#Kapitel 26

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Sophie POV
Ich grübelte darüber, woher ich diese Frau kannte, die ich vorhin gesehen hatte. „Worüber denkst du so angestrengt nach?“, fragte Levi mich und ich sah ihn seufzend an. „Ich hab dir doch von der Frau erzählt, die ich gesehen habe und es lässt mich einfach nicht los, woher ich sie kenne“, antwortete ich ihm und er lächelte sanft. „Zerbrich dir nicht den Kopf darüber, kleines. Vielleicht ist es keine gute Erinnerung und dann wäre es doch besser, wenn du dich nicht erinnerst“, meinte er und ich nickte nachdenklich. Asha miaute und ich kraulte sie. Sie war so anschmiegsam und kuschelbedürftig. Auch wenn Levi meinte, dass ich mir nicht den Kopf zerbrechen sollte, aber es ließ mich einfach nicht los. Ein leises Schnarchen riss mich aus meinen Gedanken und ich schaute zu Levi. Er schlief und schnarchte dabei leise. War irgendwie niedlich.

Asha miaute leise und zog an meinem Ärmel. Scheinbar wollte sie mir etwas zeigen. Das wollte sie schon öfter, aber da war ich ihr nie gefolgt, weil es mir nicht gut genug ging, doch jetzt interessierte es mich schon, was sie mir so dringend zeigen wollte. Vorsichtig, um Levi nicht zu wecken, stand ich auf und folgte Asha. Sie führte mich in den Keller und kratzte an der Türe. Ich versuchte die Türe zu öffnen und tatsächlich ließ sie sich öffnen, aber sie war Recht schwer. Asha huschte bereits in den Raum, als die Türe weit genug geöffnet für sie war. „Asha, was machst du denn hier unten?“, hörte ich Inspektor Milan fragen und stockte. Wieso war er hier unten? Angestrengt schob ich die Türe weiter auf und trat dann in den Raum. Erschrocken schlug ich eine Hand vor den Mund, als ich Inspektor sah. Sein Blick fiel auf mich und er sah mich überrascht an. „Sophie, was tust du hier unten?“, fragte er mich. Unsicher ging ich näher zu ihm und Asha strich miauend um meine Beine.  „Asha wollte mir zeigen, was im Keller ist…Inspektor…was tun sie hier unten? Wieso sind sie hier?“ Ich war völlig verwirrt. „Sophie, beruhig dich. Es ist alles okay, ich habe gerade keine Schmerzen“ meinte er. „War das Levi?“, fragte ich leise. „Du erinnerst dich wirklich nicht“, seufzte er und ich runzelte die Stirn. „Ja, es war Levi und es ist nicht das einzige, was er getan hat. Bitte nimm dich vor ihm in Acht, er ist gefährlich“, antwortete er mir und mir entwich ein Schluchzen.

Verzweifelt schüttelte ich den Kopf und stolperte nach hinten. „Sophie, beruhig dich bitte“, bat er mich, aber ich konnte nicht. An der Wand entlang ließ ich mich auf den Boden rutschen und legte meine Arme um mich. „Sophie, wenn du Levi keinen Grund gibst, wird er dir nichts tun. Er liebt dich wirklich, auch wenn er manchmal eine kranke Art hat das zu zeigen. Er war wirklich am Boden zerstört, als du versucht hast dich umzubringen“, sagte der Inspektor und ich sah ihn erschrocken an. „Ich hab versucht mich umzubringen?“, fragte ich leise und zu meinem Entsetzten nickte er. „Oh Gott…“, wisperte ich und presste eine Hand auf meinen Mund. Asha miaute besorgt und kletterte auf meinen Schoß. Abwesend kraulte ich sie und starrte auf den Boden. Netterweise sagte der Inspektor nichts, sondern ließ mir Zeit, mit den neuen Infos klarzukommen. „Ich muss ihnen hier raushelfen…“, wisperte ich nach einiger Zeit und sah ihn an. „Du kannst mich duzen, das haben wir gemacht, bevor du deine Erinnerungen verloren hast und du musst mich nicht hier rausholen. Es wird Hilfe kommen, ganz sicher. Wenn du jetzt versuchst mir zu helfen und Levi das mitbekommt, wird er dir etwas antun“, meinte er und ich schüttelte verzweifelt den Kopf. Dann war der Traum doch eine Warnung gewesen.

„Sophie, was tust du hier unten?“, fragte Levi plötzlich und ich schaute erschrocken auf. Er sah sehr angespannt aus und ich drückte Asha an mich. „Lass Sophie in Ruhe! Sie hat nichts getan, aber du kannst nicht verhindern, dass sie ihrer Neugier nachgeht!“, rief Adrian und Levi drehte sich zu ihm um. „Was hast du ihr verraten?“, fragte er und ich sah, dass er seine Hände zu Fäusten ballte. „Das was sie wissen sollte“, antwortete Adrian und Levi schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. Mir entfuhr ein Schrei. Ich konnte einfach nicht glauben, dass Levi so etwas fähig war.

„Levi, hör auf! Bitte!“, flehte ich verzweifelt und er drehte sich wieder zu mir. Mit großen Schritten kam er zu mir und packte mich am Arm. Er zerrte mich so ruckartig nach oben, dass ich Asha losließ, aber sie landete auf ihren Füßen. Sie fauchte Levi an, aber er trat sie einfach weg. „Asha!“, schrie ich und wollte zu ihr, aber Levi zerrte mich mit sich aus dem Raum. Wütend knallte er die Türe zu und zerrte mich nach oben ins Schlafzimmer. „Was hast du dir dabei gedacht, Sophie?“, fragte er mich aufgebracht und stieß mich aufs Bett. Er lief aufgebracht vor dem Bett hin und her. „N…nichts…ich bin nur Asha gefolgt…sie wollte mir etwas zeigen…“, wisperte ich ängstlich und kroch zurück. Levi machte mir gerade wirklich Angst. „Ich dachte ich muss nicht abschließen, weil du sowieso nicht in den Keller gehst, aber das war wohl falsch. Naja, jetzt weißt du, zu was ich fähig bin, aber sei dir sicher, dass du mir nicht entkommen kannst. Ich lasse dich nie wieder gehen!“, sagte er ernst und zog plötzlich sein Oberteil aus. Mir entfuhr ein Wimmern und ich presste mich an das Kopfende des Bettes.

„Shh, hab keine Angst vor mir Sophie. Es wird nicht wehtun, zumindest nicht sehr, du bist das doch gewohnt“, meinte er und zog mich an meinem linken Fuß über das Bett, sodass ich nun unter ihm lag. „Nicht…tu das nicht Levi…bitte…“, flehte ich ihn an, aber sah so entschlossen aus. „Du gehörst mir Sophie. Wir sind verheiratet, aber natürlich hast du das auch vergessen“, wisperte er und küsste mich. Es war nicht zärtlich, sondern sehr besitzergreifend. Verzweifelt schlug ich gegen seinen Oberkörper, aber nicht sehr lange, denn er presste meine Handgelenke mit einer Hand über meinem Kopf in die Matratze. „Kannst du dir vorstellen, wie anstrengend es war, mich zurückzuhalten? Dich nicht so berühren zu dürfen?“, fragte er mich und zog mir nun mein Oberteil aus. „Nicht…“, flehte ich schluchzend, aber Levi interessierte es nicht. „Shh, nicht weinen, Sophie. Es wird alles gut“, wisperte er und zog mir meine Hose aus. Ich wusste, dass ich ihn nicht aufhalten konnte. Verzweifelt schaute ich an die Zimmerdecke. Wie konnte ich mich so in ihm getäuscht haben? Und was von dem, was er mir erzählt hat, stimmt überhaupt? Levi beugte sich über mich und traurig sah ich in seine braunen Augen. „Ich hatte dir vertraut…“, wisperte ich und er lächelte. „Das kannst du auch immer noch, kleines. Ich bin immer für dich da“, hauchte er und ich spürte wie er in mich eindrang.

Völlig abwesend lag ich unter der Decke und starrte die Wand an. Levi lag hinter mir und war sehr zufrieden. Entgegen seiner Aussage hatte es wehgetan. Ich hatte ihn angefleht aufzuhören, aber er hatte es nicht getan. Noch immer war ich voller Zweifel, denn ich erinnerte mich immer noch nicht. „Komm schon Sophie, sei nicht so abwesend. So schlimm war es doch gar nicht“, meinte er und ich drehte mich ruckartig zu ihm um. Angespannt ohrfeigte ich ihn. „Nicht schlimm? Du sagst es wäre nicht schlimm?! Sag mal, was stimmt bei dir nicht? Du hast mich vergewaltigt!“, schrie ich ihn an und schlug auf ihn ein. Ziemlich schnell fing Levi meine Hände ein und drückte mich an sich. „Beruhig dich wieder, Sophie. Das ist nicht gut für unser Kind“, murmelte er und ich erstarrte. Unser Kind würde einen Mörder und Vergewaltiger als Vater haben. Tränen traten mir in die Augen und ich sackte zusammen. Levi hielt mich fest und strich mir über den Rücken. „Shh, nicht weinen, Sophie. Ist ja schon gut. Ich bin da, ich halt dich fest“, flüsterte Levi, aber das machte es gerade nicht wirklich besser. Ich weinte noch lange, bis ich irgendwann einschlief.

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