Kapitel 66: Sie hat Recht

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Hey ihr Lieben,
Ich hatte eine längere Pause mit dieser Geschichte, wie ihr vielleicht gemerkt habt, doch jetzt bin ich endlich wieder zurück mit einem neuen Kapitel.
An diesem Kapitel habe ich ewig herumgeschrieben, Sachen geändert oder angepasst und jetzt gefällt es mir endlich so wie es ist.
Danke an magical_mystery20 , dass du so besonders geduldig mit mir warst <3
Und danke an euch alle für eure immense Unterstützung, wir haben fast die 40 tausend erreicht, was ich mega krass finde, also jetzt schon mal im Voraus 1 mio Dankeschön an euch ❤️❤️❤️
Wer bis hier hin gelesen hat, schreibt mal bitte ein gelbes Herz {💛}, damit ich weiß, ob ich mir in Zukunft so ein langes „Intro" sparen kann oder nicht...
LG
Eure minervasmaedchen
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" Zu deiner Frage Harry Potter: Ich bin eine Erinnerung. Fünfzig Jahre lang in einem Tagebuch aufbewahrt."

Verwirrt schaue ich den Jungen an.

Von sowas wie einer lebenden Erinnerung habe ich noch nie gehört.

Er deutet stumm lächelnd auf den Boden der großen Statue.

Dort liegt aufgeschlagen auf dem Boden das kleine schwarze Taschenbuch, das Harry im Klo der Maulenden Myrte gefunden hat.

Harrys verständnislosen Blick zu urteilen versteht er auch nicht wirklich, wie jetzt das Buch in die Kammer heruntergekommen ist, doch es gibt gerade eindeutig Wichtigeres.

"Bitte. Mr Riddle.
Wir müssen dringend Ginny und Cleo hier rausbringen. Ich habe das Gefühl, sie verlieren mit jeder Minute, in der wir hier tatenlos rumstehen immer mehr Leben. Wir müssen hier raus!", sage ich flehend in Richtung des komischen Jungens.

Doch der rührt sich absolut nicht und beobachtet uns immer noch lächelnd, was echt langsam mir sehr zu denken gibt.

Der kann doch echt nicht normal sein.

Harry, der gerade versucht Ginny hochzuheben, beugt sich noch einmal zu Boden, vermutlich um seinen Zauberstab aufzuheben, den er vorhin achtlos beiseite geschmissen hat.
Doch als ich ebenfalls am Boden nach Harrys schaue, kann ich keinen Zauberstab mehr sehen.

Suchend scannen wir beide fast schon den Boden ab, doch ein kreisendes Geräusch bei diesem Tom Riddle lässt mich herumfahren.

Der Anblick verschlägt mir fast die Sprache.

Wie dreist kann man eigentlich sein? Da lässt dieser Tom doch ernsthaft Harrys Zauberstab in seiner Hand kreisen und beobachtet uns, als wären wir sein Futter oder sowas.

„Was soll das Tom? Gib mir meinen Zauberstab zurück! Ich brauche ihn womöglich wenn der Basilisk kommt!"

Riddle verzieht lächelnd seine Mundwinkel, doch sein Lächeln wirkt so kalt, als wäre ein Dementor in der Nähe, der alles Glück, jede Hoffnung und alles Gute in dieser Kammer auf einen Schlag in negative Stimmung umwandelt.

„Du wirst ihn nicht brauchen Harry Potter.", sagt er und betont Harrys Namen ganz komisch.

Der Kerl wird mir immer unheimlicher, ich muss unbedingt Mama und Papa fragen, was sie über ihn wissen, oder ob sie ihn überhaupt kennen. Eine lebende Erinnerung, pah! Das hätte ich doch schon längst mal in irgendeinem Buch gelesen, wenn sowas existieren würde.

Meine wild durcheinander sprudelnden Gedanken werden ruckartig unterbrochen, als dieser Tom Riddle eigenartig grinsend sagt: „Ich habe lange auf diese Stunde gewartet, Harry Potter. Auf die Gelegenheit, dich zu treffen. Dass du deine kleine Freundin McGonagall-Dumbledore mitgebracht hast, ist sogar noch eine leckere Kirsche ganz oben auf der Sahnetorte."

Angeekelt schaue ich ihn an.

Ich bin doch keine Kirsche, was soll denn dieser seltsame Vergleich. Hat der noch alle Niffler im Schrank???

