Sophie POV
Seufzend machte ich den Backofen an und schaute nach, was es heute gab. Nudelauflauf. Damit hatte ich jetzt nicht so ein großes Problem. Asha miaute auf einmal und zerrte an meinem Hosenbein. Fragend sah ich sie an und folgte ihr dann in den Keller. Levi schien tatsächlich vergessen zu haben die Türe wieder abzuschließen. Erschrocken schlug ich eine Hand vor den Mund, als ich Adrian sah. Seine Arme sahen ziemlich geschwollen und blau-lila aus. „Oh Gott…was hat er dir angetan?“, fragte ich fassungslos und kniete mich vor ihn hin. „Sophie…“, keuchte Adrian und ich konnte nicht verhindern, dass ich weinte. „Was hat er getan?“, fragte ich mit brüchiger Stimme. „Ich glaube er hat mir die Arme mit dem Baseballschläger zertrümmert“, antwortete er und ich schüttelte fassungslos den Kopf. „Das ist so grausam…“, wisperte ich. „Mach dir keine Sorgen um mich. Geh lieber, bevor er dir etwas tut“, keuchte er. „Levi duscht, der merkt nicht, dass ich hier bin“, beruhigte ich ihn. „Ich bin gleich zurück, ich hole dir etwas zu essen, zu trinken und was gegen die Schmerzen“, versprach ich und ging eilig zurück in die Küche.Ich machte ihm zwei Brote, nahm eine Flasche Wasser und durchsuchte den Medikamenten Schrank nach Schmerzmitteln, ohne Erfolg. Fluchend ging ich zurück in den Keller und half Adrian erstmal zu essen und zu trinken. Nachdenklich betrachtete ich den Schrank. Vielleicht war er noch offen und Levi lagerte da wieder seine Spritzen mit Schmerzmittel. Ich ging also zu dem Schrank und konnte ihn tatsächlich öffnen. Aufmerksam durchsuchte ich ihn und fand auch wirklich ein paar Spritzen mit Schmerzmittel. Mit einer ging ich zurück zu Adrian und spritzte ihm vorsichtig den Inhalt. „Ich versuche regelmäßig nach dir zu sehen und hoffe, dass die Spritze lange hilft“, wisperte ich und er sah mich dankbar an. „Danke Sophie“, flüsterte er und ließ den Kopf hängen. „Ich versuche irgendwie Hilfe zu kriegen…aber…wenn ich flüchte wird er dich qualvoll umbringen, dass hat er mir gedroht…ebenso wenn Asha wegläuft…“, wisperte ich und er sah mich traurig an. „Bring dich lieber in Sicherheit, wenn du es nicht mehr erträgst. Du hast dein Leben noch vor dir Sophie, ich nicht“, meinte er und ich schüttelte den Kopf. „Nein Adrian, du verstehst nicht…Levi sagte, dass er mich lieber tot sehen will als bei einem anderen…“, widersprach ich ihm und er erstarrte. „Wie kann er nur so denken?“, fragte Adrian fast lautlos und ich zuckte mit den Schultern.
Plötzlich hörte ich die Türe knallen und erstarrte. „Sophie, was tust du hier?“, fragte Levi kühl und ich erstarrte. Ich traute mich nicht, mich umzudrehen, sondern schaute Adrian panisch an. „Sieh mich an, Sophie!“, verlangte Levi streng und zögerlich tat ich es. Er trug lediglich ein Shirt und eine Boxershorts, seine Haare waren noch nass. Seine Arme hatte er vor der Brust verschränkt und er sah mich wütend an. „Du hast mir nicht verboten herzukommen…“, wisperte ich und schloss ängstlich die Augen, als er auf mich zukam. „Aber verboten, dass er etwas zu essen kriegt“, knurrte er und packte mich an meinem Arm. Er zerrte mich auf die Beine und ich öffnete meine Augen wieder. Ängstlich sah ich ihn an und klammerte mich in sein Shirt. „Levi…es tut mir leid…aber ich kann ihn nicht leiden sehen“, wisperte ich und er senkte den Kopf. Sein Mund war nun ganz dicht neben meinem Ohr und es machte mich nervös. „Dann ist es wohl besser, wenn du ihn gar nicht mehr siehst“, raunte er mir ins Ohr und ich erstarrte. „Nein Levi, bitte nicht. Das kannst du nicht machen“, flehte ich verzweifelt und er lachte. „Und wie ich das machen kann. Du wirst schon sehen“, lachte er dunkel und meine Beine gaben einfach nach. Levi drückte mich an sich und hob mich an meiner Hüfte hoch. Ich schlang meine Beine um ihn und sah ihn flehend an. „Bitte Levi, lass ihn gehen. Ich bleibe bei dir, tue was du willst, aber lass Adrian bitte gehen“, flehte ich und er knurrte auf. „Hör auf darüber zu reden. Ich lasse ihn nicht gehen, zumindest nicht lebendig!“, fauchte er und ich zuckte zusammen.
