Viel Spaß beim Lesen <3
Pov Marlon
"Da ist er ja", ruft Fabi fröhlich und deutet auf das Tor des Teufelstopfs, durch das Markus gerade als letzter gelaufen kommt.
Leon klatscht daraufhin enthusiastisch in die Hände und erhebt sich von der Tribüne, auf der wir alle sitzen und bis gerade gewartet haben.
"Gut, dann sind wir ja vollzählig. Los geht's." Ich verdrehe die Augen. Der Kerl ist wirklich immer echt übermotiviert, wenn es ums Fußballspielen geht.
"Sorry, mir kam was dazwischen", meint Markus abgehetzt, als er bei uns ankommt und wirft einen entschuldigendes Lächeln in die Runde, das mein Bruder mit einem stroffen Nicken abwinkt. Damit ist die Sache für uns alle erledigt. Jeder kommt mal zu spät, auch wenn ich meistens eher derjenige bin, der alle damit aufzieht. Manchmal bin allerdings selbst ich nicht viel besser.
Evi neben mir sieht ihren Freund mit hochgezogenen Augenbrauen an, doch dieser schließt sie bloß wortlos in die Arme und murmelt ihr dann irgendetwas ins Ohr, woraufhin ihre Miene sich besorgt verzieht.
"Alles in Ordnung?", raune ich den beiden leise zu, sodass nur sie mich verstehen, während die anderen sich schon erheben und aufs Spielfeld traben.
Evi setzt ein abgekämpftes Lächeln auf und Markus nickt.
"Schon gut", meint er, aber sein abwesender Blick beweist mir das genaue Gegenteil. Aber anscheinend wollen sie nicht drüber reden. Mir soll es recht sein. Alles was ich sagen kann, ist, dass irgendetwas faul an der ganzen Sache ist. Sonst ist Evi nämlich nicht so leicht aus der Fassung zu bringen.
"Habt ihr es jetzt bald?", schallt Leons genervte Stimme über den Platz zu uns rüber. Ich werfe Evi noch einen letzten prüfenden Blick zu, bevor ich mich dann ebenfalls mit den beiden zu den anderen runter auf unser Feld begebe.
"Stress' mal nicht so rum, ist ja schlimm", meckere ich währenddessen in Richtung meines Bruders.
"Wenn ihr so trödelt", gibt er schulternzuckend zurück.
"Und außerdem..."
"...dürfen wir keine wertvolle Trainingszeit verlieren, blabla", fällt Raban ihm ins Wort und wiederholt somit genau das, was Leon uns bei jedem einzelnen Training erneut versucht, einzubläuen.
Allerdings relativ erfolglos, wenn man sich Rabans unterschwellig belustigten Ton anhört. An seiner Seriosität und vorallem Autorität muss mein Bruder definitiv noch arbeiten. Dieser deutet jetzt nickend auf Raban. "Exakt. Auch wenn ich genau weiß, dass ihr das alle nicht ernst nehmt."
Wenigstens umspielt seine Mundwinkel ein leichtes Lächeln.
"Ach, wie kommst du denn bloß darauf?", grinst Vanessa neben ihm und knufft ihm in die Seite. Sein provokant funkelnder Blick fängt ihren und für einen Moment scheint es, als würden die zwei alles um sie herum ausblenden, während sie sich so ansehen.
"Du nervst", lächelt Leon kopfschüttelnd in ihre Richtung, woraufhin Vanessas Grinsen breiter wird.
"Danke. Ich weiß auch, dass du mich liebst."
Noch bevor diese kitschige Szene weitergehen kann, funkt Joscka dazwischen:
"Ihh, nee Leute, wirklich nicht."
Ich muss ein Schmunzeln unterdrücken.
"Ich dachte wir sind hier, um jetzt langsam mal Fußball zu spielen, nicht um zu flirten", lässt er sich mit leicht angeekelt verzogener Miene weiter aus.
Mein Bruder seufzt leise, bevor er sich geschlagen gibt und sich dann von Vanessa ab-, dem Rest der Mannschaft zuwendet.
Vielleicht ist seine Motivation ja jetzt auch ein wenig gesunken, weil er nur noch Augen für seine Freundin hatte.
"Du hast ja recht." Zu früh gefreut.
"Heute ist das Training nämlich wichtiger denn je", erklärt Leon und sieht mit mysteriösen Blick durch die Runde. Der einzige, der ihm mit weit aufgerissenen Augen an den Lippen hängt, ist Joschka.
"Geht's noch dramatischer?", lacht Juli und auf Leons Gesicht breitet sich ein dickes Grinsen aus, gefolgt von einem widerum ernsten, bestimmenden Blick.
"Ja. In zwei Wochen spielen wir gegen den SV 1906. Und das Spiel will ich gewinnen."
Da zeigt sich Leons altbekannter Ehrgeiz wieder. In den letzten ein, zwei Jahren ist er von seinem angeberischen Ego-Tripp zwar zum Glück wieder runtergekommen, aber wenn es um Fußball geht, kommt der alte Leon dann zeitweise doch nochmal zum Vorschein.
"Natürlich werden wir gewinnen", meldet Evi sich jetzt zu Wort, nachdem sie sich die ganze Zeit über schon ziemlich zurückgehalten hat. Eigentlich überhaupt nicht ihre Art. Aber auch sie ist eben eine extrem ehrgeizige Person, da passen sie und mein Bruder wirklich perfekt zusammen.
Ihr Tonfall ist so nachdrücklich, dass das Widersprechen sinnlos wäre.