Harry verliert augenscheinlich langsam aber sicher die Geduld, denn er verschränkt die Arme, schaut Tom bitterböse an und sagt dann: „Hör mal zu Tom, ich glaube, du kapierst es nicht, aber wir sind hier in der Kammer des Schreckens. Unterhalten können wir uns später, wir müssen-"

"Wir reden jetzt.", sagt Riddle immer noch breit lächelnd und steckt Harrys Zauberstab einfach so in seine Tasche.

Ich will ihn schon anfauchen, was das denn jetzt soll, aber Harry kommt mir einfach zuvor und fragt langsam: „Was ist mit Ginny und Cleo passiert?"

Riddle antwortet ziemlich vergnügt: „Nun, das ist doch mal eine interessante Frage.
Ich denke, der einzige Grund, weshalb Ginny hier liegt, ist dass sie all ihre Sorgen, Träume und Geheimnisse einem unsichtbaren Fremden verraten hat, der dadurch stärker geworden ist. Und diese Cleo war einfach eine nette Zugabe, denn Ginny hat mir auch verraten, dass du sie anscheinend ziemlich gut findest Harry Potter."

Geschockt schaue ich Riddle an.
Wenn all das richtig ist, was ich denke, dann..dann ...um Himmels Willen....oh Merlin bitte nicht...., rattern meine Gedanken förmlich immer schneller und schneller vor sich hin.

„Oh sieh an, sieh an, deine kleine, schlaue Freundin McGonagall-Dumbledore hat begriffen, was ich meine Potter.", sagt Riddle und grinst überlegen vor sich hin.

„Was meint er damit Anastasia?", fragt Harry flehend und ich belasse es erst mal dabei, Riddle finster anzufunkeln und Harry meine Gedankengänge vorsichtig zu erklären.

„Es war sein Tagebuch, dem Ginny vertraut hat, Harry.
Das war das kleine schwarze Buch, das du gefunden hattest.
Sie hat diesen teuflischen Ding alles anvertraut, was sie bedrückt hat oder was ihre tiefsten Geheimnisse sind. Dadurch ist er immer stärker geworden und..-"

„Nanana Miss McGonagall-DUMBLEDORE, spuckt er meinen Namen geradezu aus, wir wollen unserem Harry doch nicht gleich alles verraten, das wäre doch höchst langweilig.", grinst er heimtückisch und fährt dann selbst fort.

„Hast du es immer noch nicht erraten Potter? Ich wurde immer stärker und stärker, denn ich konnte mich von ihren tiefsten Ängsten, ihren dunkelsten Geheimnissen nähren.
Ich wurde mächtig, viel mächtiger, als die kleine Miss Weasley.
Mächtig genug, um sie schließlich mit ein paar meiner Geheimnisse zu füttern, um ihr anschließend ein klein wenig von meiner dunklen Seele einzuflößen.."

Vor Angst läuft mir eine gewaltige Gänsehaut über den gesamten Körper und auch Harry ergeht es nicht anders, denn es schüttelt ihn einmal merklich, bevor er trotzdem noch mutig mit fester Stimme fragt: „Was meinst du bitte damit Tom?"

Vor Grauen, was er als nächstes Grässliches enthüllen würde, nehme ich ihm einfach seine Worte vorweg und sage schnell am Harry gerichtet: „Harry, was dieser Tom meint,
Ginny war es.
Ginny hat die Kammer des Schreckens geöffnet.
Ginny hat die Schulhähne erwürgt und diese schrecklichen Drohungen an die Wände geschrieben.
Ginny hat die Schlange auf die Schüler und auf die Katze von Mr. Filch losgelassen.
Ginny-"

Harry's Gesicht wurde während meines Vortrags fast schon aschfahl und doch bin ich sehr überrascht, als es plötzlich aus ihm heraus bricht: „Anastasia HÖR AUF ZU LÜGEN! GINNY WÜRDE DAS ALLES NIEMALS TUN! SIE IST UNSCHULDIG! WIR MÜSSEN SOFORT-"

Riddle, der sich während meiner Erklärung eher im Hintergrund gehalten hat und vergnügt gelauscht hat, unterbricht Harrys Wutausbruch plötzlich genüsslich mit einem einzigen, leise geflüsterten „Sie hat Recht".

★ Die Auserwählte - Loyalty ★Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt