#Kapitel 11

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Levi stand in der Türe und ich verkrampfte mich ängstlich. „Du hast mir nicht verboten mit ihm zu reden…“, wisperte ich und er kam auf mich zu. „Ich weiß, aber du solltest ihm keine falschen Hoffnungen machen, er kann nicht entkommen und du auch nicht. Du gehörst mir Sophie und wenn es sein muss werde ich dir das hier und jetzt nochmal bewusst machen!“, knurrte er und legte eine Hand auf meine intimste Stelle, die nur von dem Slip geschützt wurde. Panisch sah ich ihn an. Das konnte nicht sein Ernst sein?! Ich war noch wund von gestern, weil er einfach nicht genug bekommen konnte und er wollte jetzt schon wieder? „Aber scheinbar hast du da gerade keine Lust drauf, na gut. Dein Körper muss sich vermutlich noch von gestern erholen, aber das ist okay, dann kann ich mich ja an Adrian rächen“, meinte er und setzte mich auf die Matratze. Asha schmiegte sich sofort an mich und machte sich so klein wie möglich. Levi nahm das amüsiert zur Kenntnis und küsste mich noch einmal, vermutlich nur um nochmal sein Revier klarzumachen.

„Bleibst du brav sitzen oder muss ich dich anketten?“, fragte er mich leise und ich sah ihn entsetzt an. Er wollte doch nicht, dass ich zusah? Das konnte nicht sein Ernst sein. Abwartend sah Levi mich an und mir wurde klar, dass es sein Ernst war, er wollte, dass ich sah, wie er Adrian leiden ließ. Verzweifelt schüttelte ich den Kopf und er seufzte. „Scheinbar bist du noch zu verwirrt, aber das gibt sich noch“, meinte er und kettete meine rechte Hand an den Tisch. Dann ging er zu dem Schrank, der hier stand und holte ein Fackel heraus. Da der Schrank hinter Adrian stand, konnte er nicht sehen, was Levi tat, aber ich tat es und es schockierte mich. Levi zündete die Fackel an und trat dann vor Adrian. „Das ist dafür, dass du mir Sophie wegnehmen wolltest!“, knurrte er und hielt Adrian die Fackel an seinen rechten Arm. Er unterdrückte einen Schmerzensschrei, aber ich sah, dass es ihn anstrengte. „Hör auf Levi, bitte!“, flehte ich verzweifelt und presste mir meine linke Hand auf den Mund. „Sei still Sophie! Er wird büßen, dass er mich von dir fernhalten wollte! Ihm wäre nichts passiert, wenn er dich mir einfach übergeben hätte! Er wusste es! Er wusste von Anfang an, dass ich nicht tot bin!“, schrie er und nun schaute ich fassungslos zu Adrian. „Ist das wahr?“, fragte ich flüsternd. Adrian sah mich an und ich wusste sofort, dass Levi die Wahrheit sprach. „Wieso?“, wisperte ich und Levi nahm die Fackel weg. „Ich konnte nicht zulassen, dass er dich wieder psychisch und physisch zerstört. Das hättest du nicht ohne Folgeschäden überstanden“, erklärte er mir und ihr hörte aus seiner Stimme raus, dass es ihm leidtat und dass er Schmerzen hatte. Mir entwich ein Schluchzen und Levi ließ mich nicht aus den Augen. „Ich wollte dich damit nicht belasten, Sophie…du hattest solche Angst und ich hatte nur die Hoffnung, dass du darüber hinwegkommst und das wärst du bestimmt nicht, wenn du gewusst hättest, dass er noch lebt“, erklärte Adrian mir keuchend. „Ich verstehe das, wirklich. Und ich bin dir dankbar dafür“, flüsterte ich, aber das schien Levi so gar nicht zu gefallen. Wütend löschte er die Fackel in einem Eimer Wasser und kam zu mir.

Er fegte Ashas Näpfe von der Matratze und Asha sprang ängstlich runter. „Du gehörst mir Sophie! Er hätte dir mein Überleben nicht verschweigen dürfen!“, schrie er mich an, löste die Kette an meiner Hand und legte mich ganz auf die Matratze, ehe er sich über mich beugte. „Herr Villin! Lassen sie Sophie in Ruhe!“, schrie Adrian, aber natürlich tat er es nicht. Grob zerriss er den Slip und zog hastig seine Boxershorts runter. Flehend sah ich Levi an. Er sollte das nicht tun, aber er tat es. Schmerzerfüllt schrie ich auf und ließ es über mich ergehen.

Als Levi von mir herunterstieg lag ich reglos auf der Matratze. Auf Adrians Gesicht war deutliches Entsetzen zu sehen. Scheinbar hatte er nicht damit gerechnet, dass Levi so mit mir umgehen würde, aber er tat es und genau das war der Grund, wieso das zwischen uns Beiden nicht funktionieren konnte. Er war viel zu grob  und achtete nicht zwingend darauf, was ich brauchte. Er wollte mir eigentlich nicht wehtun, aber er tat es dennoch. „Komm schon Sophie. Es war doch nicht anders als sonst“, meinte Levi und zog sich seine Boxershorts wieder richtig an. Seufzend hob er mich hoch und ging zur Türe. „Asha, komm her!“, rief er und Asha kam tatsächlich angerannt. Sie hielt Abstand zu Levi und war auch ziemlich unsicher, als Levi den Kellerraum verließ. Scheinbar war sie ihm aber zu langsam, denn er schob sie mit dem Fuß vorwärts und machte dann die Türe zu. Noch immer regte ich mich nicht, aber das schien Levi auch irgendwie nicht groß zu stören. Asha folgte uns ins Schlafzimmer, wo er mich auf das Bett legte. „Ich bereite das Abendessen vor. Ruh dich etwas aus. Wenn etwas ist, kannst du ja nach mir rufen oder zu mir kommen“, erklärte er und verließ das Schlafzimmer. Asha miaute leise und kletterte auf das Bett. Sie schmiegte sich an mich und ich vergrub mein Gesicht in ihrem weichen Fell. „Es ist alles meine Schuld…dass du und Adrian jetzt hier seid…es ist alleine meine Schuld…“, schluchzte ich verzweifelt und schaute aus dem Fenster. Es stand einen spaltbreit offen, aber ich sah sofort, dass ich einen Schlüssel brauchte um es weiter zu öffnen, somit war es unmöglich aus dem Fenster zu klettern um nach Hilfe zu rufen. Auch Asha passte nicht hindurch, sonst könnte ich sie mit einer Nachricht losschicken.

Plötzlich durchbrach das Geräusch einer Klingel die Stille und ich erstarrte. Asha erstarrte ebenfalls und ich richtete mich zögerlich auf. Nur dumpf drangen Stimmen zu mir und ich stand unsicher auf. Aus dem Schrank nahm ich mir einen frischen Slip, den ich anzog und da mir kalt war noch einen Pulli von Levi und Wollsocken. Asha kletterte auf meine Schulter und unsicher verließ ich das Schlafzimmer. Die Stimmen kamen aus dem Wohnzimmer und unsicher sah ich um die Ecke. Das Gespräch verstummte und ich krallte mich ängstlich an die Wand. „Ach, sieh mal einer an wer da ist. Lange nicht mehr gesehen Sophie!“, rief Benedikt erfreut und kam auf mich zu. Sofort wich ich ängstlich zurück und Levi stellte sich vor mich. „Halte dich von Sophie fern!  Du hast meine letzte Warnung schon ignoriert und wolltest dich an ihr vergreifen, also pass auf, was du jetzt tust!“, knurrte Levi und Benedikt lachte auf. „Ich hätte mich nie an der Kleinen vergriffen, aber ich wollte auch nur etwas Spaß haben und sie ärgern“, erwiderte er, aber ich wusste, dass er log und Levi scheinbar auch, denn er wich nicht zur Seite. „Egal, ich wollte dir eigentlich nur sagen, dass es dumm war, einen Polizeibeamten zu entführen, es wird bald auffallen“, erklärte Benedikt und Levi zuckte mit den Schultern. „Und Sophie zu entführen nicht? Ich bin doch tot, schon vergessen? Keiner wird mich verdächtigen, weil keiner denkt, dass ich überhaupt noch am Leben bin“, erwiderte er ruhig und griff nach meiner Hand.

„Keiner wird mich jemals wieder von Sophie trennen. Eher bringe ich sie um, als sie wieder zu verlieren. Wenn ich sie nicht haben kann, dann soll niemand sie haben. Auch du nicht, Vater!“, sagte Levi ernst und ich erstarrte. Er würde mich umbringen, wenn die Polizei ihn finden sollte? Ungläubig sah ich ihn an, aber da ich noch halb hinter ihm stand bekam er das natürlich nicht mit. „Wir sehen uns bestimmt irgendwann wieder“, sagte Benedikt an mich gerichtet und ging. Unsicher sah ich Levi an, welcher wirklich angespannt war. Noch immer trug er lediglich eine Boxershorts und ich fragte mich unwillkürlich, ob ihm nicht kalt war. „Er soll sich einfach aus meinen Angelegenheiten raushalten“, knurrte er und wandte sich zu mir. „Ist das dein Ernst gewesen? Wirst du mich wirklich umbringen, wenn die Polizei dich findet?“, fragte ich ihn verunsichert und er seufzte. „Wenn sie uns trennen wollen, dann ja. Ich ertrage es nicht, auch nur daran zu denken, dass wir wieder so lange voneinander getrennt sind“, antwortete er mir und ich schloss traurig die Augen. „Leg dich noch etwas hin, Sophie“, schlug er vor und führte mich zurück ins Schlafzimmer. Erschöpft legte ich mich hin und Asha kuschelte sich an mich. Levi ging wieder, als er dachte, dass ich schlief, aber das gelang mir nicht, dafür war ich zu aufgewühlt.

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