh ja, super. Die Wohnung ist wirklich toll.“ „Schön. Ach ja, da fällt mir ein, dass morgen noch ein Mädchen einzieht.“ „Wirklich? Wie heißt sie denn?“ „Sie heißt Vanessa, sie ist auch 16 Jahre alt und ihr Vater hat eine eigene Fernsehsendung.“ „OK, danke, dass Sie mir Bescheid gesagt haben.“ „Kein Problem. Tschüss.“ „Tschüss.“ Na toll, kurz hatte ich mich ja gefreut, dass ich nicht so lange allein sein muss. Aber ihr Vater hat eine Fernsehsendung. Das hieß, dass die bestimmt reich waren. Dann war diese Vanessa bestimmt voll die Tussi. Super, ich hasse Tussen. Naja, wahrscheinlich bin ich ihr dann eh nicht gut genug. Mit ein bisschen Glück ignoriert sie mich dann einfach. Aber wenn ich Pech habe, dann wird sie wahrscheinlich ständig über mich ablästern. Ich gähnte und merkte, wie müde ich war. Deshalb machte ich mich bettfertig und legte mich dann in mein Bett. Die erste Nacht in London. Und vielleicht hatte ich ja wirklich Glück und sie war gar nicht so schlimm. Dann fielen mir meine Augen zu und ich schlief ein.

Dance With Your Heart | One Direction FF [german]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt