71 - Kgolden

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JIMIN

Mühsam öffnete ich meine Augen und blickte in schwarzes Haar, die verstrubbelt auf dem weißen Kissenbezug ruhten. Yoongi schlief anscheinend noch, denn ich konnte seinen ruhigen Atem hören und als ich über ihn drüber sah, konnte ich gerade so erkennen, dass seine Augen noch geschlossen waren, was meine Vermutung erneut bestätigte. Als ich mich neben Yoongi gelegt hatte, hatten wir leise den anderen gemustert, bis irgendwann Yoongi der erste von uns beiden war, der in eine andere Welt abdrifte und auch bei mir dauerte es nicht lange, da schlief ich ebenfalls ein. Aber ich war auch ganz schön müde.

Ich legte mich kurz zurecht, bedacht Yoongi nicht zu berühren. Dann drehte ich mich kurz nach hinten und griff nach meinem Handy, was ich zuvor auf dem kleinen Nachttisch abgelegt hatte. Ich schaltete es an und das erste, was mir ins Auge sprang, waren die vielen Nachrichten der Sozialen Medien, doch ich ignorierte die vorerst und klickte auf den Chat von Jungkook und mir, der mir einen Bericht der Kgolden geschickt hatte.

 Ich schaltete es an und das erste, was mir ins Auge sprang, waren die vielen Nachrichten der Sozialen Medien, doch ich ignorierte die vorerst und klickte auf den Chat von Jungkook und mir, der mir einen Bericht der Kgolden geschickt hatte

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Nachdem ich mit Neugierde die Nachricht anklickte und den fett, nicht zu übersehenden Titel gelesen hatte, kniff ich die Augen zusammen. "Min Yoongi aka Agust D spricht zum ersten Mal über seine Depression". Ich scrollte, mit einem seltsamen Gefühl im Bauch und mit dem Versuch, mir keine Sorgen zu machen, den Beitrag runter und las mir die Zusammenfassung eines Teils des Interviews durch, welcher anscheinend um Yoongis Depressionen ging, die er anscheinend hatte oder immer noch hat. Beim lesen merkte ich, wie meine Augen größer und größer wurden, ein immer größer werdendes mulmiges Gefühl sich in meinem gesamten Körper ausbreitete und ich unsicher zu ihm hinüber sah. Er sah so friedlich aus, als wäre er ein Mensch ohne jegliche Probleme.

Meine Augen bekamen plötzlich ein drückendes Gefühl von sich, meine Sicht wurde verschwommen, bis ich merkte, wie eine Träne eine Spur auf meiner rechten Wange hinterließ. In dem Beitrag hatte Yoongi alles beschrieben, wie er sich fühlte und was es mit ihm gemacht hatte, Suizid mit einbezogen. Er erwähnte seine selbst geschriebenen Songs, die für ihn sprechen sollten, wenn man mehr darüber wissen wollte.

Das war das Stichwort, was mir immer mehr Tränen in die Augen trieben und ich konnte nicht verhindern, dass sie versiegelt blieben. Ich versuchte mich zu beruhigen, nicht gleich los zu schluchzen und war dabei mir die Hand auf den Mund drücken, doch bevor ich das tun konnte, regte sich neben mir etwas. Die Bettwäsche raschelte und ein Brummen war zu hören. Ich wischte mir schnell unauffällig über die Wangen und drückte mein Handy an meine Brust, ehe Yoongi mich ansah und sich dabei durch die Haare fuhr. Dann drehte er sich einmal, sodass er mit dem Gesicht zu mir lag und gähnte ausgiebig. Ich dachte, er würde was sagen, doch das tat er nicht, stattdessen sah er mich einfach nur an, was mir Nervosität in die Wangen trieb.

Ich lächelte leicht, damit es nicht allzu seltsam rüber kam, doch er kniff nur die Augen zusammen und legte zwei seiner Finger auf meine Wange, mit denen er unter mein Auge fuhr. Seinen Daumen und Zeigefinger rieb er aneinander und sah mich an. „Jimin, weinst du?" Ich versuchte ruhig zu bleiben, ich versuchte nicht erneut zu weinen, wenn ich daran dachte, was ich vor keinen fünf Minuten gelesen hatte.

Ich presste die Lippen zusammen. Yoongi schien auf einmal hellwach und sah mich aus kleinen Augen an. Ich versuchte nur zu grinsen, schüttelte leicht den Kopf und strich ein paar Haare von Yoongi zurück. Doch, er hielt mich erneut auf, indem er mein Handgelenke umfasste und mich eindringlich ansah, als wäre ich ein offenes Buch und er suche nur nach dem einem Wort, was ihm Klarheit verschaffen würde. Mein Grinsen verschwand irgendwie und ich entzog mich seiner starken Hand. Ich strich mir über die Augen und setzte mich langsam auf, durch den Raum sehend blieb ich sitzen. Ich traute mich irgendwie nicht mehr, ihn anzusehen.

Desto länger ich hier in Stille saß, desto mehr bekam ich erneut das Bedürfnis, zu weinen und mich fragend, ob ich überhaupt das Recht dazu hatte. Es war Yoongis private Angelegenheit und ich wollte mich nicht in sein Leben einmischen und durch einen Beitrag rausfinden, dass er vielleicht noch mit Depressionen lebte. Was ist, wenn er das gar nicht wollte? „Jimin?", durchbrach Yoongi die Stille und ich spürte, wie er sich langsam aufsetzte und unsere Schultern sich berührten.

Mein Kopf wurde sanft in die andere Richtung gedreht und ich konnte gerade noch so durch die erneute verschwommene Sicht erkennen, wie Yoongi mich besorgt ansah, als er auf meine Augen traf. „Was hast du da?", fragte er und deutete auf meine Hand, in der ich nach wie vor, mein Handy hielt und es immer weiter an meine Brust drückte.

Ich schluckte einmal, als seine Finger langsam, die meine berührten und ich mit meinem Oberkörper zurückwich. „Darf ich?", fragte er und ich wollte eigentlich verneinen, mit dem Kopf schütteln, doch ein Blick in seine Augen ließ es nicht zu und ich nahm langsam das Handy von mir. Ich wartete noch kurz, verfolgte seine Reaktion, ehe ich das Handy drehte und Yoongi die Sicht auf den Bildschirm freimachte. Er las sich das fett gedruckte durch, ehe er mich stumm ansah.

𝐅inally 𝐇appy? 𝐲𝐨𝐨𝐧𝐦𝐢𝐧 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt