Kapitel 64: Das Tor zur Kammer des Schreckens

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Hey ihr Lieben,
Als Entschädigung, dass ihr auf das letzte Kapitel so lange warten musstet, gibt es jetzt schon das nächste ;)
Die Widmung geht an Lesemaedchen7
Viel Spaß beim Lesen
LG minervasmaedchen
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Der Weasley durchbricht meine Gedankenkette, als er versucht zuversichtlich zu klingen: "Der Aufschneider und ich versuchen ein kleines Loch freizulegen, geht ihr dabei weiter und findet Ginny und Cleo!"

Harry schaut unschlüssig immer wieder von der Felswand zur Tunneldecke, doch langsam werde ich sehr sehr sehr nervös.

"Cleo und Ginny sind jetzt schon bestimmt einige Stunden hier unten, komm Harry, wir müssen Sie finden!", sage ich so ruhig wie möglich und ziehe den Schwarzhaarigen vorsichtig am Arm Richtung Ende des Tunnels.

Er atmet kurz tief durch, bevor er sich nochmal umdreht und mit fester Stimme ruft:
"Ron, warte dort. Warte dort mit Lockhart und versucht etwas von den Steinen beiseite zu schieben. Wir gehen jetzt weiter. Wenn wir in einer Stunde nicht wieder zurück sind...."

Der Rest seines Satzes bleibt ihm im Hals stecken, doch von Ronald kommt wider Erwarten noch ein leises, aber deutlich zu verstehendes "Viel Glück euch beiden".

Dann machen wir uns zügig auf den Weg, doch schon einige Schritte später erstarre ich in meiner Bewegung und zische Harry hinter mir schnell zu:"Augen und Klappe zu, vor uns ist etwas Großes."

Gerade habe ich die Augen ganz fest geschlossen, doch als wir nach einer Weile keine Töne hören, die eine Bewegung selbst hier unten auf dem nassen Boden verursachen würde, schlagen wir vorsichtig wieder unsere Augen auf.

"Nastia", sagt Harry langsam mit rauer Stimme hinter mir geflüstert in mein Ohr,
"das ist nicht die Schlange. Das ist nur ihre alte und abgestreifte Haut."

Immer noch sehr vorsichtig wage ich mich näher an das riesige Ungetüm heran und stelle erschrocken fest, dass das vor uns, tatsächlich nur die Haut einer wirklich riesigen Schlange sein muss.

"Na super. Dann sind wir ja immerhin auf dem richtigen Weg.", sage ich trocken und steige über die Überreste der Schlangenhaut hinweg.

Harry gluckst leise hinter mir. "Dein Humor ist ja noch trockener als der von Professor McGonagall und Dumbledore zusammen. Wenn du jetzt noch ein Zitronenbrausebonbon in deiner Tasche hast, sag ich gar nichts mehr.", stellt er augenzwinkernd fest, als wir gerade das Ende des Tunnels erreichen.

Wir finden uns nun in einem größeren Raum wieder, der durch ein Loch in der Decke schwach grünlich beleuchtet wird.

Irgendwo von oben muss es eine Verbindung hier runter geben, denn in dieser Kammer, zieht ein wenig Wind durch und verschwindet wieder in der Mauer hinter uns.

Es ist zwar nicht unbedingt kalt, aber das unangenehme Kribbeln, das der kühle Luftzug bei mir im Nacken und am Rücken verursacht, steigert nur meine Angst und Nervosität, vor dem Moment, wenn wir Cleo und Ginny wiederfinden werden - hoffentlich - wohlauf und bei bester Gesundheit.

Außerdem habe ich ungeheuerlichen Respekt vor dem, was wir da noch so finden werden. Ich hoffe, nur noch die toten Überreste des Basilisken.

Denn ich habe nicht die geringste Lust in den Abgründen der Schule auf noch weitere zusätzliche lebende Überraschungen zu treffen.

"Tja, ich bin halt eben doch zweifelsfrei ihre..."

Weiter komme ich nicht, denn am Ende des Raumes stehen wir nun erneut vor einer Wand.

Nur nicht vor irgendeiner Wand.