"Genau. Den Verein haben wir doch früher sogar in Unterhosen geschlagen", grinst Maxi zustimmend. Bei der Erinnerung daran muss ich leicht lächeln. Das waren Zeiten... Und jetzt werde ich in drei Tagen 18. "Unterhosen?", fragt Evi verwirrt.
Kein Wunder, zu der Zeit hat sie in Hamburg gelebt und nichts davon mitbekommen.
"Lange Geschichte, erzählen wir dir später", winkt Leon ab. "Heute ist aber nicht mehr früher. Die sind auch größer und älter geworden und mit Sicherheit vor allem besser." Sein Blick gleitet nachdrücklich über das Gesicht jedes einzelnen von uns.
"Und genau deswegen müssen wir jetzt trainieren. Also, warmlaufen!"
Mehr oder weniger motiviert, geben wir uns nach seiner kleinen Rede geschlagen und setzen uns tatsächlich in Bewegung, um unsere Runden im Teufelstopf zu drehen.
"So wie du uns hier herumkommandierst, könnte man das aber fast schon denken", keuche ich nach einer Weile und mein Bruder, der vor mir herläuft, dreht sich um, um mir einen verständnislosen Blick zuzuwerfen. "Na, dass es so wie früher ist", erkläre ich, aber Leons Miene spiegelt noch immer Verwirrung wider. Vanessa neben ihm versteht allerdings, was ich meine.
"Er hat recht. Du bist genauso ehrgeizig und befehlerisch wie früher", schmunzelt sie in seine Richtung. "Witzig", murmelt er augenverdrehend, bevor er sich wieder nach vorne wendet und weiterläuft, nicht ohne diesmal einen Zahn zuzulegen.
Aber auch wenn wir, vorallem ich, ihn hochnehmen, komplett ernst gemeint ist es ja nie. Fußballspielen ist etwas, das ich nach wie vor extrem gerne mache, nur ist es eben inzwischen ein komplett anderes Gefühl und auch Ausmaß als früher noch.
Früher bestand unser aller Leben nur aus Fußball. Das Spielen war gefühlt alles und gleichzeitig das Einzige, wofür wir gelebt haben. Und die Zeit war mehr als schön. Mittlerweile ist es allerdings nur noch ein Hobby und nicht mehr der Mittelpunkt unseres Lebens. Zumindest ist es bei mir so.
Auch wenn es mir und den anderen allen noch unglaublich viel Spaß macht, wir haben uns alle weiterentwickelt und zusätzlich neue, individuelle Interessen gefunden.
Das Gute ist, dass wir uns trotzdem nie wirklich auseinandergelebt haben, obwohl wir uns verändert haben. Im Gegenteil.
Es ist mittlerweile nicht mehr so, dass nur das Fußballspielen uns verbindet, sondern wir haben auch zusätzlich noch eine tiefe Freundschaft untereinander, abseits des Platzes. Und diese Verbindung, die ich zu den Kerlen habe und die sich in den letzten Jahren nur verstärkt hat, würde ich mittlerweile niemals mehr missen wollen.
Wir unterstützen uns wo wir können und sind füreinander da, sowohl als Mannschaft, als auch als Freundesgruppe.
Und das schätze ich unglaublich doll.
Daher freue ich mich auch sehr, nächste Woche meinen Geburtstag mit ihnen zu feiern.
Nachdem wir mehrere Minuten und Runden um den Platz später schnaufend vor der Tribüne zum Stehen kommen, kündige ich diesen an: "Leute, haltet euch mal den Freitagabend nächste Woche frei. Da steigt meine Geburtstagsparty."
"Freitag? Aber du hast doch schon am Mittwoch Geburtstag", stellt Joscka sofort verwundert fest und sieht mich fragend an.
"Ich glaube kaum, dass es Sinn macht, am Mittwoch zu feiern", schmunzele ich.
"Wir werden danach mit Sicherheit dankbar für das Wochenende sein."
Seine Miene erhellt sich verstehend und auch von den anderen kommt zustimmendes Gemurmel.
"Findet die Party denn jetzt bei Amy statt?", erkundigt sich Fabi und schaut mich fragend an. Als ich nicke, huscht ein zufriedenes Lächeln über sein Gesicht.
Arschloch. Soll er mal aufhören, sich dauernd so für sie zu interessieren.
"Hört sich gut an, ich freue mich", reißt Juli neben mir mich aus meinen Gedanken und ich setze wieder ein Lächeln auf.
Versuche es zumindest.
"Schön und gut, aber können wir jetzt endlich anfangen?", ertönt es von Leon, dessen ungeduldiger Blick immer wieder auf das Spielfeld huscht.
Er ist auf jeden Fall schonmal nicht die Ruhe in Person, das steht fest. Maxi ist der erste, der seine Trinkflasche wieder in seiner Tasche verstaut und zu ihm tritt.
"Ist ja gut", lächelt er und wir anderen folgen seinem Beispiel, um kurz darauf mit einem Trainingsspiel zu beginnen.Wieder mal ein bisschen was zu den Kerlen unter sich, wie findet ihr die Stimmung beim Training? Und den Umgang aller untereinander generell?
Lasst gerne Feedback & einen Stern da, wenn es euch gefallen hat❤❤
Bin übrigens momentan im Urlaub, von daher weiß ich nicht nicht, wie regelmäßig ich die nächste Zeit updaten kann :)
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Intuitiv, attraktiv? - DWK
FanficEr spielt Fußball. Sie geht auf Partys. Aber zwei Dinge verbinden Marlon und Amy: ihr Sarkasmus und ihr Selbstbewusstsein. Die beiden pflegen eine gute Freundschaft. Eine Freundschaft der besonderen Art. Alles ganz unverbindlich und ohne Probleme...