Levi setzte mich auf dem Tisch ab und ging zu dem Schrank. Aus der verschlossenen Kiste, die darinnen war holte er etwas, was ein wenig wie eine Pistole aussah. „Das ist nur zu deiner Sicherheit, Sophie“, meinte er und kam damit auf mich zu. Panisch sah ich ihn an und wollte flüchten, aber er hielt mich fest. „Schön hiergeblieben“, schmunzelte er und zog mich auf seinen Schoß. „Halt einfach still, es tut auch nicht lange weh“, schnurrte er und schob meine Haare auf die linke Seite. Er sprach ruhig auf mich ein, während er das Pistolenähnliche Ding an meinem Hals ansetzte. Unruhig atmete ich und es half überhaupt nicht, dass Levi es für zwingend nötig hielt, es einzusetzen, was auch immer das war. Ein Klicken ertönte und ein Schmerz durchschoss meinen Hals. Ich schrie auf und wehrte mich gegen Levi, aber er hielt mich fest. „Shh, ganz ruhig Sophie, alles gut. Beruhig dich“, flüsterte er und langsam wurde ich ruhiger. Schluchzend lag ich in seinen Armen und er zwang mich, meinen Kopf an seine Brust zu legen. „Was hast du getan?“, fragte ich mit brüchiger Stimme, als ich mich irgendwann beruhigt hatte. „Ich hab dir einen Peilsender gegeben. Nur falls wir getrennt werden sollen, damit ich dich wieder finden kann“, erklärte er und klebte ein Pflaster über die Stelle.
„Sophie ist kein Tier! Du kannst ihr nicht einfach einen Peilsender verpassen!“, rief Adrian und Levi lachte. „Natürlich ist Sophie kein Tier, aber ich muss doch sicher gehen, dass es ihr gut geht, falls wir getrennt werden sollten und ich es nicht schaffe sie bei mir zu behalten“, erklärte Levi und drehte meinen Kopf sodass ich ihnen ansehen musste. Er küsste mich zärtlich und schob eine Hand unter mein Oberteil. „Ich kann einfach nicht genug von dir kriegen Sophie“, flüsterte er und ich drehte den Kopf weg. „Bitte Levi…heute nicht mehr…“, flehte ich und er seufzte. „Na gut, kleines. Aber du kannst mir nicht immer entkommen“, meinte er und setzte mich neben sich ab. Plötzlich hörte man Asha von draußen miauen und es klang ängstlich. Sofort sprang ich auf und wollte die Türe öffnen, aber sie war abgeschlossen. „Mach die Türe auf, Levi! Irgendwas stimmt nicht!“, schrie ich ihn an und seufzend tat er es.
Schwarzer Rauch kam uns entgegen und ich musste sofort husten. „Fuck!“, fluchte er und rannte in die Küche. Ich nahm Asha in den Arm und sie zitterte stark. „Sophie! Mach die Fenster auf!“, schrie Levi und ich rannte zu ihm. Er warf mir die Schlüssel zu und ich fing sie auf. Eilig öffnete ich alle Fenster und der Rauch zog ab. Fluchend stand Levi in der Küche, mit einem Feuerlöscher in der Hand. „Wir haben den Nudelauflauf vergessen und der hat Feuer gefangen“, erklärte Levi und stellte den Feuerlöscher weg. „Wir haben Glück gehabt, aber jetzt kein Abendessen mehr“, fügte er hinzu und kam auf mich zu. „Dann sperr ich dich mal kurz zu Adrian, damit ich in Ruhe was bestellen kann“, meinte er und zog mich in den Keller. Hier war der Rauch nicht wirklich runtergezogen, sodass er und bedenkenlos einsperren konnte. Asha zitterte noch immer, beruhigte sich aber langsam in meinen Armen. Ich setzte mich ins Ecke, zog die Knie an und vergrub mein Gesicht in Ashas Fell.
„Du hättest weglaufen sollen, Sophie“, meinte Adrian und ich sah ihn traurig an. „Und in dem Wissen leben, dass er dich grausam getötet hat?“, fragte ich ihn verzweifelt. „Mach dir um mich keine Gedanken, Sophie. Du leidest doch eigentlich viel mehr als ich“, erwiderte er ruhig. „Du kannst gar nicht klar denken, dass ist nur das Schmerzmittel“, wisperte ich und er seufzte. „Das sagst du, aber ich weiß, was ich sage und es ist mein voller Ernst“, sagte er und ich sah ihn traurig an. „Das ist ja wirklich rührend“, spottete Levi und ich sah ihn erschrocken an. Er ging vor mir in die Hocke und sah mich liebevoll an. „Du musst mir verzeihen, dass ich dich hier eingesperrt habe, aber momentan ist es zu gefährlich, dass du auf andere Personen triffst“, meinte er und zog mich auf die Beine. „Ich habe jetzt Pizza bestellt und die ist eben angekommen, deshalb darfst du wieder raus“, erklärte er und zog mich aus dem Keller. Asha lief dicht an mich gedrängt, aber dennoch mit größtmöglichem Abstand zu Levi. In der Küche füllte ich erstmal ihre Näpfe und sie fing sofort an zu fressen. Dann setzte ich mich zu Levi ins Wohnzimmer aufs Sofa, wobei ich auf Abstand bleiben wollte, aber Levi zog mich an sich. Er hatte mir eine Pizza Margherita bestellt und ich aß langsam ein Stück. „Es wäre wohl besser gewesen, wenn du nicht erfährst, dass Adrian hier ist“, murmelte er, als wir fertig mit Essen waren und ich schnaubte. „Als hättest du das vor mir geheim halten können“, erwiderte ich und er lachte. „Stimmt, du bist einfach zu klug“, meinte er und küsste mich. Levi bedrängte mich schon wieder, aber ich traute mich diesmal nicht, mich gegen ihn zu wehren. Er zog mich aus und legte mich unter sich aufs Sofa. „Du bist so verdammt hübsch“, wisperte er und küsste mich zärtlich.
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I will find You
Misterio / SuspensoNach der Nachricht von Levis Tod ist Sophie am Boden zerstört. Obwohl er ihr schlimmes angetan hat vermisst sie ihn. Sie verlässt kaum noch das Haus, isst nicht und auch schlafen tut sie nicht. Da Inspektor Adrian Milan das nicht weiter so hinnehmen...