Sondern vor einer Wand, in die zwei große, in sich verflochtene, steinerne Schlangen mit schimmernden Smaragden aus Augen eingemeißelt sind.

Die Schlangen sind so gebaut, dass sie mit ihren Köpfen eine Art Tor in der Mauer verdecken, sodass niemand hindurch passt.

"Wow, wie schön die sind!", hauche ich fast sprachlos und betrachte die Schlangeskulpturen eingehend.

"Naja, Schönheit ist relativ, das kann ich jetzt nicht ganz so bestätigen.", sagt Harry schwach grinsend und stellt sich neben mich.

"Denkst du, wir kriegen die Schlangen irgendwie beiseite und das Tor mit irgendeinem Zauber zusammen auf?", frage ich zögernd und mit leichter Skepsis in der Stimme.

"Naja, vielleicht würde ja ein etwas komplizierterer und kräftigerer Sprengfluch klappen, oder du versuchst die Schlangen irgendwie mit einem deiner Element davon zu überzeugen, den Weg freizumachen , ich denke da eher so an abzufackeln, oder...."

Er stockt in seinem Ratespiel, mustert die Schlangen sehr genau und dreht sich dann mit einem komischen Glitzern in den Augen zu mir um.

"Oder", sagt er gefährlich ruhig,
"wir versuchen das Tor mittels Parsel zu öffnen. Das geht doch bei einer Schlange. Und wir haben hier sogar zwei Schlangen."

"Die Idee ist gar nicht so schlecht Harry, sie hat nur einen kleinen klitzekleinen Haken. Das letzte Mal hat es mit einer echten, naja gezauberten, Schlange mitten in einem Duell geklappt.

Ich bin gerade ehrlich gesagt noch nicht so erpicht darauf, dem Basilisken jetzt gleich direkt gegenüber zu stehen, ehrlich nicht."

Harry grinst mit einem Mal wieder ganz ohne Angst in seinem Gesichtsausdruck.

"Nastia, du bist Hermine wirklich so unglaublich ähnlich.
Ihr beide denkt immer viel zu rational und viel zu logisch. Ja das letzte Mal war die Schlange echt, aber mit ein bisschen Fantasie könnten wir uns doch einfach vorstellen, diese Schlangen würde leben oder nicht?
Das klappt bestimmt."

"Magst du es probieren Nastia, oder soll ich mein Glück versuchen?", fragt er mit leuchtenden Augen.

Er ist gerade so euphorisch über seine Erkenntnis, dass ich ungern was dagegen sagen möchte, also nur den Kopf schüttle und ihn einfach machen lasse.

Mehr als schiefgehen kann es ja nicht, denke ich mir vorsichtig und trete aus Respekt und Angst vor dem, was gleich in der Kammer sein könnte, etwas zurück.

Harrys Mut und Adrenalin wird dadurch scheinbar nur noch mehr angetrieben und gesteigert, sodass er sich genau vor das Tor stellt und den Schlangen nacheinander tapfer in die Augen blickt.

"Öffnet!", sagt Harry und schielt zu mir zurück, doch ich schüttle nur betreten den Kopf.

Leider sind nur normale englische Worte geworden, die gut zu verstehen waren.

Harry versucht es nochmal, doch dieses Mal kommen statt normaler englischer Worte unheimliche, gezischelte Laute aus seinem Mund.

Daraufhin tritt er schnell ebenfalls etwas zurück und tatsächlich.

Die beiden steinernen Schlangen entflechten sich plötzlich und schockiert bleiben wir wie festgezaubert genau auf unserer Stelle stehen. Unfähig auch nur einen Muskel zu rühren, als der Lärm, den die Schlangen verursachen, immer lauter wird.

Mit einem kräftigen Rumpeln gleiten erst die Schlangen und dann gleich danach die beiden Wandhälften sanft beiseite.

Wir beide - mittlerweile beide von Kopf bis Fuß zitternd - gehen langsam durch das Tor hindurch.

Sei wie eine Gryffindor, sei mutig und mach dem Haus deiner Eltern alle Ehre Anastasia!

★ Die Auserwählte - Loyalty ★Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt